Finma stellte 2022 Mängel bei UBS und CS fest
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat ihre ursprünglich für den (heutigen) Dienstag angesetzte Jahresmedienkonferenz aufgrund der jüngsten Ereignisse kurzfristig abgeblasen. Vielen Fragen rund um die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bleiben damit unbeantwortet. Den Jahresbericht 2022 veröffentlichte sie nun dennoch.
Und auch da stehen die beiden Grossbanken im Fokus. Unter anderem beschäftigten die Skandale rund um Archegos und Greensill die Behörde, wobei nicht nur die CS, sondern auch die UBS getadelt wird.
Insgesamt nahm die Finma im so genannten Enforcement 2022 über 850 Abklärungen vor - nach 763 solcher im Vorjahr. Sie schloss ausserdem 39 Verfahren ab nach 34 im Jahr 2021 - sowohl gegen Gesellschaften als auch gegen Personen. Damit nahm die Zahl der durchgeführten Abklärungen und abgeschlossenen Verfahren im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 Prozent zu.
Mehr Kosten und mehr Mitarbeitern
Bei der Finma sind indes die Kosten im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Das lag an zusätzlichen gesetzlichen Aufgaben sowie an einer zunehmenden Komplexität bei der Aufsichtstätigkeit.
Der Betriebsaufwand stieg 2022 auf 132 Millionen Franken von zuvor 125 Millionen, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Jahresrechnung hervorgeht. Mit Gebührenerträgen und Aufsichtsabgaben der Institute konnten die Kosten jedoch gedeckt werden. Der Nettoertrag erreichte gerundet 146 Millionen nach 139 Millionen 2021.
In der Vergangenheit waren die Betriebskosten den Angaben zufolge «lange Zeit» stabil gewesen. Sie stiegen mit Inkrafttreten von Finanzinstitutsgesetz (Finig) und dem Finanzdienstleistungsgesetz (Fidleg) allerdings bereits in den beiden Vorjahren an. Dieser Trend habe sich nun auch im Jahr 2022 fortgesetzt.
Auch die Zahl der Mitarbeiter stieg mit den zusätzlichen Aufgaben an. Die Zahl der Vollzeitstellen der Behörde betrug 2022 durchschnittlich 539 nach 519 im Vorjahr. (awp/sda)
(aeg/sda/awp)
