Weisst du noch, als die meisten Schulen plötzlich Computer-Räume bekamen, sich das Handy immer mehr zum Teenie-Statussymbol mauserte und Zeit am Familiencomputer zum fixen Bestandteil der Freizeit-Belohnung wurde? Welch unschuldige Zeiten ...
Da gehörte es durchaus zum guten Ton, sich die Zeit mit irgendwelchen simplen Online-Spielen um die Ohren zu schlagen. Später, nachdem es zur Norm geworden war, ein Smartphone zu besitzen, verlagerte sich dieses Verhalten auch aufs Handy. Was haben wir Stunden damit verplempert!
Zeit, einen Blick zurück auf jene Spiele zu werfen, die uns die einen oder anderen Stunden unseres Lebens gekostet haben dürften. Dabei konzentrieren wir uns vor allem Flash-Games (Browserspiele) und ältere Apps.
Ein Klassiker für alle, die insgeheim nicht wirklich Bock auf das hatten, was der Lehrer im Informatik-Unterricht (oder welcher Unterricht auch sonst eines Computers bedurfte) so zu sagen hatten.
Ein Budget, verschiedene Munitionstypen, Position, Wind, Winkel und Terrain – der Garten Eden für Fachsimpeleien erster Güte. Und dann und wann der süsse Geschmack eines Treffers. Herrlich.
Ein Schwergewicht unter den ersten Erfolgsapps. Um in den Glücksrausch zu kommen, genügt lediglich gutes Timing. Wobei sich in genau dieser Einfachheit das Potenzial für unkontrollierbaren Frust versteckt.
Durch das Tippen auf den Bildschirm sinkt der Vogel und mit dem richtigen Timing nimmt er so in jeder Kuhle mehr Fahrt auf. Ist das Timing nicht perfekt, wird der Flow unter Umständen direkt ausgebremst. DER BLANKE HORROR. 😡
Wenn wir schon bei App-Schwergewichten erster Stunde sind, darf Angry Birds natürlich nicht fehlen. Auch wenn das Spiel mittlerweile als Marke vermarktet wird, so liefert das Gefühl der ersten, unschuldigen Version nahrhaften Boden für nostalgisches Schwelgen.
Ach, wie toll es doch war, diese grünen Schweinchen (?) mit Aggro-Vögeln und einer urigen Steinschleuder zu plagen ...
Alte Liebe rostet nicht. Und so ist es denn auch kein Wunder, dass ich dem unverkennbaren Yeti-Sports-Charme im Rahmen dieser Recherche erneut sofort erlegen bin.
Keine Ahnung wieso, aber Pinguine mittels Keule möglichst weit weg zu spedieren (es geht ihnen gut, es geht ihnen gut!), hat einfach etwas zeitlos Kathartisches.
Für viele vermutlich die erste Smartphone-Game-App, das für eine richtig authentische Suchterfahrung gesorgt hat. Vermutlich auch da gerade darum, weil es so wunderbar simpel war.
Wie schwer kann es denn sein, dieses marsmenschenähnliche Wesen mittels grüner Balken nach oben zu bugsieren? Nun, nicht allzu schwierig. Umso extremer die Gefühlsimplosion dafür, wenn der Höhenflug aufgrund deines Versagens ein jähes Ende nahm ...
Dem ist so – mit Ausnahme etwaiger moralischer Bedenken – nichts hinzuzufügen.
Die App-Legende mit zweifelhaftem Ruf. Vor allem die Tatsache, dass die App nach ihrer Veröffentlichung im Mai 2013 sofort einen Hype generierte, nur um dann im Februar 2014 vorerst kommentarlos aus den Stores zu verschwinden, trug dazu bei, dass «Flappy Bird» eine beinahe mystische Aura erlangte.
Aus irgendeinem Grund waren Menschen plötzlich süchtig danach, einen Vogel mittels Tippen durch eine Röhrenlandschaft zu navigieren. Dieses Suchtpotenzial missfiel Dong Nguyen, dem Entwickler der App, woraufhin er das Spiel sperren liess. Verständlich. Aber auch schade.
Oh yes, ein weiteres dieser Browserspiele, die auf magisch anmutende Art und Weise Schulstunden in freudige Ereignisse verwandeln oder aber einen langweiligen Mittwochnachmittag zum vermeintlich besten Tag überhaupt werden lassen konnten.
Nicht nur das Game für sich war damals Spass pur, sondern auch die Möglichkeit mittels Texteditor (oder Paint) die Charaktere zu verändern. Ob dies so von den Entwicklern geplant war, ist zu bezweifeln. Dafür sorgte dies für die wohlverdiente Portion Extra-Spass.
Ein Geheimtipp für alle, denen Flappy Bird zu dramatisch, Fruit Ninja aber zu langweilig war. Das Suchtpotenzial war gefühlt moderat und doch liess das Spiel Stunden wie Minuten wirken.
Und das nur, weil man versuchen sollte, sich in Spider-Man-Manier durch eine Skyline-Landschaft zu hangeln. Ein wenig Glück, ein bisschen Timing, ein My Physik und schon sind die Stunden gestohlen.
Jede und jeder hat das gespielt. Bis heute keine Ahnung, wie es funktioniert.
Jede und jeder hat das gespielt. Und immerhin hatte man da eine Ahnung, um was es genau ging.
Irgendwann, als Flappy Bird, Tiny Wings und alle anderen Games mit Rage-Potenzial ihren Charme verloren hatten, kam in gewissen Kreisen das Impossible Game auf. Und das war – wenig überraschend – gefühlt unmöglich. Was als spassige Challenge begann, entfaltete bald eine Kraft, welche unseren innersten Widerling zutage förderte.
Dabei ging es doch eigentlich nur darum, das orange Quadrat heil über die schwarzen Quadrate zu manövrieren. «Nur». Haha.
Bis zu vier Menschen konnten dank dieses Spiels gleichzeitig die Zeit ihres Lebens erleben. Eine Mischung aus Schnelligkeit, Taktik und Glück sorgte dafür, dass kaum ein Spiel wie das andere war. Nicht selten hat der «Spiel neu starten»-Knopf förmlich geglüht.
Fässer in die Luft jagen, auf Extra-Gadgets hoffen und mit einer ausgefuchsten Taktik die Gegner einkesseln. Simples, aber höchst effektives Spielkonzept.
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