Schweiz
Wirtschaft

Initiative: 500 Zürcher sollen bedingungsloses Grundeinkommen erhalten

Initiative steht: Ein bedingungsloses Grundeinkommen für 500 Menschen aus Zürich

In einem wissenschaftlichen Pilotversuch sollen 500 Menschen in der Stadt Zürich während drei Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten. Dies fordert eine Initiative vom Zürcher Stadtrat. Über 4000 Unterschriften wurden gesammelt.
10.05.2021, 08:1210.05.2021, 13:51
Mehr «Schweiz»

Innerhalb der letzten 6 Monate konnten mehr als 4000 Unterschriften für die Initiative «Wissenschaftlicher Pilotversuch Grundeinkommen» gesammelt werden. Heute werden diese nun dem Zürcher Stadtrat übergeben, wie das Initiativkomitee mitteilt.

Im Rahmen des Projektes sollen mindestens 500 Personen während drei Jahren ein Grundeinkommen erhalten. Die Höhe des Grundeinkommens ist im Pilotversuch noch nicht festgelegt. Bedingung ist aber, dass das soziale Existenzminimum der Stadt Zürich nicht unterschritten werden soll. Gemäss Initiativtext soll das Projekt von der Stadt Zürich finanziert werden.

Im Angesicht der Digitalisierung und der grossen wirtschaftlichen Untersicherheit aufgrund der Corona-Pandemie brauche es neue Rezepte, so das Initiativkomitee.
Im Angesicht der Digitalisierung und der grossen wirtschaftlichen Untersicherheit aufgrund der Corona-Pandemie brauche es neue Rezepte, so das Initiativkomitee.Bild: zvg

Der Pilotversuch sieht eine Begleitung durch Hochschulen vor. Ziel sei es, wissenschaftliche Fakten zu sammeln, so Lara Can vom Komitee: «Die Zeit ist reif, das Grundeinkommen weiterzubringen: von der Utopie zu wissenschaftlichen Fakten.»

2016 war die eidgenössische Volksinitiative zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens gescheitert. Die Initiantinnen und Initianten begründen dies unter anderem mit zu vielen ungeklärten Fragen. Was löst ein monatliches Grundeinkommen in der Bevölkerung und bei Einzelpersonen aus? Macht es die Menschen passiv oder setzt es Kapazitäten für neue Engagements aus? Solche Fragen sollen mit dem Pilotversuch beantwortet werden.

Hinter der Initiative stehen Privatpersonen mit verschiedenen politischen Ausrichtungen – es engagieren sich Linke bis Bürgerliche, doch der Grossteil des Komitees hat kein parteipolitisches Profil. (saw)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sparen like a pro: Diese 23 Leute machen es vor
1 / 25
Sparen like a Pro: Diese 23 Leute machen es vor
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Aufgrund der Corona-Krise kein Geld für Lebensmittel
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
36 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ökonometriker
10.05.2021 08:25registriert Januar 2017
Das ist ein extrem schlechter experimentaler Aufbau. Wenn man nur 3 Jahre einen Zustupf kriegt, verhält man sich anders, wie wenn man ein Leben lang genug zum Leben hat. Wenn man das untersuchen will, dann könnte man mit Swisslos zusammenarbeiten und eine Lotterie bauen, bei der der Gewinn ein lebenslanges BGE ist.
827
Melden
Zum Kommentar
avatar
stadtzuercher
10.05.2021 08:24registriert Dezember 2014
Stelle mich zur Verfügung. Aber wahrscheinlich habe ich einfach zu wenig Vitamin B um dazuzugehören, wie immer wenns gratis was vom Staat gibt.
6015
Melden
Zum Kommentar
avatar
nichtMc
10.05.2021 08:42registriert Juli 2019
Und wie soll die Zuteilung der 500 GE erfolgen?
Vermutlich werden sich Studis, Künstler, Lebenskünstler und Personen auf dem Weg in die Selbstständigkeit melden.
Da nimmt mich die Aussagekraft der Studie wunder....
303
Melden
Zum Kommentar
36
Österreich ermittelt auch gegen René Benko persönlich

Weiteres Ungemach für René Benko. Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt im Zusammenhang mit der Insolvenz des Signa-Konzerns nun auch gegen den Firmengründer persönlich, berichtet das «Ö1-Mittagsjournal». Das habe auch Benkos Anwalt Norbert Wess bestätigt.

Zur Story