Gewisse Dinge, die mir wichtig sind, sind für andere nichtig. Das ist völlig klar. Dennoch ziehen einige Menschen aus Dingen ihren Stolz, die einen zum Kopfschütteln verleiten. Spoiler: Es sind vornehmlich Dinge, die einen persönlichen Geschmack oder eine subjektive Neigung zu einem wertvolleren Gut als andere Geschmäcker heraufbeschwören.
Ja, hier ist diese Bekanntschaft gemeint, die «Barcelona» verkrampft nonchalant «Barfhelona» nennt und dabei mit diesem spezifischen Blick nachdoppelt, der dir nicht nur zu spüren gibt, dass du ihr (aus welchem Grund auch immer) nicht das Wasser reichen kannst, sondern auch, dass jene Person mit Sicherheit mal ein ganz prägendes Wochenende oder so in Spanien verbracht hat, deshalb im Geiste nun quasi Spanier*in ist und (aus selbem... «Grund») ein besserer Mensch ist.
¯\_(ツ)_/¯
Egal, sollen sie die Anerkennung endlich kriegen, nach der sie so zu lechzen scheinen.
Ein antikes Sprichwort besagt «De gustibus non est disputandum» – über Geschmäcker lässt sich nicht streiten. Wie die letzten Jahrzehnte nun gezeigt haben, ist dies falsch. Denn alles, was andere gut finden, ist eigentlich schlecht. Oder zumindest schlechter als dein Geschmack. Ja?
Wie meinst du, du konsumierst die Unterhaltung in deiner Freizeit schlicht in deiner Muttersprache? Ähm, okay. Ich hoffe, der synchronisierte Film hat dir gefallen, denn es hat dich meinen ganzen Respekt für deine Person gekostet. Ja?
Oha, du hörst sogar die gleiche Musik wie ich? Gratulation. Aber ... wie sieht es denn mit deinem Detailwissen zu diesen Interpreten aus, hä? All den B-Sides und Liveversionen? Aha. Modefan. Pff. Lächerlich, oder?
Menschen von hohem kulturellen Stand wissen ja in der Regel so einiges Brisantes über Kulinarik in all ihren Facetten zu berichten. Dabei ist es jedoch völlig egal, was du mir zu erzählen hast, denn – tut mir leid, dass du es so erfahren musst – ich bin es, der/die weiss, wie der Hase läuft gebraten wird. Und vor allem auch wo er am besten gebraten wird. Ja?
Deine Freizeit mag dazu da sein, um das zu tun, was du am meisten magst, und doch gibt es Dinge, die einfach einen besseren Menschen aus dir machen. Ganz frei soll diese Wahl also nicht sein. Ich meine, was muss man für ein niederer Geist sein, wenn man gerne schläft? Nicht wahr?
«Mhm ... ja ... haha ... cool ... ja, voll ... ah, das känni, hehe!» 3, 2, 1, BOOM. My time to shine OUTSHINE you, biaaaatch! Kännsch?
Viele Normalsterbliche sind sich schlicht nicht bewusst, dass Einsprachigkeit ein eindeutiges Zeichen veritabler Schwäche ist. Auch wenn man nur einsprachig aufgewachsen ist. Darum gilt es diese Schwäche radikal auszumerzen. Wie würde ich denn dastehen, wenn die Menschen glauben würden, ich wäre nicht der Local vom Dienst? Ja?