Dass nicht alles nur immer rosa, bunt und trallalla in der Natur ist, wissen alle, die schon mal draussen waren eine Natur-Doku gesehen haben. Die explizite Suche nach weiteren augenscheinlichen Abstrusitäten bestätigt diese Wahrnehmung. In beinahe unangenehmem Ausmass. Darum ist diese «Stay at home»-Sache vielleicht gar nicht mal so schlimm. Viel «Spass».
Hammerhaie sind an sich bereits eher eigentümliche Tiere. Und werden erwartungsgemäss nicht weniger sonderbar, wenn man ihre Röntgenbilder begutachtet.
Nach diesem sehr anständigen Start wollen wir uns denn auch direkt unseren achtbeinigen Kuschelkrabblern, den Spinnen widmen. Die sind nicht nur bereits an sich mutmasslich unheimlich, sondern auch im Umgang miteinander ziemlich unzimperlich.
Wie gewisse Künstler ihre grössten Hits bei jedem Konzert spielen (müssen), so gehört die Termitenkönigin in jeden Artikel, der sich der dunklen Seite der Natur widmet.
Viele Dinge sind ja gar nicht so unheimlich, bis man sie genauer anschaut. So zum Beispiel Lamaaugen.
Falls du demnächst Ferien ans Meer geplant hast, sei dir gewahr, dass dort diverse Arten von Kegelschnecken leben. Diese sind tagsüber unscheinbar, nachts dafür umso gemeiner.
Das folgende Spinnentier heisst Euphrynichus amanica und obwohl mein Latein etwas eingerostet ist, so meinte ich zu wissen, dass dies übersetzt Nein, nein, nein, bitte nicht, Spinnentiere müssen definitiv nicht auch noch Hände haben, bitte eliminiert es mit Feuer heisst.
Nicht wirklich Albtraum-fördernd, aber einfach eine besondere Laune der Natur ist das Blaustirn-Blatthühnchen.
So. Nun zum Wissensteil, bei dem wir immer mal wieder etwas lernen, das wir eigentlich lieber nicht wüssten. Heute mit der charmanten Seepocke Sacculina carcini.
Diese Seepocke lebt davon, Krabben zu kastrieren und sich anstelle der ehemaligen Fortpflanzungsorgane von der Krabbe zu ernähren. So bringen die weiblichen Seepocken genug Nährstoffe auf, um die Eier zu entwickeln.
Ein Geschöpf, das immer wieder in Vergessenheit zu geraten droht, ist das Neunauge. Es ist nicht nur besonders hübsch, sondern gleichzeitig auch ein ungemütlicher Zeitgenosse, was die Ernährungsgewohnheiten anbelangt.
Das Wasser scheint ein besonders guter Nährboden für deine Albträume zu sein. Neben Kegelschnecken, Seepocken und Neunaugen lebt dort nämlich auch der Bobbitwurm.
Wieder zurück an Land, treffen wir auf Acanthaspis petax, ein Käfer, der andere Insekten jagt. Um nicht selbst ins Visier grösserer Feinde zu geraten, stapelt er seine Opfer auf seinen Rücken, um diese Feinde zu verwirren.
Doch lieber wieder zurück ins Wasser. Wo Meeresschnecken offenbar Freude an toten Fischen haben.
Unter Wasser kann auch die Echse Anolis aquaticus leben und dabei bis zu 16 Minuten mit ihren Sauerstoffreserven auskommen.
Ameisen können böse sein – das ist kein Geheimnis. Treffen sie zum Beispiel auf einen Artgenossen, der ihnen unbekannte Pheromone versprüht, wird dieser sicherheitshalber eliminiert. Dabei muss beachtet werden, wie dies genau vonstatten geht.
Nicht nur die Fauna, nein, auch die Flora kann absolut gnadenlos sein, wenn Mutter Natur das so will. Während die Venusfliegenfalle dies jedoch einigermassen diskret tut, wird die natürliche Brutalität beim Kap-Sonnentau (Drosera capensis) ziemlich offensichtlich kundgetan.
Die Xylocopa caerulea ist eine blaue Biene und eigentlich ziemlich schön anzusehen.
Für alle, die sich mal gefragt haben, woher eigentlich Schnecken kommen; hier die Art Archachatina Marginata Ovum beim Legen ihrer Sprösslinge.
Wir hatten bislang definitiv noch nicht genügend Spinnen. Darum soll an dieser Stelle die Pandercetes gracilis besondere Erwähnung finden, da sie schwer zu finden ist. Ihre Oberfläche sieht wie von Flechten überzogen aus. Flechten und Spinnen. Wer kann da schon widerstehen?
Spinnen wären nicht Spinnen, wenn sie nicht plötzlich in Gefilden jagen würden, die eigentlich als vor ihnen sicher geglaubt waren. So zum Beispiel die Spinnenart Dolomedes (oder Dockspinne), die Wasser nicht als Hindernis, sondern als Chance sieht.
Simpel und immer gut: Zecken.
Heuschrecken an sich wären ja beinahe noch easy ...
Der heimliche Star der Natur ist ja eigentlich der Palmendieb.
Dieses Mal haben wir zusätzlich noch Bewegtbildmaterial zum Sozialverhalten des Palmendiebs. So zum Beispiel sein zärtlicher Umgang mit roten Krabben.
Zu guter Letzt noch etwas fürs Kopfkino. Hast du dich schon mal gefragt, was alles so in deinem Ohr sein könnte?