
1984 wurde Elisabeth Kopp als erste Frau in den Bundesrat gewählt. Bild: KEYSTONE
Feministischer Streik
Noch immer sind Frauen in Politik und Chefetagen untervertreten. Das soll sich ändern. Am 14. Juni rufen deshalb unzählige Gruppierungen zum Frauenstreik auf. Bis es so weit ist, bist du dran: Beweise in unserem Quiz, wie gut du die aktuellen Frauenanteile kennst.
14.06.2023, 13:3514.06.2023, 15:37
Seit 1981 ist die Gleichstellung der Geschlechter in der Bundesverfassung verankert. Seither ist viel passiert – doch noch immer sind Frauen in politischen Ämtern und wirtschaftlichen Gremien untervertreten.

Der Nationalratssaal anno 1974: Von Männern dominiert – weisst du, wie es heutzutage aussieht?Bild: KEYSTONE
Wir beginnen mit der Politik. Weisst du, wie viele Frauen in den politischen Ämtern unseres Landes sitzen?
Politik
Gib mit dem Schieberegler deinen Tipp ab und überprüfe die Antwort.
Firmen
Nicht nur in der Politik sind die Mehrheit Männer, sondern auch in der Wirtschaft. Zwar zeigte eine Untersuchung der Handelszeitung schon 2018, dass immerhin fast jedes vierte neu gewählte Verwaltungsratsmitglied eine Frau ist. Das weibliche Geschlecht bleibt aber gemäss Untersuchungen des Bundes immer noch in allen relevanten Entscheidungsgremien untervertreten.
Über alle Schweizer Verwaltungsräte gesehen liegt der Frauenanteil bei knapp 30 % (2019 waren es noch 20 %). Dies erfüllt immerhin mehr oder weniger den Richtwert von 30 %, welchen die Schweiz für Frauen in Verwaltungsräten börsenkotierter Unternehmen 2021 einführte.

Treten Firmen vor die Medien, ist das Bild von Männern dominiert. So wie hier an der Bilanzmedienkonferenz der SBB vom März 2023. Bild: keystone
Wir haben die Verwaltungsräte von sechs der bekanntesten Schweizer Firmen auf den Frauenanteil überprüft.
Verbände
Neben Politik und Wirtschaft haben wir ebenfalls einen Blick auf die grössten branchenübergreifenden Verbände der Schweiz geworfen. Besonders ein Verband sticht positiv hervor. Weisst du, welcher?

Bild: KEYSTONE
Frauenstreik 2023
2023 kommt es am 14. Juni zum landesweiten feministischen Streik, der von einem Streikkollektiv organisiert wird. Die ersten Ausgaben hiessen noch Frauenstreik, zur Namensänderung kam es, weil der Tag alle feministischen Menschen ansprechen soll – insbesondere alle FLINTA-Personen (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen). Arbeitszeitverkürzung, mindestens ein Jahr Elternzeit, Löhne und Renten, die ein Leben in Würde erlauben, die Abschaffung des privaten Krankenversicherungssystems, eine feministische Asyl- und Migrationspolitik oder systematische Massnahmen zur Bekämpfung von Gewalt und Diskriminierung sind die Anliegen (hier gibt's den detaillierten
Text): Der Streik am 14. Juni soll auf die Ungleichbehandlung aufmerksam machen, der Frauen tagtäglich ausgesetzt sind.
49 Bilder aus aller Welt von 49 Frauen in 49 Berufen
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49 Bilder aus aller Welt von 49 Frauen in 49 Berufen
Pakistan: Mehwish Ekhlaque, 26, Töfffahrlehrerin.
quelle: x02626 / akhtar soomro
«Gleichstellung braucht es auch bei der Wehrpflicht» – So tickt Rekrutin Cécile Kienzi
Video: watson
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Die Schweiz tat sich lange schwer, ihre Verstrickungen mit Nazi-Deutschland kritisch zu betrachten. Umso bemerkenswerter ist die jüngste Erinnerungsoffensive.
Die Verbrechen der Nationalsozialisten bezeichnete die deutsche Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann als «Vergangenheit, die nicht vergeht». Mit dieser Formel beschrieb sie die Einsicht, dass das Dritte Reich und der Holocaust nicht einfach zu «Geschichte» erstarren und ad acta gelegt werden können. Die Wunden dieser Vergangenheit sind so tief, dass sie bis heute nachwirken und stets eine «Restgrösse an Verstörung» hinterlassen.
Wenn für einen bestimmten Bereich nur 20% Frauen zur Verfügung stehen (z.B. fehlende Qualifikation, kein Interesse usw.), dann kann man nicht verlangen, dass in dem betroffenen Gremium 50% Frauen vertreten sind - das wäre dann eine krasse Übervertretung.
In der Schweiz liegt die Frauenquote in MINT Fächern bei 22%, in Marokko bei 45% (Osterloh et al, 2022). Liegt in der CH also auch an den Frauen mehr in ein MINT Fach zu gehen, als in ein sozialwissenschaftliches.
Nebenbei: Ein Kumpel wollte 6 Mt Vaterschaftsurlaub unbezahlt machen. Nicht bewilligt. Selbe Firma, eine Arbeitskollegin wollte dasselbe - Kein Problem. Diskriminierung wurde durch die Schlichtungsstelle nicht festgestellt.