An der Generalversammlung der UBS am Donnerstag in Basel wehte dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung ein kalter Wind entgegen. Die Aktionäre erteilen der Konzernspitze die Décharge für 2018 nicht.
Die Anlagestiftung Ethos, die Schweizer Aktionäre und dabei vor allem Pensionskassen vertritt, empfahl zuvor den Mitaktionären, alle Anträge in Bezug auf die Vergütungen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung abzulehnen und die Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung (Décharge) zu verweigern.
Vincent Kaufmann zeigte sich im Namen von Ethos «beunruhigt über die hohen Risiken durch Rechtsfälle». Er erwähnte dabei nicht nur die Causa Frankreich, wo die Bank vor zwei Monaten erstinstanzlich zu einer hohen Busse verurteilt wurde, sondern auch den Fall der sogenannten Ramsch-Hypotheken (Subprime-Hypotheken) in den USA. Auch in diesem Fall hat sich die Bank nicht - wie andere vergleichbare Institute - mit den Justizbehörden auf einen aussergerichtlichen Vergleich geeinigt.
Ausserdem betonte Kaufmann, dass die Vergütungen nicht im Einklang mit der Aktienkursperformance stünden und die Kernkapitalquote Ende 2018 erstmals seit längerer Zeit wieder unter 13 Prozent gefallen sei. Daher seien die Vergütungen abzulehnen und der Antrag auf Entlastung der verantwortlichen Kreise komme zu früh. Gemäss Schweizer Recht haben Aktionäre bekanntlich eine Frist von sechs Monaten, um eine Klage einzureichen. Dies aber nur, falls sie der Décharge nicht zugestimmt haben.
Eine weitere Aktionärin bezeichnete die Rückstellungen der UBS für die beiden Rechtsfälle als viel zu tief. Sie forderte ein «verantwortungsvolles Management» und schlug vor, die Boni um 50 Prozent zu kürzen. Etwa um zu verhindern, dass die Boni für Angestellte im Mutterschutz gekürzt würden. Das Thema Vereinbarung von Arbeit und Familie sei für die UBS von hoher Wichtigkeit, antwortete VR-Präsident Axel Weber.
Ansonsten war im ersten Teil der GV vor allem die Nachhaltigkeit der Bank ein Thema. Die Anlagestiftung Actares, die das nachhaltige Wirtschaften in den Fokus stellt, bedankte sich bei der UBS-Spitze zwar für die Dialogbereitschaft, bezweifelte aber, dass die UBS in Sachen Nachhaltigkeit, Klimaschutz oder auch Menschenrechten schon genug fortgeschritten sei.
VR-Präsident Weber wies dabei darauf hin, dass die Bank die «Balance» immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit verschiebe, was aber ein langwieriger Weg sei. Überhaupt würden die Standards in Bezug etwa auf Terrorfinanzierung oder Korruption angezogen.
Anwesend waren zu Beginn der Generalversammlung gemäss den Angaben 1254 Aktionäre. Mit den Aktienstimmen, die vom unabhängigen Stimmrechtsberater vertreten werden, sind 76 Prozent der stimmberechtigten Aktienstimmen anwesend. (aeg/awp/sda)
(sorry)
von den Aktionären im Stich gelassen,
vom Wetter im Stich gelassen -
es sind harte Zeiten für die UBS-Chefs -
denn jetzt werden sie auch noch vom Mitleid im Stich gelassen,
das einzige, das sie nicht im Stich lässt, ist die Schadenfreude - die nützt den Freunden, die den Schaden haben, aber auch nix.