«Mighty Mike» van Gerwen legte im Alexandra Palace einen furiosen Start hin und führte rasch mit 3:0 Sätzen. Dabei war der Favorit gleich im allerersten Leg gebreakt worden; Robert Thornton schaffte dies mit einem starken 121er-Finish. Aber van Gerwen befindet sich offensichtlich in einer absoluten Topform. Am Ende der Partie wies er einen Drei-Pfeile-Durchschnitt von 105,26 auf – der neue Bestwert des laufenden Turniers.
Auf dem Weg zum Sieg geriet der 25-Jährige jedoch ins Straucheln. Während van Gerwens Konzentration etwas nachliess und er sein extrem hohes Niveau nicht ganz halten konnte, gelang es seinem Gegner, zuzulegen. Thornton holte sich die Sätze vier und fünf und war plötzlich wieder zurück im Spiel. «Wenn dir die ersten drei Sätze so gut gelingen wie mir heute, dann ist die Gefahr gross, dass du ein wenig locker lässt», sagte van Gerwen nach der Partie.
Die Vorentscheidung fiel im entscheidenden Leg des sechsten Satzes. Thornton hatte die Chance, sich ihn zu holen und auf 3:3 auszugleichen. Doch er vergab seine Möglichkeiten und van Gerwen ging stattdessen mit 4:2 in Front.
Insgesamt 27 Mal warfen die beiden Spieler eine 180. Die Fans im «Ally Pally» kamen in den Genuss eines hochklassigen Matchs, dessen Abschluss das Sahnehäubchen war. Van Gerwen checkte mit einer 170 aus und bewies eindrücklich, dass er noch vor Darts-Ikone Phil Taylor der Topfavorit auf den Gewinn des Weltmeistertitels ist. Zumal der Holländer ankündete: «Ich kann noch viel besser spielen, es gibt noch einiges zu verbessern.»
Dieses Match solltet ihr euren Freunden vorspielen, wenn sie fragen, was so geil an Darts sein soll. Danke @MvG180 & @TheThorn180! #DartsWM
— Darts-WM 2015 (@DartsWM) 1. Januar 2015
Van Gerwens Halbfinal-Gegner heisst Gary Anderson. In einem rein schottischen Duell besiegte er Peter «Snakebite» Wright klar mit 5:1. Die Partie fand auf einem deutlich tieferen Niveau statt als der erste Viertelfinal.
Morgen Abend werden die beiden Halbfinalisten der unteren Tableauhälfte ermittelt. Der 16-fache Weltmeister Phil Taylor trifft auf Vincent van der Voort und der aufstrebende Stephen Bunting muss sich gegen Routinier Raymond van Barneveld beweisen.