Schweiz
Zürich

Nach Kritik des Stadtrates reduziert Fahrrad-oBike seine Flotte in Zürich.

Velos der Firma O-Bike aus Singapur in Zuerich am Montag, 14. August 2017. Die Zweiraeder lassen sich per Smartphone orten und ueber einen Scan entriegeln. Nach der Benutzung koennen sie ueberall abge ...
In Zürich unübersehbar: 900 oBikes sind über das ganze Stadtgebiet verteilt anzutreffen.Bild: KEYSTONE

Bikesharing-Firma aus Singapur unter Druck – oBike zieht 400 Fahrräder aus Zürich ab

22.08.2017, 15:3123.08.2017, 06:17
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Sie sind in der Stadt nicht zu übersehen und sorgen für Gesprächsstoff: Die gelb-grauen Fahrräder, welche die Firma oBike aus Singapur diesen Sommer in der grössten Schweizer Stadt aufgestellt hat. Der Clou: Beim sogenannten Free-Floating-System stellen die Benutzer die Velos nach erfolgter Fahrt irgendwo ab – fixe Rückgabestationen gibt es nicht. Per App wird dem Benutzer angezeigt, wo sich das nächste freie oBike befindet.

Die Firma bittet ihre Benutzer, die Fahrräder nur dort stehen zu lassen, wo das Abstellen von Velos erlaubt ist. Doch weil die Fahrräder vielerorts Fussgängern im Weg stehen und an neuralgischen Punkten – etwa rund um Bahnhöfe – die eh schon knapp vorhandenen Veloabstellplätze belegen, sorgten die oBikes für Unmut. Die Stadt Zürich liess die Firma bisher unter der Auflage gewähren, dass an den einzelnen Stellplätzen nicht mehr als 10 Prozent der Plätze durch oBikes belegt sind.

In einem Interview mit der NZZ vom Dienstag erklärte der zuständige Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) jedoch, dass das Mass überschritten worden sei. Vor zwei Wochen hat oBike gemäss NZZ ihre Flotte in Zürich von 350 auf 900 Fahrräder vergrössert. Zu viel für Leutenegger: «Diese Erhöhung geht nicht», sagt er gegenüber der Zeitung. Er habe oBike deshalb nahegelegt, die Zahl der Velos auf 500 zu reduzieren.

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Expansion in Bern, Basel und Luzern

Den Worten Leuteneggers lässt oBike Taten folgen: «oBike wird dieser Bitte selbstverständlich nachkommen», erklärt Ladina Moser, Öffentlichkeitsbeauftragte von oBike in der Schweiz, auf Anfrage von watson. Damit verschwinden 400 der gelb-grauen Drahtesel wieder aus Zürich.

An deren Anblick wird man sich schon bald auch in anderen Städten gewöhnen müssen. «oBike plant in verschiedene grössere Schweizer Städte wie Luzern, Bern, Basel oder Winterthur zu expandieren,» sagt Moser. Dazu führe man derzeit Verhandlungen. Ein konkreter Zeitplan liege noch nicht vor – dieser sei von den Resultaten der Verhandlungen abhängig. (cbe)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
22.08.2017 16:48registriert Februar 2015
oBike ist wegen mindestens drei Punkten zu kritisieren:
1. Die Firma nutzt knappen öffentlichen Raum, ohne dafür zu zahlen. Das geht so nicht. Mobility mietet schliesslich auch Parkplätze für die Flotte.
2. Die Firma spricht sich in keiner Weise mit Planern in den Städten ab, sondern schafft Faits accomplis - was dreist ist und zu Komforteinbussen für Leute mit eigenem Velo führt (Stichwort: Mangel an Abstellplätzen).
3. Schwere und schwergängige Eingang-Velos in Zürich: Nur für einen Teil des Stadtgebiets geeignet, auch für Trainierte.
Fazit: Bin kein Fan von oBike.
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Pinhead
22.08.2017 17:58registriert Oktober 2016
Die O-Bikes stehen überall, habe aber noch nie jemand damit fahren gesehen.
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metall
22.08.2017 17:30registriert Januar 2014
Jetzt regt Euch ab wegen diesen Velos. Peinlich ist von allem das wieder Chinesen kommen müssen um Zürich zu zeigen wie man so was macht. Seit Jahren versucht die Stadt irgend so einen Mischhandel mit fixen Abstellplätzen und vor allem kompliziertem System abzuschliessen. Zudem stehen die zwar überall rum, fahren damit habe ich bis jetzt aber niemand gesehen. Also abwarten. - Zureich!
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