Schweiz
Wirtschaft

Seco-Bericht: EU-Bürger wandern in die Schweiz ein, um zu arbeiten

Mitarbeitende des Bundesamts fuer Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) konrollieren Fahrzeuge und ihre Lenker, fotografiert am Dienstag, 15. Oktober 2024 am Grenzuebergang Wail am Rhein in Basel. (KEYSTONE ...
Mitarbeitende des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit konrollieren Fahrzeuge und ihre Lenker beim Übergang Wail am Rhein in Basel.Bild: KEYSTONE

Neuer Seco-Bericht zeigt: EU-Bürger wandern in die Schweiz ein, um zu arbeiten

01.07.2025, 11:1201.07.2025, 11:13
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EU-Bürger kommen in erster Linie in die Schweiz, um zu arbeiten. Angesichts der demografischen Entwicklung mit der immer älter werdenden Bevölkerung müsse der Arbeitsmarkt offen bleiben. Dafür plädiert das Staatssekretariat für Wirtschaft.

Die stark wachsende Nachfrage in der Schweiz nach hochqualifizierten Arbeitskräften aus dem EU- und EFTA-Raum habe auch 2024 gedeckt werden können, hielt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in seinem Jahresbericht über die Personenfreizügigkeit fest. Die Nettozuwanderung aus Europa in die ständige Schweizer Wohnbevölkerung betrug letztes Jahr 53'700 Personen, rund 10'000 weniger als 2023.

Schweizer Unternehmen würden auch in der EU rekrutieren, um Arbeitskräfte im Gastgewerbe, im Baugewerbe und in der Industrie zu finden – für Bereiche, in denen die einheimischen Arbeitskräfte nicht mehr ausreichten, unterstrich das Seco in seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Generell erzielen EU-/EFTA-Bürger bei ähnlichen Merkmalen im Durchschnitt ähnliche Löhne wie Schweizerinnen und Schweizer. Ein höheres Risiko für tiefere Löhne bei Grenzgängern besteht gemäss dem Seco im Tessin.

Ergänzung, nicht Ersatz

Die starke Zuwanderung in den Arbeitsmarkt in den letzten Jahren ging für die Schweizer Erwerbsbevölkerung mit einer dauerhaft niedrigen Arbeitslosenquote und einer höheren Erwerbsquote einher. Die Zuwanderung aus der EU ergänze also die einheimische Erwerbsbevölkerung und ersetze sie nicht, so das Seco. Die Zuwanderung helfe auch, die demografische Alterung zu bremsen, könne sie aber trotzdem nicht aufhalten.

Das bestehende Abkommen über die Personenfreizügigkeit wird im Rahmen der Verhandlungen mit der EU angepasst. Der Bundesrat und die Sozialpartner haben sich auf Massnahmen geeinigt, um das Schweizer Lohnniveau zu schützen. (pre/sda)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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livibe
01.07.2025 13:42registriert September 2023
Ich habe viel auf der Welt gesehen, aber was ich aus meiner persönlichen Sicht nicht verstehe, ist diese maßlose Zuwanderung in ein so kleines Land wie die Schweiz. Das Paradoxe daran ist, dass man Fachkräfte – neuerdings sogar proaktiv aus asiatischen Ländern – anwirbt. Doch jedem Kind ist klar: Wenn man in diesen Ländern Fachkräfte abzieht, fehlen sie dort, und diese Länder werden dadurch noch ärmer. Jeder weiß, dass das nicht gut enden wird. Für diese Entwicklung mache ich die Politik verantwortlich, die sich dessen bewusst ist, ob Links oder Rechts.
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Nordkantonler
01.07.2025 16:06registriert September 2020
"EU-Bürger wandern in die Schweiz ein, um zu arbeiten"

Ja, wie überraschend; andere Gründe, die zu einer Aufenthaltsberechtigung führen, sind auch eher dünn gesäht.
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bitzliz'alt
01.07.2025 13:45registriert Dezember 2020
Der Zynismus an der Sache ist ja, dass die Partei, die dauernd "Überfremdung" schreit, am meisten von Arbeitskräften aus dem EU-Raum angewiesen ist.... Eigentlich gehörte der Januskopf ins Wappen der SVP , aber die Köpfe von Blocher, Dettling und Glarner sind für ich schon Geisterbahn-feeling genug ...!
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