Der FC Zürich ist Wintermeister. Mit satten 7 Punkten Vorsprung auf den FC Basel und 8 Zählern mehr als die Young Boys haben sich die Zürcher überraschend und ziemlich deutlich die Halbzeit-Führung geholt. Zuletzt wurde in der Saison 2012/13 der Wintermeister (GC) nicht auch Schweizer Meister.
Am anderen Ende der Tabelle liegen der FC Luzern mit 11 und Lausanne-Sport mit 12 Punkten. Auch der FC. St.Gallen hat mit seinen 16 Zählern noch Abstiegssorgen.
Was fiel sonst noch auf in der abgelaufenen Hinrunde? Wir haben die wichtigsten Statistiken, Daten und Fakten gesammelt.
Die Daten stammen von der Swiss Football League, fbref.com und transfermarkt.ch.
Wintermeister Zürich legt offenbar keinen grossen Wert darauf, den Ball möglichst oft in den eigenen Reihen zu haben. Die Zürcher kommen auf einen Ballbesitz von bloss 46,3 Prozent. Die beiden Verfolger YB (58,6 Prozent) und Basel (55,3 Prozent) haben deutlich mehr vom Spiel.
Überraschend ist auch, dass Schlusslicht Luzern den Ball ziemlich genau zur Hälfte der Spielzeit in den eigenen Reihen hat, damit aber offenbar herzlich wenig anzufangen weiss. Die Innerschweizer waren defensiv einfach zu anfällig, um das offensive Spielkonzept von Ex-Trainer Fabio Celestini erfolgreich umzusetzen.
Der FC Zürich liegt auch dank der starken Leistungen von Torhüter Yanick Brecher an der Tabellenspitze. Der Keeper hielt über 70 Prozent der Schüsse, die auf sein Tor gekommen sind.
Obenaus schwingt allerdings der FC Basel dank Heinz Lindner. Der Basler Schlussmann hielt 78,9 Prozent der Schüsse auf sein Tor, dazu hat der FCB noch vor YB die wenigstens Gegentore erhalten. Auch Lugano überzeugt mit wenigen Gegentoren aus verhältnismässig vielen Schüssen auf das eigene Tor.
Die Young Boys lassen zwar wenige Chancen zu, oftmals fällt der Ball dann aber rein. Auch bei Sion und dem FC St.Gallen braucht der Gegner vergleichsweise wenig Chancen, um ein Tor zu erzielen.
Die ersten drei Mannschaften in der Tabelle sind auch diejenigen mit den meisten Schüssen. Deutlich oben aus schwingen die Young Boys (368), die auch am meisten Schüsse auf das Tor (133) bringen.
Der FC Zürich besticht durch seine Effizienz und braucht am wenigsten Chancen (0,13 Tore pro Schuss) für einen Treffer. Doppelt so viele Schüsse für ein Tor brauchen Lausanne (0,06), St.Gallen (0,07) und Luzern (0,07).
Basels heiss begehrter Torjäger Arthur Cabral führt die Torschützenliste mit 14 Toren aus 18 Spielen an. Der Brasilianer kommt in dieser Saison wettbewerbsübergreifend auf 27 Tore in 31 Spielen.
In der Super League hat Cabral 14 der 38 Basler Tore erzielt und damit einen Toranteil von 36,8 Prozent. In dieser Sparte auf Rang 2 liegt der St.Galler Elie Youan mit 6 von 22 Toren und damit einem Anteil von 27,3 Prozent.
In der Torschützeliste hinter Cabral sind Zürichs Goalgetter Assan Ceesay und YBs Jordan Siebatcheu mit 11 Toren klassiert. Eindrücklich ist bisher auch Kaly Sène von GC, der in 12 Spielen 8 Tore erzielte.
Der beste Torschütze in fremden Stadien ist YBs Jordan Siebatcheu, der 9 seiner 11 Tore auswärts erzielt hat. Das Gegenteil ist bei Assan Ceesay der Fall. Der FCZ-Angreifer hat 10 seiner 11 Tore im heimischen Letzigrund erzielt.
Servettes Miroslav Stevanovic ist der mit Abstand beste Vorlagengeber der Liga. Der Mittelfeldspieler kommt in 17 Spielen auf unglaubliche 15 Assists, was einer Quote von 0,88 Vorlagen pro Spiel entspricht.
Wie beeindruckend die 15 Vorlagen von Stevanovic sind, zeigt ein Blick auf seine Verfolger: Nicolas Moumi Ngamaleu (YB) und Adrian Guerrero (FCZ) kommen auf je 7 Vorlagen und damit zusammen auf weniger als Stevanovic alleine.
Auf eine hervorragende Assist-Quote von 0,75 kommt Basels Edon Zhegrova, der in bloss 8 Spielen 6 Tore vorbereitet und zwei weitere selbst erzielt hat. Zhegrova, der in der Hinrunde mit diversen Verletzungen zu kämpfen hatte, kommt damit alle 61 Minuten auf eine Torbeteiligung.
In der Skorerliste (Tore und Assists) führt Stevanovic mit 19 Punkten (4 Tore, 15 Assists) vor Cabral (18 Punkte, 14 Tore, 4 Assists) und Assan Ceesay (17 Punkte,11 Tore, 6 Assists).
Das aggressivste Team der Liga ist deutlich Lausanne-Sport mit 62 Gelben Karten. Dazu kommen drei Rote Karten. Noch häufiger in Unterzahl agiert der FC St.Gallen, für den es bisher insgesamt fünf Platzverweise gab.
Deutlich am fairsten ist der FC Sion, der bloss 29 Verwarnungen einsteckte. Als einziges Team ohne Platzverweis beendet der FC Lugano die Hinrunde.
Der einzige Spieler mit zwei Platzverweisen in der Hinrunde war Christopher Martins von den Young Boys. Der 24-jährige Mittelfeldspieler wurde zweimal mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen.
Die meisten Gelben Karten sahen Lukas Görtler vom FCSG und Olivier Custodio von Lugano, die acht mal verwarnt wurden.
Wenig überraschend stellt die Schweiz die häufigsten Torschützen. Dahinter folgen Frankreich und Brasilien.
Einziger Spieler der Super-League-Hinrunde mit drei Jokertoren war Wilfried Kanga, der drei seiner acht Saisontore als Einwechselspieler erzielte. Beeindruckend sind auch die Joker-Qualitäten des 37-jährigen Guillaume Hoarau, der dreimal eingewechselt wurde und dabei zweimal traf.
Tore, die sich als entscheidende der Partie herausstellen, nennt man Game-Winning-Goals. Am meisten dieser Gamewinner erzielte in der Hinrunde Zürichs Assan Ceesay.
Zwei Kombinationen funktionierten in der Hinrunde besonders gut. Es war dies beim FC Zürich die Kombination von Antonio Marchesano (Assist) und Assan Ceesay (Tor), die viermal klappte.
Der jüngste eingesetzte Spieler in der Hinrunde heisst Alessio Besio und spielt beim FC St.Gallen. Der Stürmer spielte am 24. Juli beim 2:1-Sieg gegen Lausanne im Alter von 17 Jahren und vier Monaten. Sein Debüt gab er bereits am letzten Spieltag der Vorsaison – und traf damals übrigens gegen Servette.
Über 20 Jahre älter als Alessio Besio ist Mijat Maric. Der Innenverteidiger vom FC Lugano war bei der 0:5-Klatsche gegen YB am vergangenen Wochenende 37 Jahre, 7 Monate und 19 Tage alt.
Die vier Torhüter Lawrence Ati Zigi (FCSG), Heinz Lindner
(Basel), Yanick Brecher (FCZ) und André Moreira (GC) absolvierten alle möglichen Minuten. Feldspieler mit der höchsten Einsatzzeit ist Basel-Verteidiger Andy Pelmard, der gerade mal 26 Spielminuten verpasste. Bloss Fünf Minuten weniger lang auf dem Platz stand Luganos Jonathan Sabbatini.