Der Kanton Bern hat den Abschuss eines Wolfes im Simmental freigegeben. In der Gemeinde Boltigen wurden zwischen dem 18. Juni und dem 8. Juli 2023 13 Schafe gerissen und eines wurde verletzt.
Mindestens sechs Tiere, die geschützt waren, sind innert vier Monaten gerissen worden, teilte die kantonale Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion am Dienstag mit. Damit sei die gesetzliche Vorgabe für den Abschuss eines Wolfs erfüllt.
Die gerissenen Tiere hätten zu einer Herde von 2200 Tieren gehört, die im Grenzgebiet der Kantone Bern und Freiburg gesömmert wird. Die Herde sei behirtet und von vier Herdenschutzhunden begleitet gewesen.
Der Abschuss eines Einzelwolfes unterliegt mehreren Auflagen. So sei der Perimeter auf das Sömmerungsgebiet Walop/Stierenbärgli (Gemeinde Boltigen) beschränkt. Dieser Perimeter wird laut Communiqué auf die gesamte Gemeinde Boltigen sowie Oberwil im Simmental und Därstetten erweitert, falls es innert der Abschussperiode zu einem weiteren Riss kommt.
Zudem dürfe der Wolf nur geschossen werden, wenn sich dort Schafe oder Ziegen aufhielten. Damit soll verhindert werden, dass ein falsches Individuum erlegt wird. Die regierungsrätliche Verfügung war bis am 17. September 2023 befristet. Berechtigte Verbände dürfen eine Beschwerde gegen die Verfügung einreichen. Die aufschiebende Wirkung würde der Beschwerde jedoch entzogen werden. (saw/sda)