Biels Tempo und spielerische Klasse oder Berns Wucht und Physis? So lautete vor dem Auftakt dieses Berner Derbys die grosse Frage. Das erste Spiel gab eine fürs Erste klare Antwort. Die Bieler waren in jeder Beziehung klar überlegen.
Eine Vorentscheidung fiel fast genau zur Spielmitte, als der Schwede Jesper Olofsson und der Finne Toni Rajala mit einem Doppelschlag innert 79 Sekunden auf 3:0 erhöhten. Beide Male standen die Berner mit Fehlern Pate, beide Male nutzten die Bieler diese mit feiner Klinge aus. Als Mika Henauer den Puck in der neutralen Zone verlor, reagierte Fabio Hofer mit einem feinen Pass auf Olofsson, der SCB-Goalie Philip Wüthrich elegant aussteigen liess. Beim 3:0 erwischte Rajala den ansonsten starken Wüthrich in der nahen Ecke.
Zu Beginn versuchte das Team von Coach Toni Söderholm ein wenig Rost auszunützen, den Biel durch die längere Pause als Zweitplatzierter der Qualifikation angesetzt haben könnte. Der Elan wurde jedoch schon in der 4. Minute abrupt gestoppt, als Robin Grossmann entwischte und die Bieler in Unterzahl in Führung brachte. Es war der erste Treffer des Aargauers nach 76 torlosen Spielen und seit 15 Monaten.
Danach fand der SCB nie mehr richtig ins Spiel und stoppte sich durch unnötige Strafen immer wieder selber. Immerhin funktionierte das Unterzahl-Spiel besser als noch im Achtelfinal gegen Kloten, und auch das Schlussdrittel konnte man ausgeglichen gestalten. Dennoch braucht es in Spiel 2 am Donnerstag zuhause eine klare Steigerung.
Biel – Bern 3:0 (1:0, 2:0, 0:0)
6562 Zuschauer. - SR Tscherrig/Dipietro, Fuchs/Gurtner.
Tore: 4. Grossmann (Rajala/Unterzahltor!) 1:0. 31. (30:02) Olofsson (Hofer) 2:0. 32. (31:21) Rajala (Sallinen) 3:0.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Biel, 6mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Olofsson; DiDomenico.
Biel: Säteri; Rathgeb, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Hofer, Haas, Olofsson; Kessler, Sallinen, Rajala; Brunner, Tanner, Künzle; Stampfli, Froidevaux, Schläpfer; Jérémie Bärtschi.
Bern: Wüthrich; Untersander, Goloubef; Loeffel, Zgraggen; Colin Gerber, Henauer; Beat Gerber; DiDomenico, Sceviour, Lindberg; Moser, Kahun, Ennis; Vermin, Bader, Scherwey; Fahrni, Brügger, Baumgartner; Ritzmann.
Bemerkungen: Biel ohne Cunti, Hischier (beide verletzt) und Sheahan (überzähliger Ausländer), Bern ohne Sven Bärtschi, Lehmann (beide verletzt), Gelinas, Karhunen, Supinski und Teves (alle überzählige Ausländer). Bern von 58:04 bis 59:59 ohne Torhüter.
Je drei Finnen – inklusive des Schweiz-Finnen Santeri Alatalo – stehen in der Playoff-Serie zwischen Servette und Lugano auf dem Eis. So ist es nicht überraschend, dass die Männer aus dem Norden das Zünglein an der Waage spielen. Am Dienstag waren es die Genfer Finnen, die für den Sieg sorgten.
In der 19. Minute war es Teemu Hartikainen, der Servette ein erstes Mal in Führung schoss, nach 47 Sekunden des Schlussdrittels markierte Valtteri Filppula den letztlich entscheidenden Treffer zum 3:2. Dazu passt, dass Luganos finnischer Goalie Mikko Koskinen, der im Achtelfinal gegen Fribourg-Gottéron noch die überragende Figur war, Hartikainens Tor auf dem Serviertablett präsentierte.
Lugano war aber ein hartnäckiger Gegner für den Qualifikationssieger. Nur 28 Sekunden nach dem 2:3 gestanden sie aber dem Schweizer Internationalen Marco Miranda gleich das nächste Tor zu. Nach der ersten Zweitore-Führung liessen sich die Genfer die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, Hartikainen zeichnete sich sogar noch als Doppel-Torschütze aus.
Dass der Erfolg verdient ist, zeigen auch nicht weniger als fünf Schüsse Servettes ans Torgehäuse. Sie haben den ersten Schritt gemacht zur Revanche für das Achtelfinal-Out im letzten Jahr gegen die Tessiner.
Genève-Servette – Lugano 6:3 (2:1, 0:1, 4:1)
6102 Zuschauer. - SR Stricker/Hungerbühler, Obwegeser/Burgy.
Tore: 12. Andersson (Granlund/Powerplaytor) 0:1. 14. Karrer (Richard/Powerplaytor) 1:1. 19. Hartikainen 2:1. 30. Carr (Herburger) 2:2. 41. (40:47) Filppula (Tömmernes) 3:2. 42. (41:15) Miranda 4:2. 53. Hartikainen (Vatanen, Tömmernes/Powerplaytor) 5:2. 56. Thürkauf (Klok) 5:3. 60. (59:58) Karrer (Unterzahltor!) 6:3 (ins leere Tor).
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 9mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Omark; Granlund.
Genève-Servette: Descloux; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Völlmin, Jacquemet; Chanton; Praplan, Filppula, Winnik; Miranda, Richard, Rod; Hartikainen, Jooris, Omark; Antonietti, Pouliot, Smirnovs; Bertaggia.
Lugano: Koskinen; Alatalo, Klok; Riva, Mirco Müller; Andersson, Guerra; Wolf; Bennett, Marco Müller, Granlund; Carr, Thürkauf, Patry; Fazzini, Morini, Josephs; Walker, Herburger, Zanetti; Vedova.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon, Le Coultre (beide verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Arcobello und Connolly (beide verletzt). Lugano von 57:45 bis 59:58 ohne Torhüter.
Einiges hatte vor dem Abstiegs-Playoff für das Schlusslicht Ajoie gesprochen. Doch Cody Eakin beruhigte die Nerven im Emmental mit der 1:0-Führung nach zwölf Minuten. Der Kanadier war einer von drei Leistungsträgern, die zuletzt verletzt gefehlt hatten oder – je nach Lesart - geschont wurden. Nach nur 21 Sekunden des Mitteldrittels erhöhte Oskars Lapinskis auf 2:0.
Die Jurassier kamen nie richtig ins Spiel, obwohl die die Qualifikation mit fünf Siegen aus den letzten neun Spielen wesentlich besser beendet hatten. Die SCL Tigers hatten zehn der letzten zwölf und die letzten fünf allesamt verloren - für den Start in das Abstiegs-Playoff waren sie aber bereit. Die zwei weiteren Tore dürften dem Selbstvertrauen weiter gut getan haben.
SCL Tigers – Ajoie 4:0 (1:0, 1:0, 2:0)
4545 Zuschauer. - SR Kaukokari (FIN)/Hebeisen, Cattaneo/Duc.
Tore: 12. Eakin (Saarela, Saarijärvi/Powerplaytor) 1:0. 21. (20:31) Lapinskis (Holmström) 2:0. 48. Flavio Schmutz (Schilt) 3:0. 52. Diem (Guggenheim) 4:0.
Strafen: 4mal 2 plus 5 Minuten (Grossniklaus) plus Spieldauer (Grossniklaus) gegen SCL Tigers, 4mal 2 plus 5 Minuten (Pilet) plus Spieldauer (Pilet) gegen Ajoie.
PostFinance-Topskorer: Saarela; Devos.
SCL Tigers: Boltshauser; Lepistö, Schilt; Saarijärvi, Grossniklaus; Erni, Guggenheim; Cadonau; Lapinskis, Holmström, Pesonen; Rohrbach, Eakin, Saarela; Salzgeber, Diem, Douay; Berger, Flavio Schmutz, Rossi; Neuenschwander.
Ajoie: Ciaccio; Brennan, Pilet; Gauthier-Leduc, Fey; Birbaum, Hauert; Thiry; Hazen, Devos, Frossard; Asselin, Gauthier, Vouillamoz; Sciaroni, Romanenghi, Bozon; Arnold, Garessus, Reto Schmutz; Macquat.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Michaelis (verletzt), Egle und Rautio (beide überzählige Ausländer), Ajoie ohne Kohler, Pouilly (beide verletzt) und Bakos (überzähliger Ausländer).
(mom/sda)