Wollte man im 19. Jahrhundert ein erfrischendes Sprudelgetränk, besuchte man die Apotheke. Dort nämlich befanden sich die ersten soda shops Nordamerikas. Da im 19. Jahrhundert Medizin fast ausschliesslich in flüssiger Form zu sich genommen wurde, war die Beigabe von Zucker dazu da, den bitteren Geschmack von «medizinischen» Zutaten wie Chinin und Eisen zu überdecken.
Bald gab es süsse Sprudelwasser gegen eine Unmenge von Gebrechen, von Verdauungsstörungen über Bluthochdruck bis hin zu Syphilis. Die meisten enthielten ordentlich Alkohol – oftmals so viel wie die entsprechende Portion Schnaps (weshalb der so geneigte Trinker sich für einen kleinen Preis betrinken konnte, da medizinischer Alkohol steuerfrei war). Und nicht wenige enthielten Zutaten wie Strychnin, Cannabis, Opium und weitere Opiate, sowie jenes Wundermittel des 19. Jahrhunderts, das erstmals 1855 isoliert wurde: Kokain.
Weshalb das hier kaum erstaunt:
Ursprünglich entwickelte John Pemberton, der Erfinder von Coca-Cola, ein Produkt namens French Wine Coca, das Alkohol und Kokain enthielt. Bald verbat ihm ein örtliches Prohibitionsgesetz die Beigabe von Alkohol. Also kreierte er ein neues Getränk namens Coca-Cola. Die Zutat Kokain war bis 1929 in Spuren enthalten.
Die sollen die Sprudelbläschen symbolisieren.
Da! Guckt! In ihrer Werbekampagne von 1968: Heisses Dr. Pepper über Zitronenschalen giessen!
Aus der Angewohnheit der Gebrüder Ally und Barney Hartman aus Tennessee, ihren Whiskey mit Zitronen-Lime-Limonade zu geniessen, entstand die Idee für Mountain Dew. Selbst der Markenname ist Hillbilly-Slang für schwarz gebrannten Schnaps.
Nimmt man also Diet Pepsi für seinen Cuba Libre statt den normalen zuckerhaltigen, hat man 18% mehr Kopfschmerzen Spass. Dazu gibt es eine umfangreiche Studie der Northern Kentucky University. Science, dudes!
... was in China leider übersetzt wurde mit «Pepsi lässt deine Verwandten von den Toten auferstehen!».
Ups.
Zumindest der grosse Dicke mit dem weissen Bart und der roten Bekleidung.
Während der Schweizer Samichlaus vom Wald her auf einem Esel reitet, kommt der niederländische Sinterklaas mit dem Schiff von Spanien her. Der angelsächsische Father Christmas, aber – in Nordamerika mit Namen Santa Claus etwas eindeutiger an den heiligen Niklaus angelehnt –, kommt mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten vom Nordpol her. Und jener sah ursprünglich mal so aus:
Im berühmten Gedicht «'Twas the night before Christmas» aus dem Jahr 1823 wird Santa Claus noch als zwergwüchsiger «jolly old elf» beschrieben, der von Kopf bis Fuss mit Fell bekleidet ist. Noch bis in die viktorianische Zeit zeigten Darstellungen von Father Christmas einen meistens bärtigen, aber eindeutig kleingewachsenen Mann. Es war aber die Firma Coca-Cola, die für ihre alljährliche Weihnachts-Werbekampagne anno 1931 den jovialeren, gemütlicheren Santa Claus, den wir bis heute kennen schuf:
Dies ist übrigens nicht der letzte Fakt zum Thema Coci (siehe unten). Trotzdem ist dies kein Sponsored Content oder so was 😉. Wohl kaum mit Titel wie den folgenden:
Als das Handelsembargo gegen Nazideutschland Coca-Cola Deutschland von dem Mutterhaus in Atlanta trennte, gingen auch die Zutaten für das namengebende Getränk bald aus. Also schuf man ein Getränk aus Restzutaten, die zu Verfügung standen: Zuckerrüben, Orangensaft, Apfelfasern, Molke u.ä. Bei der Namensgebung wurde das Verkaufsteam aufgefordert, ihre Fantasie zu benutzen – jap, daher der Name.
«Wir bringen den Geschmack der guten alten Zeit wieder zurück!», heisst es in dieser Werbung von 2015. Hach, die Kriegsjahre, Nazis und so – welch' gute alte Zeit! 😡
Da während dem Pessachfest kein einziger Krümel Chametz (Nahrungsmittel, welche Getreidearten enthalten) sowie für Aschkenazim kein Korn oder Reis sich im Haus befinden darf, muss gängige Coca-Cola wegen ihrers Glucose-Fructose-Maissirups ebenfalls verbannt werden. Dafür gibt es eine eigens für diese Festtage hergestellte koschere Version, die mit reinem Zuckerrohr gesüsst ist, was freilich dem Getränk ein etwas anderen Geschmack verleiht. So beliebt ist dieser Geschmack aber, dass das mit gelben Flaschendeckeln gekennzeichnete Pessach-Coci reissenden Absatz geniesst, da die Kundschaft gerne davon Vorräte anlegt.
Würde man bei der Herstellung die Farbstoffe B307 und B308 weglassen, wäre das Getränk grün bis gelblich.
Bei seiner Markteinführung 1929 enthielt das Süssgetränk «Bib-Label Lithiated Lemon Soda» Lithiumzitrat, das im Rahmen der Lithiumtherapie bei der Behandlung etwa von bipolaren Störungen, Manien oder Depressionen angewendet wird (anno dazumal war lithium citrate aber über die Theke als Stimmungsstabilisierer erhältlich). Bald wechselte man auf den etwas eingängigeren Produktnamen 7Up, doch Lithiumsalze waren bis 1950 enthalten.
Es sind: Kuba und ...
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... tadaaaa!