Schweiz
Wirtschaft

Migros im Jahr 2024 weiter gewachsen

Migros wächst weiter und erzielt neuen Umsatzrekord

17.01.2025, 08:2617.01.2025, 09:30
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Trotz aller Turbulenzen beim Konzernumbau ist die Migros im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Der Umsatz stieg um 1,6 Prozent auf 32,5 Milliarden Franken. Das ist ein neuer Rekord.

Mit dem Plus von rund 600 Millionen Franken ist die Migros etwas näher an Coop herangerückt. Die Basler Detailhandelsgruppe, die im Ausland stärker vertreten ist als die Migros, steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz lediglich um rund 200 Millionen auf 34,9 Milliarden Franken.

Bei der Migros verlieh der starke Online-Handel Schub, der um 10,1 Prozent auf 4,5 Milliarden Franken zulegte, wie der «orange Riese» am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Der Löwenanteil davon stammte vom Onlinewarenhaus Galaxus, dessen Verkäufe um gut 17 Prozent auf 2,9 Milliarden nach oben schossen.

Die Migros konnte aber auch den Detailumsatz in der Schweiz um 1,4 Prozent auf 24,4 Milliarden Franken steigern. Das Schweizer Detailhandelsgeschäft sei von zwei Tendenzen geprägt, hiess es.

So habe sich das Geschäft in den Supermärkten stabil entwickelt mit einem leichten Umsatzplus von 0,3 Prozent auf 12,7 Milliarden Franken. Stärker wuchsen die kleineren Läden wie Migros-Partner oder Voi (+4,1 Prozent) sowie der Internetsupermarkt «Migros Online» (+6 Prozent).

Verkauf von Fachmärkten und Hotelplan

«Diese Entwicklung bestärkt uns darin, dass wir mit dem klaren Fokus auf unsere Supermärkte den richtigen Weg eingeschlagen haben», erklärte Migros-Chef Mario Irminger. Die Migros hatte vor knapp einem Jahr einen radikalen Konzernumbau bekannt gegeben mit dem Ausstieg aus kriselnden Fachmärkten und dem Verkauf des Reiseveranstalters Hotelplan Group sowie des Industrieunternehmens Mibelle. Damit will sich die Migros auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Denn im Bereich «Non Food» setzte sich die Verlagerung von den Läden zum Onlinehandel weiter fort, hiess es. Durch den Verkauf der Fachmärkte «werden im Ergebnis 2025 sowohl Umsatzanteile als auch Verlustquellen wegfallen». Melectronics, SportX und Bike World sind bereits verkauft. Für Micasa und Do it + Garden läuft die Suche nach einem geeigneten Eigentümer noch.

Den Umsatz der Fachmärkte im Jahr 2024 gab die Migros im Communiqué nicht mehr bekannt. Ein Jahr zuvor war der Umsatz aller Migros-Fachmärkte um satte 7,7 Prozent auf nur noch 1,5 Milliarden Franken gefallen.

Die Hotelplan Gruppe soll laut Gerüchten an den deutschen Konkurrenten Dertour veräussert werden, wobei die Ertragsperle Interhome an andere Unternehmen verkauft werden soll. Der Deal verzögert sich, weil laut Migros-Chef Irminger noch englische Behörden zustimmen müssen.

Trotz der Unsicherheiten über die Zukunft und politischer Unsicherheiten in wichtigen Ferienregionen sind die Kunden der Hotelplan Gruppe treu geblieben: Der Umsatz kletterte um 3 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken.

Gesundheitsgeschäft mit gesundem Wachstum

Ein weiterer Wachstumsmotor war die Gesundheitssparte, die nach dem Kauf des Schweizer Geschäfts der Apothekenkette Zur Rose markant wuchs. Der Umsatz erhöhte sich auf 1,5 Milliarden Franken nach 1,3 Milliarden im Vorjahr.

Aus eigener Kraft ohne die Übernahmen und Verkäufe hätte das Gesundheitsgeschäft um 2,7 Prozent zugelegt. Das sei ein solides Wachstum, erklärte die Migros. Auch die Fitnessstudios trugen dank mehr Abo-Verkäufen zum Anstieg bei.

An anderer Stelle harzte es. Beim Treibstofflieferanten Migrol sackte der Umsatz um 9,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken ab. Grund dafür seien tiefere Erdölpreise und ein geringerer Absatz, hiess es.

Beim Discounter Denner stagnierte der Umsatz bei 3,8 Milliarden Franken. Auch die Migrolino-Läden kamen mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent nicht recht vom Fleck.

Die Migros selber hatte im Oktober mit ihrer Konzentration aufs Kerngeschäft eine landesweiten Tiefpreisoffensive gestartet, um die Preise von mehr als 1000 beliebten Alltagsprodukten auf Discount-Niveau zu senken. Dafür investiert sie pro Jahr 500 Millionen Franken.

Bei der Migros-eigenen Industrie, die Konzernchef Irminger ebenfalls wieder profitabler machen will, nahm der Umsatz um 1,8 Prozent auf 6,1 Milliarden Franken zu. Die Nachfrage im Inlandgeschäft von den Migros-Supermärkte, Denner und Migrolino sei stark gewesen, hiess es.

140 neue Läden

In den nächsten Jahren will die Migros in der Schweiz Gas geben. Um die landesweite Präsenz zu stärken sollen 140 neue Migros-Filialen eröffnet werden und 350 Läden modernisiert werden.

Angaben zum Gewinn macht der «orange Riese» am 25. März an seiner Bilanzmedienkonferenz. Zuvor wird noch der Reisekonzern Hotelplan seine detaillierten Umsatzzahlen am 29. Januar veröffentlichen. Die Migros Bank gibt ihr Jahresergebnis am 11. Februar bekannt. (rbu/awp/sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BG1984
17.01.2025 10:10registriert August 2021
Toll, dann würde ich vorschlagen, dass man im 2025 mindestens 10% der Mitarbeiter entlässt und 20% über Subunternehmen oder Temporärfirmen anstellt, damit man sie nur nach Stunden zahlen muss und die eigens auferlegten Regeln nicht einhalten muss.
Vielleicht könnte man auch noch die Fleischtheke im Franchising verhökern um noch mehr rauszupressen. Den Bonus haben sich die Mackies auf jeden Fall verdient. 🤑🤮
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scn1
17.01.2025 08:45registriert November 2024
Hurra! Zeit für einen fetten Bonus fürs Management!
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11
    Heiss heisst: In den Büros beginnen die Klimaanlagen-Konflikte

    Auch wir bei watson erhielten diese Tage das Mail. Wie jedes Jahr, wenn das Thermometer zum ersten Mal langfristig auf über 28 Grad zu steigen droht. Bei uns kam es von Bürgi – Hockey-Bürgi. Er kennt nicht nur die Penalty-Killing-Quote aller Teams der Saskatchewan Junior Hockey League, er weiss auch, wie man am Morgen richtig lüftet. Und deshalb hiess der Betreff: «So überleben wir den Sommer im Büro ohne Streit».

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