Schweiz
Zürich

Zürich: Entfernung von polizeifeindlichen Graffiti hat keine Priorität

Entfernung von Anti-Polizei-Graffiti soll in Zürich keine Priorität haben

Sprayereien in Zürich mit polizeifeindlichen Parolen müssen nicht direkt entfernt werden.
27.11.2025, 05:0927.11.2025, 05:09

Einen entsprechenden Vorstoss der SVP hat das Stadtzürcher Parlament am Mittwoch nicht an den Stadtrat überwiesen. Die Stadt Zürich sei eine Graffiti-Stadt. Überall befänden sich Schmierereien, sagte Stephan Iten von der SVP am Mittwoch an der Parlamentssitzung. «Während rassistische Sprayereien konsequent entfernt werden, sind polizeifeindliche Schriftzüge in der Stadt Zürich auf privaten und öffentlichen Flächen lange sichtbar», ergänzte er.

Flensburg, Schleswig-Holstein Gelb-braune Hauswand auf der mit blauer Spr
Müssen nicht um jeden Preis entfernt werden in Zürich: Polizeifeindliche Graffiti. (Symbolbild)Bild: www.imago-images.de

Den Polizistinnen und Polizisten, welche tagtäglich die Bevölkerung unter Einsatz ihres Lebens schützen und viele Überstunden dafür leisten müssten, müsse mehr Respekt gezollt werden. Daher forderte die SVP in ihrem Postulat, dass solche Schmierereien sofort und konsequent beseitigt werden.

Allerdings fand der Vorstoss keine Mehrheit im Rat. Mit 75 Nein- zu 46 Ja-Stimmen wurde er nicht an den Stadtrat überwiesen.

Viel Geld für wenig Nutzen

«Für uns ist nicht klar, warum man spezifisch für städtische Angestellte eine Sonderregelung machen sollte», sagte Moritz Bögli von der AL. Nicht nur, dass mehr Personal angestellt werden müsste, um die Schmierereien zu entfernen, Bögli befürchtet, dass schnell neue angebracht würden. «Viel Geld für wenig Nutzen müsste ausgegeben werden», sagte er.

Sven Sobernheim von der GLP gab zudem zu Bedenken, dass man private Hausbesitzer nicht dazu zwingen könne, ihre Fassade zu putzen. Auch Anna Graff von der SP sah «keinen Sinn» in dem Vorstoss. «Die Polizeifeindlichkeit kann man damit nicht beheben», sagte sie. Zudem würden mit solchen Schmierereien, anders als bei rassistischen Sprayereien, keine Strafnormen verletzt.

Letzterem stimmte Andreas Egli von der FDP zwar zu, doch handle es sich hier um eine Frage von Anstand und Respekt.

«Sie schaffen es nicht, sich gegen linksextreme Graffiti auszusprechen», warf Samuel Balsiger von der SVP den linken Parlamentarierinnen und Parlamentariern vor. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
12 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ökonometriker
27.11.2025 06:43registriert Januar 2017
Es gibt kein Gesetz gegen Polizeihass. Es gibt aber Gesetze gegen Rassendiskriminierung. In so fern konsistent.

Man müsste alle Schmierereien aber trotzdem konsequent entfernen. Ein sauberes Quartier ist lebenswerter und animiert die Bewohner dazu, selbst mehr Sorge zu ihrem Umfeld zu tragen und sogar seltener kriminell zu werden. Würde man die Täter konsequenter suchen, hätte man auch rasch eine Putzequipe.
244
Melden
Zum Kommentar
12
So will der Bundesrat unser Trinkwasser und unsere Gewässer schützen
Der Bundesrat will den Schutz der Schweizer Gewässer und des Trinkwassers verbessern. Unter anderem soll dafür das Einzugsgebiet rund um die Wasserfassungen besser geschützt und Kläranlagen saniert werden.
Zur Story