Sport
Eishockey

«Haben Fuss vom Gaspedal genommen» – Ambri vergibt im Tessiner Derby 4:0

07.03.2024, Ambri, Gottardo Arena, NL Play-In: HC Ambri-Piotta - HC Lugano, 17 Luca Fazzini Lugano celebrates his goal Ambri Gottardo Arena Ticino Switzerland *** 07 03 2024, Ambri, Gottardo Arena, NL ...
Luca Fazzini jubelt, Ambris Spieler ärgern sich.Bild: www.imago-images.de

«Wir haben den Fuss vom Gaspedal genommen» – Ambri vergibt im Tessiner Derby 4:0-Führung

Mamma mia HC Ambri-Piotta! Der Kultklub verspielt im Play-In gegen Lugano ein 4:0. Statt mit einem Schlittschuh in den Playoffs zu stehen, beginnt für die Leventiner am Samstag alles wieder bei null.
08.03.2024, 06:3608.03.2024, 06:36
Mehr «Sport»

Als ob im Duell der beiden Erzrivalen nicht schon genug Zunder drin wäre, lieferten die ersten 60 Minuten im ersten von zwei Tessiner Derbys von dieser Woche Spektakel pur. Als moralischer Sieger gingen nach dem 4:4 in der stimmungsgeladenen Gottardo Arena die Gäste aus Lugano hervor.

Für Ambri-Piotta folgte nach der frühen Ekstase mit vier Goals in den ersten 25 Minuten die späte Ernüchterung. Die Stimmung nach Spielschluss in der Curva Sud war gedämpft, die Ambri-Spieler wurden mit aufmunterndem Applaus verabschiedet.

Ceredas Analyse

Auch wenn die verpasste Chance in den Köpfen hängen bleibt, verloren ist für die Biancoblu noch nichts. Es gilt im zweiten Spiel, an die gute Leistung der ersten 40 Minuten anzuknüpfen. «Der Fehler war, dass wir dem Gegner mehr Raum gegeben haben, und das hat uns die Möglichkeit gekostet, das Spiel zu gewinnen», bilanzierte Ambris Trainer Luca Cereda, der sich den Vorwurf gefallen lassen muss, sein Team nach dem in Überzahl kassierten Gegentor zum 2:4 zu Beginn des Schlussdrittels nicht genügend wachgerüttelt zu haben. Cereda verzichtete in dieser Phase auf ein Time-out und nahm es erst, als der Ausgleich gefallen war.

Zwar hatte Ambris Topskorer Michael Spacek später noch den Matchpuck auf dem Stock, doch der Tscheche traf in der 48. Minute nur die Latte. Dies rächte sich kurz vor Schluss, als Michael Joly (54.) und Santeri Alatalo (55.) mit ihren Treffern innert 91 Sekunden Lugano das Remis ermöglichten.

«Sicherlich tut es weh, dass wir im dritten Drittel den Ausgleich kassiert haben», erklärte Ambris Diego Kostner, der einen Assist zum 2:0 beisteuerte. «Wir haben den Fuss vom Gaspedal genommen, vielleicht, weil wir ein bisschen Angst hatten, ich weiss es nicht. Aber jetzt ist keine Zeit für Selbstmitleid, denn der Samstag in Lugano ist entscheidend und wir wollen unbedingt gewinnen.»

Ambris Derby-Fluch

Für Ambri-Piotta geht es in der Resega um mehr als nur um einen Sieg. Es geht auch um einen Derby-Fluch, der auf den Leventinern lastet. Denn in allen sieben bisherigen Playoff-Serien gegen Lugano ging der Erzrivale als Sieger hervor; mit einem Total von 23:6 Siegen.

Ehrenrunde der Lugano Spieler nach dem siebten und entscheidenden Eishockey Play-off Viertelfinalspiel zwischen dem HC Lugano und HC Ambri Piotta am Sonntag, 19. Maerz 2006 in der Resega Halle von Lug ...
Lugano feiert nach Spiel 7 der Derby-Serie 2006.Bild: PHOTOPRESS

Das letzte Duell fand 2006 statt und war legendär. Schon damals bewies Lugano Comeback-Qualitäten und drehte die Viertelfinal-Serie nach drei Niederlagen noch. Nach dem 0:3 in Spiel 2 wurde Larry Huras an der Bande durch Harold Kreis ersetzt. Der Trainerwechsel erwies sich für Lugano als Glücksfall und mündete fünf Wochen später im siebten und bislang letzten Meistertitel der Südtessiner.

Verlierer erhält eine zweite Chance

Wie damals kommt es am Samstag in Lugano zu einem Entscheidungsspiel, mit allerdings weit weniger drastischen Folgen für den Verlierer, der anders als in den Playoffs noch nicht die Ferien planen muss. Entweder gegen Biel oder Servette (Hinspiel 3:2 für Biel) winkt noch eine zweite Chance auf eine Teilnahme an den Playoff-Viertelfinals. Einfach wird das gegen einen der beiden letztjährigen Playoff-Finalisten aber nicht.

So weit denkt im Tessin aber noch niemand, auch nicht Luganos Trainer Luca Gianinazzi. Trotz der fulminanten Aufholjagd seiner Mannschaft zeigte sich der 31-Jährige vor den Mikrofonen wenig euphorisch. «Wir bringen ein Unentschieden nachhause und müssen das nächste Spiel gewinnen. Von dieser Seite her ändert sich nichts am Verlauf dieses Spiels.»

Sein Stürmer Marco Zanetti legte nach: « Wir haben den kleinen Vorteil, dass wir zuhause mit unseren Fans im Rücken spielen. Wir wollen diesen Sieg unbedingt.» Die Saisonbilanz in den Direktduellen spricht für Lugano: zwei Heimspiele, zwei Siege. (ram/sda)

  • Stürmer
  • Verteidiger
  • Torhüter
player_image

Nation Flag

Aktuelle
Note

  • 7

    Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.

  • 6-7

    Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.

  • 5-6

    Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.

  • 4-5

    Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.

  • 3-4

    Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.

  • Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.

5,2

09.22

5,2

09.23

5,2

01.24

Punkte

Goals/Assists

Spiele

Strafminuten

  • Er ist

  • Er kann

  • Erwarte

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Globi-Figur einst und jetzt
1 / 9
Die Globi-Figur einst und jetzt
Die Kinderbuchfigur Globi wird 1932 geschaffen. Die Idee zur blauen, papageienähnlichen Lausbubengestalt mit den karierten Hosen liefert Globus-Werbeleiter Ignatius Karl Schiele, gezeichnet wird sie von Illustrator Robert Lips.
quelle: globi verlag, zürich
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Tastenhandys: Wer tippt am schnellsten?
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
15
    Drei «Transfer-Hausaufgaben» – zwei für den SCB, eine für den HCD
    Die Chancen stehen gut, dass drei Titanen unseres Hockeys einen neuen Arbeitgeber gefunden haben, noch bevor die Blätter im Herbst von den Bäumen fallen: Dominik Egli, Philipp Kurashev und Dario Rohrbach.

    Grosse Transfers werfen ihre Schatten voraus. Manchmal sehr weit. Dominik Egli (Frölunda, Schweden) und Dario Rohrbach (SCL Tigers) werden die nächste Saison noch bei ihren aktuellen Klubs bestreiten. Es ist allerdings sehr wohl möglich, dass beide noch vor dem Start der neuen Spielzeit bei einem neuen Arbeitgeber unterschreiben.

    Zur Story