Schweiz
Wirtschaft

Coca-Cola bereitet Schweizer Detailhändlern Bauchschmerzen

coca cola bottle
Coca-Cola hat seinen Schweizer Sitz in Zürich. (Symbolbild)Bild: coca cola

Türkische Limonade und Import – Schweizer Detailhändler suchen Coca-Cola-Alternativen

Schweizer Detailhändler halten die Preise von Coca-Cola-Produkten für überhöht und greifen zu Gegenmassnahmen.
02.06.2025, 16:5602.06.2025, 16:56
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Mehrere Schweizer Detailhändler treten in ein Kräftemessen mit dem Branchenriesen Coca-Cola ein. In der vergangenen Woche hat Denner die Verhandlungen mit dem US-Konzern abgebrochen.

Der Discounter wirft dem Konzern vor, für den Schweizer Markt zu hohe Preise festzulegen:

«Wir haben die Bestellungen beim Schweizer Coca-Cola-Abfüller nicht erneuert und importieren die Erfrischungsgetränke nun aus anderen europäischen Ländern zu günstigeren Preisen.»
Torsten Friedrich, CEO von Denner, gegenüber Blick

Bei Denner herrscht dennoch kein Engpass: Die Filialen werden inzwischen aus Deutschland beliefert – und das ist keineswegs ein Novum. Bereits 2014 war Denner mit einem Schweizer «Boykott» erfolgreich gewesen, als das Unternehmen Coca-Cola aus Tschechien importierte. Der Konzern lenkte daraufhin ein und verkaufte seine Produktion zum tschechischen Preis.

In ähnlicher Weise hat sich die Migros dazu entschlossen, ihre Regale nicht mehr mit den bekannten Marken Fanta und Sprite zu füllen, die ebenfalls von Coca-Cola produziert werden: Stattdessen steht dort nun Uludağ Gazoz, eine türkische Alternative, wie Blick berichtet. Eine Provokation von Migros? Das Unternehmen meint dazu:

«Diese Getränke gehören seit über zehn Jahren zu unserem Sortiment. Sie richten sich an eine spezifische Kundschaft türkischer Herkunft und lassen sich nicht direkt mit Sprite oder Fanta vergleichen.»

Nicht das erste Mal

Doch die Migros und ihre Tochter Denner sind nicht die Einzigen, denen die Preise sauer aufstossen. Zwar äussern sich die übrigen Schweizer Detailhändler zurückhaltender, doch auch sie melden Schwierigkeiten. So berichtet RTS, Aldi räume schwierige Gespräche ein, während Coop und Lidl ebenfalls mit dem Schweizer Coca-Cola-Ableger verhandeln.

Coop griff bereits zuvor zu drastischen Massnahmen: So importierte der Detailhändler seine Coca-Cola aus Polen oder boykottierte nach Preiserhöhungen kurzerhand bestimmte Marken – 2024 etwa den Reis von Ben’s Original. (rbu/hun)

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148 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
02.06.2025 17:27registriert Februar 2015
Vivi Kola, Afri Cola, Fritz Kola - es gibt einige Alternativen, und manche schmecken auch besser (weniger süss) als das Original. Zudem erscheint es im Moment schlicht angepasst, weniger Waren zu konsumieren, die aus Trumpistan stammen.
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Chill Dude
02.06.2025 18:01registriert März 2020
Macht halt extrem keinen Sinn, Zuckerwasser aus der Türkei zu importieren. Besser wäre auf Eigenmarken made in CH zu setzten.
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Spawn
02.06.2025 17:24registriert Januar 2024
Das sollten viele andere auch machen!

Zum Beispiel die K- Kioske. Ich lese sehr gerne, auch allerlei Game-Magazine/ Comics usw. Die Preise ( ist ja sogar angeschrieben) sind im Schnitt, mindestens doppelt so hoch wie in Deutschland/ Österreich
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