Sport
Bayern München

FC-Bayern-Star Leon Goretzka tadelt den BVB: «Ich fand das albern»

Bayern's Leon Goretzka applauds after the German Supercup final soccer match between Borussia Dortmund and Bayern Munich in Dortmund, Germany, Saturday, Aug. 3, 2019. (AP Photo/Martin Meissner)
«Das letzte Spiel, ein Prestigeduell, in diesem Stadion, war ein Highlight. Das hat einen Vorgeschmack gegeben auf das, was uns erwartet», meinte der 24-Jährige Leon Goretzka energisch: «Für mich könnte es morgen schon losgehen. Ich bin heiss!»Bild: AP

FC-Bayern-Star Leon Goretzka tadelt den BVB: «Ich fand das albern»

Der BVB ein Meisterschaftsfavorit? Leon Goretzka begrüsst im Trainingslager des FC Bayern die Ansprüche des Bundesliga-Rivalen – und schmälert gleichzeitig die Leistung von Borussia Dortmund. 
07.08.2019, 03:4407.08.2019, 09:02
Patrick Mayer, Rottach-Egern / t-online
Mehr «Sport»
Ein Artikel von
t-online

«Ruheeeeee!» Die Ansage von Niko Kovac hallte über den gesamten Sportplatz des FC Rottach-Egern. Der Trainer des FC Bayern wollte mit seinen Stars Pressingsituationen einstudieren, doch das hochbezahlte Personal war für einen kurzen Moment nicht ganz bei der Sache. 

So brachte Kovac, als Coach eher Arbeiter denn Philosoph, Dampf in die Sache. «Druck machen, Lewy, Druck machen, Feuer», schrie der 47-Jährige Torjäger Robert Lewandowski hinterher, den auffällig dynamischen Neuzugang Sarpreet Singh motivierte er: «Go, Sarpreet, pressure, pressure.»

Druck – es ist wohl der Begriff, der die momentane Gemengelage beim Rekordmeister am besten beschreibt. Im Trainingslager am Tegernsee, ziemlich genau 56 Kilometer südlich von München, soll das aufbereitet werden, was Borussia Dortmund dem Double-Gewinner beim 0:2 im Supercup lehrreich aufgezeigt hatte – zum Beispiel eine eklatante Anfälligkeit im Umschaltspiel.

Leon Goretzka über BVB: «Ich fand das albern»

Dass der BVB nachweislich fussballerisch, und nicht nur rhetorisch offensiv, der grosse Widersacher um die Meisterschaft ist, begrüssen die Münchner ausdrücklich. In einer Souveränität, in der sich ein Branchen-Gigant nun mal präsentiert. Stellvertretend tat dies auf dem Trainingsgelände in Rottach-Egern, malerisch an der Südspitze des Sees gelegen, Leon Goretzka. Ausgerechnet, ein Ex-Schalker!

«Ich fand es letztes Jahr teilweise albern, bei neun Punkten Vorsprung immer noch nicht davon zu sprechen, dass sie Meister werden wollen», sagte der deutsche Nationalspieler in Richtung Dortmund: «Mit dem Kader, den sie jetzt haben, sind ihre Ansprüche gerechtfertigt. Trotzdem hat mir gefallen, dass sie gesagt haben, dass die Meisterschaft nur über Bayern geht. Das kam ja auch schon aus unserem Lager.»

Spannung zwischen FC Bayern und BVB

Worte wie Balsam auf das Spannungsbarometer der Bundesliga. Goretzka wirkte ob der Eindrücke aus Dortmund sichtlich motiviert. «Das letzte Spiel, ein Prestigeduell, in diesem Stadion, war ein Highlight. Das hat einen Vorgeschmack gegeben auf das, was uns erwartet», meinte der 24-Jährige energisch: «Für mich könnte es morgen schon losgehen. Ich bin heiss!»

epa07759469 Bayern's players warm up during a public training session of the FC Bayern Muenchen training camp in Rottach Egern, Germany, 06 August 2019. The german first dvision soccer team is pr ...
Trainiert hart: Der FC-Bayern.Bild: EPA

Auf Temperatur ist offenkundig auch sein Trainer. Die Stimme nach nur einer Trainingseinheit schon rau, die Arme verschränkt, liess Kroate Kovac seine Startruppe am Ende der Einheit eine Viertelstunde am Stück Sprints absolvieren. Dabei hatte der eine oder andere Spieler schon davor eilig nach einem isotonischen Getränk gegriffen.

Hasan Salihamidzic: Am Tegernsee, nicht bei Leroy Sané

Mit übereinander geschlagenen Beinen, sommerlich in beiger Chinohose und weissem Hemd gekleidet, verfolgte Hasan Salihamidzic das Geschehen. Der Sportdirektor konnte am Dienstag immer noch nicht die sehnlichst erwartete Botschaft verkünden: Leroy Sané wechselt nach München.

Insofern es diese überhaupt geben wird? Als Drucklöser? «Ich bin nicht sein Pressesprecher», meinte Niklas Süle über den begehrten DFB-Kollegen aus Manchester – und hatte für die Medienrunde zwei Botschaften mitgebracht.

Die an das Umfeld, dass der Audi Cup mit zwei Tests gegen Fenerbahce Istanbul (6:1) und Tottenham Hotspur (5:6 i.E.) wohl zu viel Kraft gekostet habe. Und die an Dortmund, dass die Bayern im Supercup «die klar bestimmende Mannschaft» gewesen seien.

BVB hat den FC Bayern an der Ehre gepackt

«Es war das dritte Spiel in einer Woche, ich glaube, dass wir da nicht ganz frisch im Kopf waren», erklärte der Abwehrriese – und tadelte sein Team für Schwächen im Umschaltverhalten bei Ballverlust: «Dass wir Fehler in der Vorwärtsbewegung gemacht haben und gegen die schnellen Dortmunder unsortiert waren, ist natürlich gefährlich. Das hat teilweise an das Hinspiel (3:2 für den BVB, Anm. d. Red.) in der Bundesliga erinnert.»

Darin waren sich Goretzka und Süle einig. Und darin, dass der FC Bayern trotzdem hätte gewinnen müssen. Goretzka: «Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert und waren die bessere Mannschaft.» Dass der BVB die Bayern an der Ehre gepackt hat, hatten schon die Bilder der Bosse Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge aus dem Dortmunder Stadion gezeigt.

Die Eindrücke aus dem Trainingslager bestätigen das – was auch Süle zu spüren bekam. «Niki, du musst doch breit machen», brüllte Weltmeister Manuel Neuer seinen Mannschaftskollegen nach einem Gegentor hinterher. Idylle am Tegernsee? Der FC Bayern in der Druckkammer!

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die 26 teuersten Schweizer Fussballer
1 / 32
Das sind die 30 teuersten Schweizer Fussballer
Rang 29: Ricardo Rodríguez wechselte im Sommer 2012 für 8,5 Millionen Euro vom FC Zürich zum VfL Wolfsburg.
quelle: x00960 / ralph orlowski
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Kenia greift bei der Spielsucht durch
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
sapnu puas
07.08.2019 05:48registriert Juli 2019
geil wenn bei den Bauern der Baum schon vor dem ersten BuLi-Spiel brennt 😉
Heja BVB
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
CDBS
07.08.2019 06:45registriert Februar 2014
Wieso täglich Bayern-Artikel? Unser einheimischer Fussball würde auch einiges hergeben.
00
Melden
Zum Kommentar
10
Nati verliert auch in Serbien – Embolo verschiesst bei Horrorshow Penalty
Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft verliert auch das dritte Spiel in der Nations League. Das Team von Trainer Murat Yakin unterliegt Serbien nach einer schwachen Leistung auswärts in Leskovac 0:2.

Nico Elvedi lenkte Ende der ersten Halbzeit eine Freistossflanke der Serben zum 0:1 ins eigene Tor. Das 2:0 erzielte Aleksandar Mitrovic nach einer Stunde. In der 72. Minute scheiterte Breel Embolo vom Penaltypunkt an Serbiens Goalie Predrag Rajkovic.

Zur Story