Unter den Pflastersteinen auf dem Münsterhof ist diese Woche ein kleines Stück Zürcher Stadtgeschichte ans Licht gekommen: Die Archäologen und Archäologinnen des Amts für Städtebau der Stadt Zürich haben einen Teil der gelben Tramlinie freigelegt, die vom Limmatquai zum Paradeplatz führte. Zu sehen ist ein etwa 30 Meter langer Schienenunterbau aus Sandstein.
Die freigelegte Strecke gehört zu einer von zwei Strassenbahnlinien, die ab 1882 durch die Zürcher Strassen führten und von Pferden gezogen wurden. Um die Jahrhundertwende mussten die Rösslitrams den leistungsfähigeren elektrischen Trams weichen. Die Schienen beim Münsterhof wurden gemäss Bildquellen zwischen 1930 und 1935 endgültig abgetragen.
Der archäologische Fund steht im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Münsterhofes – dieser soll bis Frühling 2016 autofrei sein. Bevor die Bauarbeiten beginnen, untersuchen die Archäologinnen und Archäologen das Gebiet. (whr)