Vor einem Monat berichtete watson darüber, dass die Zürcher Staatsanwaltschaft gegen einen hochrangigen Kantonspolizisten ermittelte. Jetzt ist klar: Der 58-Jährige drang in einen versiegelten Tatort ein, um zu stehlen.
Wie der Tagesanzeiger am Freitagabend berichtete, war der Mann mutmasslich am 6. Juni in ein von der Polizei versiegeltes Haus in Knonau eingedrungen. Zwei Tage zuvor hatte ein Rentner zuerst seine Frau und anschliessend sich selber erschossen. Der Polizist soll anschliessend ohne Absprache mit seinen Kollegen verschiedene Wertgegenstände aus dem Haus getragen und abtransportiert haben.
Doch was treibt den 58-jährigen Kaderpolizisten zu solch einer Tat? Der «Tagesanzeiger» zitiert einen Insider, nach dem Thomas X., wie der mutmassliche Täter genannt wird, wegen «schweren persönlichen Problemen» agierte. Trotzdem scheint sein Handeln für seine Mitarbeitenden überraschend zu kommen.
So erklärt eine Ex-Kollegin des hochrangigen Polizisten gegenüber der Zeitung, sie hätte nie negative Erfahrungen mit ihm gemacht. Sie sei besonders über seine Verhaftung verwundert, zumal X. nicht irgendein Polizist sei, sondern eben einer mit Kaderfunktion.
Nach Recherchen des «Tagesanzeigers» hatte der 58-Jährige gar Polizisten in England und Österreich in der Straftätererkennung geschult und gilt als erfahrener Ausbildner an der Polizeischule. Oder besser gesagt: galt.
Denn die Kantonspolizei hat Thomas X. fristlos entlassen. In Haft ist er zwar nicht mehr, die Ermittlungen wegen Verdachts auf ein Vermögensdelikt laufen jedoch weiter – und zwar ermittelt die auf Beamtendelikte spezialisierte Abteilung der Kapo in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft II (Schwerpunktkriminalität und Cybercrime).
(cpf)