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Wirtschaft

In einem Jahr über 44'000 neue Firmen in der Schweiz gegründet

In einem Jahr über 44'000 neue Firmen in der Schweiz gegründet – fast alle von Männern

02.01.2020, 06:5702.01.2020, 13:34
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Die Schweiz hat ein Jahr mit einem bisher unerreichten Gründungsboom an Firmen hinter sich. Die Zahl neugegründeter Unternehmen im Jahr 2019 belief sich auf 44'482, was einem Plus von drei Prozent zum Vorjahr entspricht.

Das abgelaufene Jahr erweist sich bei Start-ups als gründungsstärkstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen des schweizerischen Handelsregisters (SHAB) im Jahr 1883, wie das Institut für Jungunternehmen (IFJ) zu Jahresbeginn mitteilte.

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44'482 Firmengründungen mussten die Handelsregisterämter bearbeiten. Bild: KEYSTONE

Besonders viele Neugründungen gab es den Angaben zufolge in den Branchen Hightech, IT, Mobilität, Beratung, Architektur und Ingenieurwesen, Transport und Logistik sowie im Immobilienwesen. Weniger gut lief es im vergangenen Jahr in den Bereichen Marketing und Kommunikation, Detailhandel sowie Grosshandel, wo es zu weniger Firmenneustarts kam.

Profitieren vom Boom konnten die Ostschweiz (+7 Prozent), das Espace Mittelland (+6 Prozent), die Südwestschweiz (+4 Prozent) sowie die Nordwestschweiz und Zürich (+2 Prozent). Eine Abnahme an Gründungen gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Zentralschweiz (-2 Prozent) und das Tessin (-0,3 Prozent).

Dreiviertel von Männern gegründet

Eine deutliche Mehrheit oder rund 76 Prozent der neuen Firmen wurde durch Männer gegründet. Der Frauenanteil belief sich somit auf knapp einen Viertel aller Neugründungen. Eine Analyse sei jedoch nicht abschliessend möglich, da viele neue Unternehmen durch mehr als eine Person gegründet und damit die Verteilung der Geschlechter verwässert werde, schreibt IFJ. Was die Anzahl Gründungen durch Frauen betreffe, liege die Schweiz im internationalen Durchschnitt grundsätzlich jedoch leicht zurück.

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Dreiviertel der Firmen wurden von Männern gegründet.Bild: KEYSTONE

Beliebteste Rechtsform für den Start einer neuen Firma war die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Für sie entschieden sich 39 Prozent aller Start-Up-Gründer. Laut IFJ wurden 93 Prozent aller neuen GmbHs mit dem gesetzlichen Minimum von 20'000 Franken Stammkapital gestartet. Das höchst eingetragene Kapital betrugt rekordhohe 1,81 Milliarden Franken durch die Schweizer Ansiedlung des multinationalen Konsumgüter-Konzerns Procter & Gamble mit Sitz in Petit-Lancy GE.

Weitere beliebte Rechtsformen für Start-ups waren den Angaben zufolge die Einzelfirma (32 Prozent), die Aktiengesellschaft (20 Prozent) und die Kollektivgesellschaft (3 Prozent). (sda)

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81 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Füdlifingerfritz
02.01.2020 07:15registriert März 2018
Im dem Text fehlt die wichtige Info, dass es Frauen in der Schweiz gesetzlich verboten ist Firmen zu gründen. Das erklärt natürlich die Tiefe Quote. Ah... nein, warte... stimmt ja gar nicht. Jede Frau kann soviele Firmen gründen wie sie will.
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Lustiger Baum
02.01.2020 08:55registriert April 2019
Was für eine sinnlose Aussage ist das nun wieder mit den Frauen? Jede Frau kann eine Firma gründen... da sind keine böse Männer und Gesetzte welche das verhindern.
Ausgelassen wurde dafür die weit wichtigere Zahl: wieviele Neugründungen wurden nach einem Jahr liquidiert?

BTW: Neugründungen sind oft keine Startups.

Der Artikel wirkt notgedrungen reingewürgt. Gewürzt mit einer Prise Feminismus.
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Mishima
02.01.2020 07:50registriert November 2019
Da braucht es keine Analyse sondern Quoten, Quoten, Quoten!!
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