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Kooky: Mehrwegbecher-System gibt Schweiz-Geschäft komplett auf

Nächster Flop: Mehrwegbecher-System Kooky gibt Schweiz-Geschäft komplett auf

Das Schweizer Start-up verabschiedet sich vom Heimmarkt und will sich neu ausrichten. Die Fragezeichen sind gross.
03.10.2024, 17:27
Benjamin Weinmann / ch media
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Auch die grössten Optimisten würden diesen Kaffeebecher kaum als halbvoll bezeichnen: Das Mehrweg-System Kooky steht vor einer äusserst ungewissen Zukunft. Ende Juli hatte CH Media publik gemacht, dass die Partnerschaften mit namhaften Partnern wie dem Kioskkonzern Valora, der Confiserie Sprüngli und insbesondere den SBB aufgegeben wurden. Der Gründer und Chef war beim Start-up abgesprungen.

Pascale Weber Photography / Kooky
Kaum gefragt: Das Trinkbecher-Recycling-System von Kooky.Bild: Pascale Weber Photography / Kooky

Es blieben einzig Partnerschaften in der Stadt Bern. Doch auch diese sind nun Vergangenheit. «Allen Mitarbeitenden wurde bereits gekündigt, und der Betrieb kann somit leider nicht wie gewohnt aufrechterhalten werden», heisst es in einem Schreiben an einen Kunden, wie der «Blick» berichtet. Und weiter: «Es wurden Entscheidungen getroffen, die uns vorschreiben, keine weiteren Kosten zu generieren, da das Unternehmen sich in der finalen Abwicklung befindet.»

Das «SRF Regionaljournal» spricht bereits vom Konkurs. Kooky-Chef Maximilian Zott streitet dies gegenüber CH Media ab. «Das stimmt nicht.» Aktuell sei das kein Thema. Dennoch dürften seine Erklärungen nicht alle Investoren überzeugen. Wie schon im Sommer spricht er von einem «Auf und Ab», wie es in der Start-up-Welt normal sei. Zur finanziellen Situation der Firma schweigt er sich aus. Bereits im Sommer räumte er aber ein, dass man zu optimistisch gewesen sei.

Kooky-Mitgründer und aktueller Firmenchef: Maximilian Zott (rechts).
Kooky-Mitgründer und aktueller Firmenchef: Maximilian Zott (rechts).Bild: zvg

«Hat nie funktioniert»

Und nun bestätigt Zott gegenüber CH Media, dass das Schweizer Geschäft komplett aufgeben wird. Man befände sich in einer Transformation zu einer reinen Software-Firma. «Der Betrieb des Mehrwegbecher-Systems hat im öffentlichen Bereich nie funktioniert.» Die sechs verbleibenden Angestellten befänden sich in Deutschland. Die Schweizer CEBS AG, hinter der Kooky steht, bleibe dennoch erhalten.

Aktuell verfüge man noch über kein wirkliches Auslandgeschäft, weil man man sich auf die Firmenumstellung konzentriere, sagt Zott. Finanzierungsgespräche seien am Laufen. Im Sommer hegte der Deutsche die Hoffnung mindestens 6 Millionen Franken einnehmen zu können. Der Umschwung sei da, und es gehe in die richtige Richtung, sagte er damals. Eine Aussage, die aufgrund der neusten Wendung, wenig nachvollziehbar ist.

Die gescheiterte Idee des 2021 gegründeten Jung-Unternehmens: Kunden laden die Kooky-App herunter und kaufen ihren Take-away-Kaffee in einem Mehrwegbecher, auf dem ein QR-Code aufgedruckt ist. Im Preis enthalten ist eine Depotgebühr von einem Franken. Ist der Kaffee getrunken, scannen die Kunden den Becher und werfen ihn in eine Kooky-Box, die sich mit einem Sensor öffnen lässt. Vom Depot werden 90 Rappen aufs Handyguthaben rückerstattet – 10 Rappen gehen an Kooky. (aargauerzeitung.ch)

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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insert_brain_here
03.10.2024 18:02registriert Oktober 2019
„Der Gründer und Chef war beim Start-up abgesprungen.“

Investorengeld abgegriffen, zum richtigen Zeitpunkt abgesprungen, dabei vermutlich nicht ärmer geworden und ziemlich sicher bereits mit der nächsten grossartigen Idee am Start 😄
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maylander
03.10.2024 17:55registriert September 2018
Ein Biobecher mit Deckel kostet 8 Rappen.
Und das ohne unnütze App, auf die sowieso niemand Lust hat

So kommts wenn man ein Problem für eine Lösung sucht.
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Sandlerkönig Eberhard
03.10.2024 19:44registriert Juli 2020
Wie naiv sind eigentlich „Investoren“, die in sowas „investieren“? Glaubt man tatsächlich, eine Mehrheit der Leute würde sich etwas absichtlich verkomplizieren und auch noch dafür bezahlen? Also manchmal frage ich mich schon, in welcher Welt solche Fantasten eigentlich leben…
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