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Migros kauft Schweizer Geschäft von Zur Rose

Migros kauft Schweizer Geschäft von Apothekenkette Zur Rose

03.02.2023, 07:0903.02.2023, 08:14
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Migros übernimmt das Schweizer Geschäft der Apothekenkette Zur Rose. Der «orange Riese» legt dafür rund 360 Millionen Franken auf den Tisch, wie Zur Rose am Freitag in einem Communiqué bekannt gab.

Die Apothekengruppe Zur Rose will gemeinsam mit mehreren Krankenversicherern den Schweizerinnen und Schweizern einen "interaktiven und unkomplizierten Zugang" zum Gesundheitswesen bieten.
Die Apothekenkette Zur Rose wird teil der Migros.Bild: sda

Damit weiten die Migros-Gesundheitstochter Medbase und Zur Rose Schweiz ihre Zusammenarbeit aus, wie die Migros ihrerseits schrieb: «Sämtliche Gesellschaften werden weiterhin an den bestehenden Standorten und unter den bestehenden Namen tätig sein. Alle Mitarbeitenden werden übernommen.» Zur Rose Schweiz wird mit allen operativen Einheiten aus der Zur Rose-Gruppe herausgelöst.

Die bestehende Zusammenarbeit zwischen Medbase und Zur Rose Schweiz werde unter einem Dach weitergeführt: Dies betreffe namentlich das Gemeinschaftsunternehmen der Shop-in-Shop-Apotheken sowie den gemeinsamen Online-Marktplatz. Der Zusammenschluss müsse noch von der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) genehmigt werden.

687 Millionen Umsatz

Zur Rose Schweiz erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 687 Millionen Franken. Die Betriebsgewinnmarge vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) betrug rund 3 Prozent, wie Zur Rose mitteilte. Damit werde sich der Betriebsgewinn auf rund 20 Millionen Franken belaufen.

Die Migros und Zur Rose arbeiten schon seit Jahren eng zusammen. 2017 wurde die Apotheke in der Migros-Supermarktfiliale in Bern eröffnet. Laut der Homepage hat Zur Rose in der Schweiz derzeit acht Apotheken in Basel, Bern, Buchs, Crissier, Romanel-sur-Lausanne, im Shoppyland Schönbühl, in Zürich und am Gründungsort Steckborn TG.

Versorgungsengpässe anpacken

«Aktuell gibt es grosse Versorgungsengpässe. In dieser Situation wollen wir anpacken, um die ambulante Grundversorgung zu sichern und zu stärken», erklärte Medbase-Gründer und -Chef Marcel Napierala: «Die Kompetenzen unserer beiden Unternehmen ergänzen sich ideal.»

«Während Medbase über eine breite Palette physischer Angebote verfügt, die von der Prävention über die Akutmedizin bis zur Rehabilitation reicht, bringt Zur Rose Schweiz in der Medikamentenversorgung eine grosse Technologie- und Prozesskompetenz mit», hiess es. Gemeinsam werde man die Patienten entlang der gesamten Behandlung begleiten und damit Hindernisse in der ambulanten Grundversorgung abbauen.

Die Patientenbedürfnisse hätten sich im Zuge der Digitalisierung stark verändert, erklärte die Migros. Die Kombination aus digitalen Angeboten und physischen Anlaufstellen biete den Patienten einen schnellen Zugang in der Grundversorgung. Gemeinsam würden Medbase und Zur Rose Schweiz die integrierte Versorgung im Rahmen der Hausarztmedizin und von Managed Care fördern. Medbase betreibt mit rund 3200 Angestellten mehr als 160 medizinische Zentren, Apotheken und Zahnarztzentren in der Schweiz. (awp/sda)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bürgerliche wollen nur Steuergeschenke für Reich
03.02.2023 07:48registriert Mai 2015
Hoffentlich verbietet die Weko den Kauf. Wenn es so weiter geht, gehören irgendwann mal alle Unternehmen in der Schweiz Migros oder Coop. Wir haben jetzt schon zu wenig Wettbewerb in der Schweiz wegen Migros und Coop.
Migros würde besser mal anständige Löhne zahlen und einen höheren Beschäftigungsgrad erlauben, statt sich um die Zahlung der Pensionskassen zu drücken.
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Macrönli
03.02.2023 08:31registriert April 2018
Na dann...gehört bald jeder Laden und jeded Geschäft bald Coop oder Migros.
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