Anstatt diesem Übel ausweichen zu wollen, sei dir geraten, dich auf seine Seite zu schlagen. Keine Angst, du wirst kaum etwas davon mitbekommen. Denn du gehst wie folgt vor:
Ergattere dir etwa fünf Jobs im Telemarketing (also bei irgendwelchen Callcenters)
Lass dir bei allen Stellen die Möglichkeit für Home-Office zusichern
Outsource deine fünf Jobs ins Ausland und zahle ihnen den landesüblichen (aber tieferen) Lohn dafür
Warte bis das Geld dein Konto flutet, während du irgendwo rumsitzt
Kino ist was Tolles und wird noch toller, wenn man es sich aus eigener Kraft toll gestaltet. Und das geht ganz einfach, wenn du auf moralische Ansprüche verzichtest. Dieser Basic-Trick klappt immer (hat mir ein Kumpel erzählt):
Reserviere gute Plätze in der Mitte
Kauf dir Snacks und Getränke
Betrete den Saal im Idealfall als Erste/r
Kippe dein Getränk auf die Sitze vor und neben dir
Geniesse den Film mit freier Sicht und reichlich Ruhe
Wenn es Amor gut mit dir gemeint hat, stellst du dir wahrscheinlich früher oder später die Frage, ob eine Heirat nun das Glück versiegeln soll. Auch wenn nicht mehr als heiliger Bund unter Gottes Argusaugen betrachtet, so geniesst das Heiraten mittlerweile teils so etwas wie Kultstatus, vermutlich weil retro. Nichtheiraten ist hip, heiraten ist hipstrig.
Und da will man ja nicht geizen, wenn es schon um die zweisame Glückseligkeit geht. Oder man geizt, ohne an Sentimentalität einzubüssen.
Suche per Familien-Recherche die Eckdaten zum Leben deiner Ur-Urgrosstante (Hauptsache entfernt verwandt und bereits tot)
Reime dir je nach Geburtsort, Geburtsjahr, Ehepartner und Todestag eine historisch mögliche, emotional ergreifende Liebesgeschichte zusammen
Kaufe in einem Brocki einen Ring, der ab sofort der geliebte Verlobungsring deiner Ur-Urgrosstante ist
Der Antrag ist unter diesen Voraussetzungen noch viel herziger
Kommt die Geschichte des Rings im Zuge der Verlobung innerhalb deiner Familie zur Sprache, ist die Chance gross, dass deine Eltern diese verstorbene Verwandte kaum bis gar nicht kannten und deshalb schlimmstenfalls «verblüfft» sind, dass dir dieser Ring vermacht wurde
Lass deine chaotische WG von deinem Mitbewohner aufräumen
Wer in einer WG wohnt, der weiss, dass Sauberkeit ein rares Gut sein kann. Und Aufräumen ist und bleibt für alle ein Mühsal. Darum könnte es sich lohnen, dein Gewissen auszuschalten und die Marionetten tanzen zu lassen. Und zwar nach folgender Anleitung.
Voraussetzung: Immerhin eine/r deiner Mitbewohner/innen muss single sein.
Stelle sicher, dass dein/e Mitbewohner/in eine Dating-App wie beispielsweise Tinder installiert hat
Erstelle ein Profil nach seinen/ihren Vorlieben, sowohl visuell (mit Internet-Bildli), als auch charakterlich
Vereinbare zügig ein Date bei ihr/ihm zuhause (sprich in eurer WG)
Schau zu, wie er/sie die Wohnung in Eigenregie und Rekordzeit auf Vordermann bringt
Sag das Date unter irgendeinem Vorwand ab
Vermeide Konsequenzen, wenn dir die Hand ausrutscht
Manchmal produzieren Menschen verbale Ausstösse, die schwer pazifistisch zu ertragen sind. Klingt überzeichnet, aber – sind wir mal ehrlich – wir alle hatten mindestens einmal diesen kurzen Moment der harmloseren Gewaltslust.
Menschen, denen du vielleicht schon Tassen wie diese geschenkt hast:
Netflix scheint ja mittlerweile zum guten Ton zu gehören, doch das heisst noch lange nicht, dass alle dafür bezahlen. Zahlt man ein Abonnement, haben bis zu vier Personen insgesamt Zugang zur Serien-Oase. Viele nutzen das natürlich aus.
Das Dumme daran ist, dass man (ob verbalisiert oder nicht) in einer konstanten, moralischen Schuld steht, wenn man nicht bezahlt. Warum sich das Leben nicht etwas schuldfreier gestalten?
Wenn es mal zur Sprache kommt, einfach sagen, dass du dein Mitbenutzer-Konto löschst (und hoffen, dass der/die Sponsor/in nicht weiter nachhakt)
Den User-Namen ändern (siehe Bild unten)
Bescheid geben, dass es nun mit deinem Parasiten-Dasein vorbei ist
Ewiger Seelenfrieden, währenddem du weiterhin auf fremde Kosten bingewatchst, was das Zeug hält
Wenn du das nächste Mal einen Flyer in die Hand gedrückt bekommst, auf dem steht, dass es Jesus ist, der dich glücklich macht und nicht das böse Geld, das uns als gute Wesen entartet – unbedingt behalten.
Wenn das nächste Mal eine Spendensammler-Armada mit religiösem Antlitz auf dich zurollt, hast du so bereits etwas, das du ihnen geben kannst. Nicht monetär. Aber seelisch. Das ist viel mehr wert. Oder?
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Die beliebtesten Kommentare
frl_tschuessikowski
20.02.2019 07:59registriert Januar 2017
Wer die Idee mit den Getränken beim Konzert gut findet, war wohl noch nie an einem Metal-Konzert. :)