«Als eine unserer ersten Filialen in Schottland eröffnet hatte, kam eines Morgens ein älteres Ehepaar aus Irland in unseren Laden. Sie kamen beide auf mich zu und fragten mich immer wieder, wo denn IKEA sei. Ich versuchte ihnen zu erklären, dass sie sich dort bereits befinden – aber sie wollten mich nicht verstehen.
Erst nach und nach bekam ich raus, dass das Ehepaar einen Tagesausflug von Irland nach Schottland unternommen hatte und an der Anlegestelle der Fähre in den IKEA-Bus gestiegen war:
Sie hatten schlichtweg gedacht, dass es sich bei IKEA um einen Ort handelt! Direkt vor Ort kam es dann noch zu einem gigantischen Ehestreit, weil sich beide gegenseitig vorwarfen, für diesen Irrtum verantwortlich zu sein.»
In unserer Bettenabteilung stritt sich einmal ein Pärchen darüber, wie gross das Bett denn sein sollte. Nach knapp zehn Minuten immer intensiver werdender Diskussion schrie der Mann schliesslich: «Warum kaufen wir nicht einfach das grösste Bett überhaupt? Dann kann deine beschissene Affäre rüberkommen und dich ficken, während ich in Ruhe daneben schlafe!»
Während ich in der Bettenabteilung arbeitete, betrachtete ein junges Paar die verschiedenen Bettlaken. Der Mann zeigte auf die schwarzen Laken und sagte: «Was ist denn mit denen? Die gefallen mir gut!»
Seine Freundin antwortete in völlig normaler Lautstärke: «Nein, die nehmen wir nicht. Da stechen die Spermaflecken viel zu sehr hervor.» Er wurde rot im Gesicht – und die anderen Kunden rund um das Pärchen ebenfalls.
Einer meiner Kollegen arbeitete immer nur abends und an Wochenenden: Sein eigentlicher Job war Mathelehrer an der örtlichen High School. Eines Tages kam eine Frau zu ihm und wollte mehrere Kopfkissen umtauschen. Die Kissen sind schon eindeutig gebraucht, sodass wir sie aus hygienischen Gründen nicht umtauschen können.
Als mein Kollege sich bei der Kundin entschuldigte und die Rücknahme aufgrund unserer Rückgabebedingungen ablehnte, rastete die Kundin völlig aus: Sie schrie meinen Kollegen wutentbrannt an und beleidigte ihn – schliesslich auch rassistisch. Denn obwohl mein Kollege perfekt Englisch spricht, hat er einen leichten Akzent, für den er von der wütenden Kundin immer wieder zynisch verspottet wurde.
Immer wieder schrie sie ihn an, dass er wohl zu dumm sei, einen richtigen Job zu bekommen. Schliesslich kam der Sohn der Kundin angelaufen, knallrot im Gesicht vor lauter Scham.
Er zog seine wütende Mutter weg und flüsterte ihr zu: «Halt jetzt sofort deinen Mund, das ist mein Mathelehrer!»
An meiner Kasse stand einmal eine Mutter mit ihrer wirklich mürrischen und maulenden Teenagertochter. Sie hatten für über tausend Dollar eingekauft, als der Mutter schliesslich der Geduldsfaden mit ihrer störrischen Tochter riss: «Wissen Sie was? Meine Tochter verdient überhaupt nichts von dem, was wir hier kaufen wollten. Bitte stornieren Sie alles wieder, danke.»
Ich habe nie wieder einen Teenager dermassen ausrasten sehen, aber die Genugtuung auf dem Gesicht der Mutter überragte alles. Allerdings hat mir mein Kollege leid getan, der alle Einkäufe wieder in die Regale zurückräumen musste.
Ein älterer Herr hat in unserer Bad-Abteilung darüber geschimpft, wie «billig» alle IKEA-Produkte sind und dabei wütend auf alle möglichen Möbel geschlagen.
Auf dem Höhepunkt seines Wutanfalls wollte er eine Schublade mit voller Wucht zuknallen – aber durch den automatischen Schliessmechanismus ist die Schublade absolut geräuschlos zurück geglitten.
Ich habe mehrere Jahre im IKEA-Restaurant gearbeitet. Eine Story ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Ein knapp 1,90m grosser Typ kam auf mich zu und sagte: „«Ich bin grösser als die meisten Kunden hier, deshalb brauche ich auch mehr zu essen! Ich will deshalb eine grössere Portion zum selben Preis!»
Ein wenig verwirrt, aber freundlich wies ich ihn darauf hin, dass er für 1,99 Dollar noch einen Beilagenteller bekommen könnte. Da rastete er völlig aus, warf seinen Teller hinter die Theke, brachte alle Teller von seiner Familie zu mir und schrie, dass er seine Familie an einen besseren Ort bringen würde und dass wir alle Geizhälse sind.
Ob wir jetzt wirklich die Geizhälse sind, weil wir nicht 1,99 Dollar für einen Beilagenteller ausgeben wollten ...?
Eines Tages kam ein Mann auf mich zu – Handy in der Hand, komplette Familie im Schlepptau. Mit drohender Stimme sagte er, dass er einen ganz bestimmten Kleiderständer kaufen möchte, ihn aber nirgendwo in diesem «bescheuerten Geschäft» finden könne.
Der Kunde ist König, deshalb wollte ich ihm natürlich helfen. Auf seinem Smartphone zeigte er mir einen Screenshot von dem Kleiderständer ohne jegliche Beschreibung. Mir kommt der Kleiderständer in keiner Weise bekannt vor – entweder ist er sehr neu, sehr alt oder wir haben ihn gar nicht auf Lager. Ich frage den immer wütender werdenden Kunden, ob er den Namen des Kleiderständers kennt.
Erbost schnauzt er mich an: «Das ist doch DEINE Arbeit!» Ich versuche, mich zusammenzureissen und frage ihn, ob er mit den Kleiderständer denn auf der Website von IKEA zeigen könne. Mit hochrotem Kopf reisst er sein Handy aus der Tasche und ruft die Website auf.
Zusammen schauen wir auf die Adressleiste, in der klar und deutlich «www.target.com» steht. Er sieht meinen belustigten Blick und stampft wortlos aus dem Laden, begleitet von seiner gesamten verdatterten Familie. (watson.de)
Er pöbelt mich an, was wir für ein Abzocker-Scheissladen seien, verlangt den Filialleiter, der ihn dann hochkant rausbefördert. Menschen...
Es gibt einfach Menschen, die haben irgend einen Frust im Leben und glauben, sie können diesen am Verkaufspersonal auslassen...