Schweiz
Wirtschaft

Die Schweiz fällt im IMD-Ranking zur Wettbewerbsfähigkeit zurück

Die Schweiz fällt im IMD-Ranking zur Wettbewerbsfähigkeit zurück

27.05.2015, 20:1028.05.2015, 11:30

Die Schweiz belegt im internationalen Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit zwar weiterhin einen Spitzenplatz. Unter anderem wegen der Aufwertung des Frankens hat sie jedoch in der Rangliste des Lausanner Managementinstituts IMD zwei Plätze eingebüsst.

Neu rangiert die Schweiz auf Platz vier. 2014 belegte sie hinter den USA, die die Spitzenposition verteidigen konnten, noch den zweiten Platz. Überholt wurde die Schweiz von Hongkong (3.) und Singapur (2.), wie das IMD am Mittwoch mitteilte.

Gemäss der Länderauswertung ist die Schweiz vor allem aus vier Gründen zurückgefallen. So hat die Aufwertung des Frankens zu einer weiteren Anhebung des Preisniveaus im Inland geführt. Bei diesem Kriterium hat die Schweiz gegenüber dem Vorjahr zehn Plätze verloren und rangiert lediglich noch auf Rang 55 von insgesamt 61 untersuchten Ländern.

Verschlechtert hat sich die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz auch wegen neuen Regulierungen, die die Unternehmen einschränken. Zudem haben die Schweizer Unternehmensführungen offenbar weniger überzeugt als früher. Schliesslich haben sich auch die hohen Managergehälter und Telekomtarife im Vergleich zu 2014 negativ auf die Platzierung der Schweiz ausgewirkt.

Italien macht grossen Sprung nach vorne

In den Top-Ten haben vor allem Luxemburg (+5 auf Rang 6) und Norwegen (+3 auf Rang 7) Plätze gut machen können. Deutschland dagegen fiel um vier Plätze auf Rang 10 zurück. Unter den ersten Zehn finden sich daneben Kanada, Dänemark und Schweden.

Den grösste Sprung nach vorne hat jedoch Italien gemacht. Das südliche Nachbarland verbesserte sich um acht Ränge auf Platz 38. Den grössten Abstieg musste dagegen wenig überraschend die Ukraine hinnehmen. Sie ist um 11 Plätze auf den 60. und damit zweitletzten Platz abgerutscht.

In den Rankings des IMD werden 61 Länder nach über 300 Kriterien untersucht. Zwei Drittel der verwendeten Daten beruhen auf nationalen und internationalen Statistiken. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Die vererbte Ungleichheit – was die Zahlen wirklich zeigen
Die Vermögensungleichheit in der Schweiz ist massiv. Das reichste Prozent besitzt fast die Hälfte des gesamten Vermögens und vererbt ihr Kapital der nächsten Generation weiter – häufig steuerfrei. Dabei wäre eine sinnvolle Erbschaftssteuer eine effektive Methode gegen die wachsende Ungleichheit.
100 Milliarden Franken – so viel wird nach einer Schätzung der Universität Lausanne dieses Jahr in der Schweiz vererbt. Eine Schätzung, weil es keine offiziellen Zahlen zu Erbschaften in der Schweiz gibt. Bekannt ist dagegen, dass bis zu 80 Prozent der Super-Reichen durch Erbschaften an ihr Vermögen kamen – und das mehrheitlich steuerfrei, denn die Erbschaftssteuer wurde in den letzten 30 Jahren kontinuierlich gesenkt oder gar ganz abgeschafft.
Zur Story