Die Strompreise steigen im nächsten Jahr teilweise deutlich an. Bis auf ganz wenige Ausnahmen muss in allen Gemeinden 2024 mehr bezahlt werden. So sieht es in deinem Wohnort aus.
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Im letzten Jahr stieg der Strompreis in der Schweiz durchschnittlich um 27 Prozent (rund 260 Franken pro Haushalt). Auch für 2024 haben wir schlechte Nachrichten: Der Strompreis in der Grundversorgung für Haushalte steigt im Mittel (Median) um 18 Prozent an. Dies geht aus den Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom hervor. Ein typischer Haushalt bezahlt im kommenden Jahr 32.14 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh). Dies entspricht einer Zunahme um 4.94 Rp./kWh.
Das sind die Gründe
Es gibt verschiedene Gründe für den erneuten Anstieg:
- Bei vielen Netzbetreibern schlagen sich die angestiegenen Strommarktpreise ab 2024 stärker im Energietarif nieder als im Vorjahr.
- Die Kosten der Winterreserve werden über einen Zuschlag auf dem Netznutzungstarif an die Endverbraucher weitergereicht.
- Die Netznutzungstarife steigen aufgrund der vom UVEK angehobenen Kapitalverzinsung.
So sieht's in deiner Gemeinde aus
Da die Strompreise je nach Wohnort stark variieren, ist die Schweizer Bevölkerung unterschiedlich stark betroffen. Um die verschiedenen Gemeinden zu vergleichen, haben wir zwei Standardwohnungen gewählt, welche jeweils das Standard-Produkt der örtlichen Stromnetzbetreiber erhalten (siehe auch Infobox). Zum einen ist dies eine 4-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd und einem Verbrauch von rund 2500 kWh/Jahr, zum anderen eine 5-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd und Tumbler (ohne Elektroboiler) und einem Verbrauch von rund 4500 kWh/Jahr.
Im angezeigten Strompreis (exkl. MWST) sind alle Komponenten wie Energie, Abgabe, Netznutzung und Netzzuschlag mit einberechnet. Teilweise sind in einer Gemeinde mehrere Stromnetzbetreiber aktiv. In diesem Fall haben wir den billigeren Tarif in der Karte dargestellt.
2500 kWh/Jahr, 4-Zimmer-Wohnung
Für diese Beispielwohnung müssen Einwohner von Kölliken AG und Büttikon AG 2024 deutlich mehr bezahlen. Ihre Rechnung dürfte um rund das 2,5-fache ansteigen. In knapp 20 Gemeinden wird die Stromrechnung um mehr als 50 Prozent teurer.
Billiger wird es immerhin in 111 Gemeinden. In Pully VD und Worb BE dürfte sich der Strompreis im Vergleich zum aktuellen Jahr rund halbieren.
Gemeinden ohne Daten: Es gibt verschiedene Gründe, dass Daten fehlen. Meist wurde die Gemeinde vom Netzbetreiber (noch) nicht im Reporting aufgenommen.
So kannst du Strom sparen:
Daten und Quellen
Die Daten stammen alle von der
Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom). Wir haben zwei Beispielwohnungen mit einem jährlichen Verbrauch dargestellt.
Das Standardprodukt wird dem Endverbraucher, sofern er nicht explizit ein anderes Produkt wünscht, geliefert. Bei vielen Netzbetreibern entspricht das Standardprodukt dem günstigsten Produkt.
Viele Stromlieferanten haben keinen Einheitspreis für alle Kunden, sondern machen ihre Tarife von der Menge und dem Zeitpunkt des Stromkonsums abhängig. Die Tarifstrukturen können komplex und von Lieferant zu Lieferant unterschiedlich sein. Um trotzdem einen Preisvergleich zu ermöglichen, sind die Rohdaten nach 15 vorgegebenen Verbrauchskategorien gewichtet.
Für den Vergleich der Tarife über die Zeit oder zwischen zwei Gemeinden empfiehlt sich ein Besuch
der Strompreis-Webseite der ElCom.
4500 kWh/Jahr, 5-Zimmer-Wohnung
Die Preise variieren innerhalb der Schweiz zwischen den Netzbetreibern teils erheblich. Grund sind laut der ElCom vor allem die grossen Unterschiede bei der Energiebeschaffung und dem Anteil der Eigenproduktion.
Die monatlichen Kosten sind auch in dieser Kategorie in Büttikon AG und Kölliken AG am deutlichsten gestiegen. Auch hier sind Pully VD und Worb BE die Gemeinden, die mit der grössten Abnahme rechnen dürfen.
Den höchsten Preis pro Kilowattstunde bezahlst du, wenn du in Braunau TG wohnst (52.75 Rappen), am billigsten ist's in Rongellen GR (10.5 Rappen).
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