Auch wenn der Sommer vorbei ist, gönn dir noch einen Daiquiri! Wir zeigen dir, wie
Vielleicht ist es der Rum, der an karibisches Klima erinnert, vielleicht schlicht der Limettensaft, der eine sommerliche Frische versprüht ... jedenfalls ist der Daiquiri ein Drink, den ich oftmals mit Sommer verbinde. Müsste nicht sein; eigentlich sollte er immer genossen werden können, denn der Daiquiri ist einer der ganz grossen Cocktail-Klassiker – einer der eine Frau oder ein Mann von Welt beherrschen sollte.
Und so wird er gemacht:
1,5 cl simple syrup (Zuckersirup)
2,5 cl frischer Limettensaft
Und hier macht's uns der Baroni noch vor:
Also wenn der Baroni das am Büroschreibtisch hinkriegt (zugegebenermassen etwas schlampig), schafft ihr's zuhause locker!
Übrigens: Wie spricht man das aus?
«DAI-KIRI», pflegte ich immer zu sagen ... doch in den USA hat mich dann niemand verstanden. «DAKKERY» sagt man dort.
Okay. Von mir aus.
Aber der Name wäre eigentlich kubanisch ...
... Taíno, um genau zu sein, die Sprache der Ureinwohner der karibischen Grossen Antillen. Das Dörfchen Daiquirí nämlich liegt rund 25 Kilometer östlich von Santiago de Cuba. 1898 war es Schauplatz des Landgangs 12'000 US-amerikanischer Truppen im Spanisch-Amerikanischen Krieg.
Ob der Cocktail wirklich dort erfunden wurde, ist aber ungewiss. Der Legende nach wurde der Drink vom amerikanischen Bergbauingenieur Jennings Cox erfunden, der zur Zeit des Spanisch-Amerikanischen Krieges in Kuba tätig war. Es ist aber auch möglich, dass William A. Chanler, ein US-Kongressabgeordneter, der 1902 die Eisenminen von Santiago erwarb, den Daiquiri in den Clubs von New York populär machte.
Prohibition und Weltkrieg trugen zum Erfolg bei
Fakt ist, dass der Daiquiri in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Kuba getrunken wurde – vor allem von Amerikanern, die der Prohibition auf dem Festland ausweichen wollten. Den endgültigen Durchbruch erreichte er während des Zweiten Weltkriegs, als Whiskey oder Wodka in den USA aufgrund Lebensmittelrationierungen rar wurde, Rum aber erhältlich war, da die Good Neighbor Policy von US-Präsident Franklin D. Roosevelt Handels- und Reisebeziehungen mit Lateinamerika, Kuba und der Karibik eröffnete.
Ebendieses panamerikanische Programm trug erheblich dazu bei, dass lateinamerikanische Kultur in Mode kam. Musik, Tänze und eben auch Rumgetränke (einst verpönt als Matrosen-Gesöff) wurden trendy.
Und – ach, wie überraschend – es gibt eine Hemingway-Connection!
Sagt mal, gibt es eigentlich irgendeinen klassischen Cocktail, der keinen Ernest-Hemingway-Bezug hat? ... Hmm. Jedenfalls war der Schriftsteller Stammgast in der Bar El Floridita in Havanna, wo der Barkeeper Constantino Ribalaigua Vert (Spitzname «Constante») den Drink seinem berühmtesten Gast servierte. Hemingway genoss seinen Lieblingscocktail aber bevorzugt in der Variante Papa Doble mit Maraschino statt Zuckersirup, da er Diabetiker war.
Womit wir bei den Variationen wären ...
Hemingway Special (Papa Doble)
4 cl Grapefruit-Saft (wenn möglich frisch gepresst)
1,5 cl Maraschino
1,5 cl frischer Limettensaft
Und dann gibt es eine ganze Reihe «gefrorener» Varianten – also solche, für die man einen Mixer benötigt:
Frozen Daiquiri
2 cl simple syrup (Zuckersirup)
2,5 cl frischer Limettensaft
Ein wenig Maraschino
Genügend Eis (Würfel oder Crushed Ice)
Alle Zutaten in einen Mixer geben und mixen bis die Eiswürfel zerstampft sind; in ein Cocktailglas geben.
Banana Daiquiri
5 cl weisser Rum
1 cl Triple Sec (Zuckersirup)
2,5 cl frischer Limettensaft
Genügend Eis (Würfel oder Crushed Ice)
Alle Zutaten bis auf das Eis in einen Mixer geben und pürieren. Danach Eis beigeben und mixen, bis die Eiswürfel zerstampft sind; in ein Hurricane-Glas oder Cocktailglas geben.
Old Rose Daiquiri (Strawberry Daiquiri)
5 cl weisser Rum
1,5 cl Erdbeersirup
2,5 cl frischer Limettensaft
Genügend Eis (Würfel oder Crushed Ice)
Alle Zutaten in einen Mixer geben und mixen bis die Eiswürfel zerstampft sind; in ein Cocktailglas geben.
Cheers, allerseits!
Und einen schönen Altweibersommer noch!