Über 400 Freiwillige haben während der letzten Tage Vögel gezählt und dabei überraschendes festgestellt. Die Freiwilligen sind zwischen Donnerstag und Sonntag ausgeschwärmt, um im Rahmen der «Stunde der Wintervögel» die gefiederten Tierchen zu erfassen – in ihren Gärten, auf dem Spielplatz oder im Park.
Das Resultat: In 120 Schweizer Gemeinden wurden um die 8000 Vögel und 80 Vogelarten gezählt. Am zahlreichsten gesichtet wurde laut der Zwischenbilanz der Haussperling, gefolgt von der Rabenkrähe und dem Feldsperling.
Dass der Haussperling so häufig anzutreffen ist in der Schweiz, erfreut BirdLife besonders: Der Spatz wird in unseren Nachbarländern Deutschland, Österreich und Frankreich nämlich immer seltener.
Die Wintervögel wurden nicht nur nach ihrer Zahl, sondern auch nach ihrer Verbreitung erfasst: Der Vogel, der in den Siedlungen am weitesten verbreitet ist, ist die Kohlmeise – in fast neun von zehn Gärten wurde sie entdeckt. In acht von zehn Gärten flog die Blaumeise umher und in 75 Prozent der Gärten stiessen die Vogelbeobachter auf die Amsel, die das Ranking 2022 noch anführte.
Dieses Jahr fällt auf, dass besonders viele Vögel gesichtet wurden, die eigentlich gar nicht «Saison» haben – sprich, sie würden normalerweise gerade im wärmeren Süden verweilen. Der warme Winter sorgt jedoch dafür, dass sich zum Beispiel Bachstelze, Hausrotschwanz, Heckenbraunelle, Singdrossel, Sommergoldhähnchen und Zilpzalp hier genauso wohlfühlen.
In der Medienmitteilung heisst es: «Mit der Klimaerwärmung werden sie vermehrt in grösserer Zahl ganzjährig in der Schweiz bleiben. Wie schnell dieser Anpassungsprozess gehen wird, werden die nächsten Ausgaben der grossen Schweizer Mitmachaktion zeigen.»
(anb)
Es ist einerseits sehr faszinierend wie gut sich die Tiere an den Klimawandel anpassen und andererseits traurig dass sie es machen müssen.