Das internationale Bildungsunternehmen EF Education First stuft mit dem EF English Proficiency Index (EF EPI) jährlich die Englischkenntnisse von über 2,2 Millionen Erwachsenen in weltweit 113 Ländern, in denen Englisch nicht die Muttersprache ist, ein. Der Index basiert auf dem «EF Standard English Test» von 2022, der vergleichbar mit dem TOEFL-Test ist, den viele englischsprachige Universitäten verlangen.
Mit 553 Punkten werden die Schweizer Englisch-Kenntnisse zwar mit «gut» taxiert, für einen Spitzenplatz im internationalen Ranking 2023 reicht das aber bei weitem nicht. Nur Rang 30 resultiert für unser Land, zum dritten Mal in Folge waren die Englischkenntnisse rückläufig.
Angeführt wird das Ranking von der Niederlande, gefolgt von Singapur, Österreich, Dänemark, Norwegen und Schweden. Klar vor der Schweiz liegen auch Portugal (8.), Deutschland (10.) und Griechenland (12.). Und auch den meisten ehemaligen Ostblockstaaten wie Polen, Rumänien, Bulgarien, Serbien, oder Tschechien müssen wir uns geschlagen geben. Mit Italien (35.) und Frankreich (43.) liegen zwei direkte Nachbarländer dagegen hinter uns.
Die Covid-Pandemie habe junge Schweizerinnen und Schweizer im Englisch zurückgeworfen, heisst es in der Studie. Vergleicht man die Generationen in der Schweiz, sprechen die 31- bis 40-Jährigen das beste Englisch. Inwiefern dies mit Online-Unterricht, Social Distancing oder fehlenden Reisemöglichkeiten zusammenhänge, darüber liesse sich aber nur mutmassen.
Vor allem bei den 18-20-Jährigen ist gemäss dem EF EPI 2023 ein erschreckender Rückgang der Englischkenntnisse zu erkennen. Nicht nur in der Schweiz, auch weltweit. Die neusten Ergebnisse lassen aber zumindest für die Schweiz aufatmen und zeigen eine positive Tendenz und klare Verbesserung. Unter allen Generationen in der Schweiz nimmt die Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen den ersten Rang hinsichtlich ihrer Englischkenntnisse ein.
Im regionalen Vergleich erzielt die Deutschschweiz wie schon in den vergangenen teils deutlich bessere Ergebnisse als die Romandie und das Tessin. Allerdings lässt sich in vielen Deutschschweizer Kantonen ein deutlicher Rückgang des erreichten Englischniveaus feststellen: Während 2022 mit Zürich (619 Punkte), Basel-Stadt (615 Punkte) und Thurgau (600 Punkte) noch drei deutschsprachige Kantone ein «sehr hohes» Englischniveau (mehr als 600 Punkte) erzielten, schafft es dieses Jahr nur noch Basel-Stadt mit 638 Punkten in die Spitzenkategorie.
Sieben Kantone (Zug, Zürich, Aargau, Thurgau, Luzern, Schwyz und Solothurn) erreichen lediglich eine hohe Einstufung (zwischen 550 und 600 Punkten). In neun Kantonen (St. Gallen, Graubünden, Basel-Land, Bern, Neuenburg, Waadt, Genf, Wallis und Freiburg) werden die Englischkenntnisse als «moderat» eingestuft. Auf dem letzten Rang landet wie bereits in den letzten Jahren das Tessin.
Englisch ist (eine der) Nationalsprache in Singapur. Da müsste ja England auch auf der Liste sein 😆