Schweiz
Wissen

Stichling: Fisch verschwindet aus Bodensee – Ursache unbekannt

Fischart «Stichling» verschwindet laut Forschern aus dem Bodensee.
Jahrelang machte der Stichling den Grossteil der Fische im Freiwasser des Bodensees aus. Bild: Shutterstock

Der Stichling verschwindet aus dem Bodensee – und stellt Forscher vor ein Rätsel

19.09.2024, 12:31
Mehr «Schweiz»

Die Stichlinge scheinen aus dem Bodensee zu verschwinden. Bei einer Bestandsaufnahme im See fanden Forschende nur wenige Exemplare des Fischs, der jahrelang den Grossteil der Fische im Freiwasser des Bodensees ausgemacht hatte.

«Wir haben bei den letzten Befischungen Hunderte von Stichlingen gefangen, jetzt sind es insgesamt keine 50», sagte Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle in Langenargen D.

Der kleine silberne Fisch mit dem Fachnamen Gasterosteus aculeatus war Anfang der 50er-Jahre erstmals im Bodensee nachgewiesen worden. Ab 2012 hatte er sich explosionsartig vermehrt und machte laut Fischereiforschungsstelle Anfang des Jahres noch mehr als 90 Prozent der Fische im Freiwasser aus. Er frisst den im Bodensee heimischen Felchen das Plankton weg und macht sich auch über ihre Eier und Larven her.

Ursache unbekannt

So richtig erklären können sich die Wissenschaftler die ersten Ergebnisse ihrer Inventur nicht. Nichts habe auf ein massenhaftes Fischsterben im Bodensee hingedeutet, sagte Brinker. Denkbar seien eine Krankheit oder ein Parasit als Ursache.

Weder Forscher noch Fischer trauern den gewaltigen Mengen an dreistachligen Stichlingen im Bodensee nach: Die wohl aus Aquarien in den See eingebrachte Art sorgte seit Jahren für ein Ungleichgewicht im Ökosystem. Der Bestand der Felchen, die eigentlich die Leitart im Bodensee sind, ging immer weiter zurück.

«Wenn sich das massenhafte Verschwinden der Stichlinge bestätigt, könnte das ein wirklicher Gamechanger für eine Erholung der Felchenbestände sein», sagte Brinker. Die Inventur zeige bereits, dass sich die Felchen etwas erholt haben: «Sie sehen nicht mehr so abgemagert aus.» (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ein kostbarer Fisch
1 / 9
Ein kostbarer Fisch
Kiyoshi Kimura posiert mit seinem Fisch.
quelle: ap/ap / koji sasahara
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Überschwemmungsfolge: Tonnen toter Fische in Griechenland
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
Weisse Weihnachten werden seltener: Das sagen Meteorologen zu den diesjährigen Chancen
Das ideale Bild von Weihnachten zeigt verschneite Landschaften. Ob weisse Weihnachten dieses Jahr wirklich möglich sind, dazu geben Meteorologen nun eine konkrete Einschätzung ab.

Wenn am 24. , 25. oder 26. Dezember Schnee fällt, dann sprechen wir von weissen Weihnachten. Aus popkulturellen Gründen ist die Sehnsucht nach weissen Weihnachten bei den Menschen gross. Filme, Werbungen und Lieder zeigen verschneite, idyllische Landschaften zur Weihnachtszeit.

Zur Story