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Zürich

Streik am Flughafen Zürich: Das sagen die betroffenen Passagiere

Video: ch media/TeleZüri

Bisher trotz Streik keine Flugausfälle am Flughafen Zürich – das sagen Betroffene vor Ort

22.08.2025, 17:1922.08.2025, 17:19
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Die Mitarbeitenden des Bodendienstleisters Airline Assistance Switzerland (AAS) am Flughafen Zürich sind am Freitagnachmittag in einen Warnstreik getreten, der bis Betriebsschluss dauern soll. Bisher fielen deswegen keine Flüge aus.

Die Situation sei ruhig, teilte die Medienstelle des Flughafens Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am späten Nachmittag mit. Bisher habe es keine Annullationen gegeben, die meisten Flüge konnten von anderen Bodendienstleistern übernommen werden. Es gab einige Verspätungen. Die Passagiere würden von ihren Fluggesellschaften über den Status ihres Fluges informiert.

Reisende am Flughafen Zuerich am Mittwoch, 23. Juli 2025, in Kloten. (KEYSTONE/Christian Merz)
Am Flughafen Zürich kommt es heute zu einem grösseren Streik.Bild: keystone

Das Abfertigungspersonal von AAS streikte, weil das Unternehmen den Betrieb in Zürich einstellen will. Der Streik war für 14 Uhr bis Betriebsschluss angekündigt. In dieser Zeitspanne würde AAS 2000 von 55'000 abfliegenden Passagieren oder 35 von 750 Flugbewegungen abfertigen, teilte der Flughafen Zürich mit. AAS mache rund 7 Prozent des Handlings am Flughafen Zürich aus.

AAS betreut als Bodenabfertiger laut Flughafen die Fluggesellschaften Chair, Air Serbia, Eurowings, Pegasus, Lot, Air Cairo, Air Montenegro und GP Aviation.

Die Reaktionen vor Ort

CH Media war vor Ort und hat mit Betroffenen besprochen. Mehrere berichteten, dass sie vorab nirgends informiert worden waren.

«Ich glaube es erst, wenn ich am Pool liege» – das sagen die Betroffenen am Flughafen:

Video: ch media/TeleZüri

Über 200 Mitarbeitende betroffen

Wie die Gewerkschaft VPOD Luftverkehr am Freitag mitteilte, leitete AAS vor mehr als zwei Wochen ein Konsultationsverfahren ein. Der Betrieb am Standort Zürich soll eingestellt werden. Über 200 Mitarbeitende könnten ihre Stelle verlieren. Laut der Gewerkschaft verweigerte die AAS bislang Verhandlungen mit ihr für einen fairen Sozialplan.

AAS Zürich bestreitet dies in einer Stellungnahme von Freitag. Es sei nicht richtig, dass sich AAS Verhandlungen hinsichtlich eines Sozialplanes verweigere.

AAS Zürich befinde sich aktuell in der Prüfung zahlreicher Vorschläge der AAS-Mitarbeitenden, die im Rahmen des Konsultationsverfahrens formuliert wurden, um mögliche Kündigungen abzuwenden oder möglichst tief zu halten. Sobald dieser Prozess beendet sei, und falls es dann zu Kündigungen kommen sollte, prüfe AAS auch den Vorschlag des VPOD zum Sozialplan. Dies sei gegenüber der Gewerkschaft immer so kommuniziert worden. (leo/lzo/sda)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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napster_fish
22.08.2025 09:19registriert August 2019
Dieter Streuli, FDP Vorstandsmitglied der Stadt Zürich - die Partei die immer von der "gelebten Sozialpartnerschaft" von Arbeitenehmer:innen und Arbeitgeber:innen redet... hehe
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SamsonP
22.08.2025 09:04registriert April 2024
Der Betrieb von AAS in Zürich wird eh eingestellt und die Aufgaben durch andere Anbieter übernommen, da bringt der Streik den Mitarbeitern gar nichts. Jetzt wird halt die Umstellung ein paar Monate vorgezogen und Abfindung/Sozialplan gibts auch keine/n. Ob sich die Streikenden hier nicht selber ins Bein schiessen und anstatt des Streiks nicht einfach beim neuen Dienstleister bewerben sollten, welcher wohl seine Kapazitäten etwas ausbauen muss anstatt etwas zu bestreiken, was kaum zum Erfolg führt? In diesem irgendwie sinnlos mit dem Streik die Passagiere zu bestrafen.
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Julian2001
22.08.2025 09:48registriert Februar 2017
Wünsche den betroffenen Arbeiter viel Erfolg. ✊🚩
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