Nach der Einweihung des Zürcher Impftrams ist es am Dienstag zu einem Zwischenfall gekommen. Die Polizei führte einen 65-jährigen Schweizer ab, der Sicherheitsangestellte angegriffen haben soll.
Ein Sprecher der Stadtpolizei Zürich bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Polizeieinsatz, über den der «Tages-Anzeiger» berichtete.
Die Polizei sei gerufen worden, weil ein Mann Sicherheitsangestellte beim Impftram angegangen haben soll. Der 65-jährige Schweizer sei für weitere Abklärungen auf einen Polizeiposten mitgenommen worden.
Der Mann soll laut «Tages-Anzeiger» am Bellevue über das Impftram geschimpft haben und dabei beinahe unter ein anderes Tram geraten sein. Ein Angestellter einer privaten Sicherheitsfirma habe ihn rechtzeitig zurückgezogen. Der 65-Jährige habe sich darauf mit einem Faustschlag revanchiert. Kurz darauf sei die Polizei vorgefahren und habe den Mann mit Handschellen abgeführt.
Bereits vor dem Zwischenfall habe ein Mann aus dem Fenster eines Autos mit einem imaginären Gewehr auf die Angestellten des Impftrams gezielt, schreibt der «Tages-Anzeiger» weiter. Er habe ihnen gedroht, dass er morgen wieder komme.
Einen Zwischenfall gab es bereits Ende August, als Rickli einen Impfbus in der Gemeinde Gossau einweihte. Ein Mann überschüttete die Regierungsrätin mit einer Apfelschorle.
Das Impftram hat am Dienstag seinen Betrieb aufgenommen. Pro Tag können sich dort bis zu 550 Personen impfen lassen, allerdings nicht während der Fahrt.
Das Impftram geht überall dorthin, wo ein Tram abgestellt werden kann. Die ersten Impfungen werden am Dienstagnachmittag am Bellevue am See gesetzt, am Mittwoch geht es weiter an den Hardplatz und dann immer für einen halben Tag in ein anderes Quartier.
Stadt und Kanton wollen es den Impfwilligen so einfach wie möglich machen, nach dem Motto «Jede Impfung zählt». Wer sich jetzt impfen lasse, sei tendenziell eher ungeduldig, sagte SVP-Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli vor den Medien.
«Die Leute wollen nicht auf einen Termin warten.» Deshalb seien Angebote wie dieses Impftram oder der Impfbus so wichtig. Hier würden sich Leute impfen lassen, die das sonst vielleicht nicht gemacht hätten. «Je mehr Leute sich hier impfen lassen, desto schneller gibt es wieder ein Fondue-Tram.»
>>> Hier findest du den Terminplan des Trams
In Fahrt ist das Impftram allerdings nur zwischen den einzelnen Stationen, nicht während des Impfens an sich. Vom Aufbau her ist es denn auch ein normales Impfzentrum: Nach den Empfangstheken folgen sechs Impfplätze mit Vorhängen und danach die Erholung im Tramsitz.
Die Spritzen werden etwas abgetrennt vom Publikumsverkehr aufgezogen. Jeweils kurz vor den Einsätzen wird der Moderna-Impfstoff ins Tram gebracht.
Das Impftram steht aktuell von Montag bis Samstag jeweils bis 19:30 Uhr offen. Stadt und Kanton sind überzeugt, dass das zusätzliche Angebot gut genutzt wird. Die Nachfrage nach der Impfung hat in den vergangenen Wochen wieder merklich angezogen, die Zertifikatspflicht wird diese Entwicklung voraussichtlich noch verstärken.
Im Kanton Zürich wurde am Wochenende die 1 Millionste Impfung verabreicht. 75 Prozent der über 16-Jährigen sind doppelt geimpft. Die Situation in den Spitälern ist aber nach wie vor angespannt. Das Durchschnittsalter der Covid-Patienten im Spital liegt bei 53 Jahren. (cma/sda)
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Enibasnehl
Magnum
Einfach ein weiterer Wutbürger, der sich nicht spürt. Und der über Jahrzehnte geltende Konventionen für den Umgang untereinander entsorgt zu haben scheint.