Nebst Biel machen es auch die ZSC Lions weiter spannend: Sie verloren zuhause gegen Lausanne 0:2 und bangen ebenfalls bis zuletzt um die direkte Viertelfinalqualifikation. Die Zürcher (5.) brauchen am Ostermontag in Langnau noch einen Punkt oder Punktverluste von Biel oder Servette.
Der EHC Biel, der sich mit dem Erfolg über Servette auf Platz 6 vorschob, kann sich den Umweg über die Achtelfinals schenken, wenn er am Montag in Zug gleich viele Punkte holt wie Servette im Heimspiel gegen Lugano. Und Servette (7.) kann die Achtelfinals nur noch abwenden, wenn es mehr Punkte gewinnt als Biel – oder die Partie gegen Lugano in 60 Minuten gewinnt und die ZSC Lions in Langnau in 60 Minuten verlieren.
Die ZSC Lions hätten sich mit einem Punktgewinn gegen Lausanne die direkte Viertelfinalqualifikation sichern können. Bis zwei Minuten vor Schluss stand die von Defensive geprägte Partie 0:0. Dann gewann Lausanne doch noch.
Tim Bozon brachte die Waadtländer 133 Sekunden vor Schluss mit einem sehenswerten Slapshot in Führung. Eine Minute später stellte Christoph Bertschy mit einem Schuss ins leere Tor den Sieg sicher.
ZSC Lions - Lausanne 0:2 (0:0, 0:0, 0:2)
0 Zuschauer. - SR Salonen/Manuel Nikolic, Altmann/Steenstra.
Tore: 58. (57:47) Bozon (Barberio, Grossmann) 0:1. 59. (58:56) Bertschy (Malgin, Kenins) 0:2 (ins leere Tor).
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
ZSC Lions: Waeber; Phil Baltisberger, Geering; Noah Meier, Christian Marti; Trutmann, Berni; Capaul; Prassl, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Lasch, Sigrist, Rautiainen; Pedretti, Schäppi, Wick; Riedi.
Lausanne: Stephan; Grossmann, Barberio; Heldner, Frick; Krueger, Aurélien Marti; Schneeberger, Krakauskas; Gibbons, Malgin, Almond; Bertschy, Emmerton, Kenins; Bozon, Jooris, Douay; Jäger, Froidevaux, Antonietti.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Morant, Noreau, Pettersson und Suter (alle verletzt). ZSC Lions von 58:27 bis 58:56 ohne Torhüter.
Der Genève-Servette Hockey Club verspielt die sichere direkte Viertelfinalqualifikation womöglich in extremis. Servette führt gegen Biel bis zur 58. Minute 1:0 und verliert noch 1:5.
Der Einbruch der Genfer hat eine historische Dimension. Noch nie kassierte ein Team in der NLA innerhalb von 112 Sekunden fünf Gegentore. Freiburg erzielte beim 12:8-Erfolg über Ambri-Piotta am 5. März 1988 fünf Goals innerhalb von 135 Sekunden. Dass Biel diese fünf Tore im Finish mit dem Messer am Hals gelangen, verschönert aus Seeländer Sicht den Rekord noch zusätzlich.
Und Servette blieb der grosse Ärger. Die Servettiens dominierten die Partie. Sie führten 40 Minuten lang nach einem Treffer von Linus Omark 1:0, verpassten es aber, den Vorsprung auszubauen. In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Tyler Moy traf für Servette in der 57. Minute zuerst die Latte, dann den Pfosten. Und aus einem Scheibeneinwurf in der offensiven Zone heraus kassierte Genf mit der nächsten Aktion aus einem Konter durch Beat Forster den 1:1-Ausgleich. Nur zwölf Sekunden später brachte Yannick Rathgeb Biel in Führung. Fabio Hofer (2) und Janis Moser erhöhten im Finish, als Servette alles auf eine Karte setzte, auf 5:1.
Biels Sieg gleicht einem Wunder. Die Seeländer spielten zwei Wochen lang keine Partie mehr, steckten bis Dienstag in Quarantäne fest und mussten in Genf auf Fabian Lüthi, Perttu Lindgren, Jason Fuchs, Toni Rajala, Luca Hischier und Samuel Kreis verzichten. Beim Umziehen fühlte sich zudem Captain Kevin Fey nicht mehr wohl; auch er verzichtete auf die Partie. Mit dem «letzten Aufgebot» wahrte Biel schliesslich doch noch die Chance auf den 6. Platz.
Servette - Biel 1:5 (1:0, 0:0, 0:5)
0 Zuschauer. - SR Hebeisen/Fluri, Obwegeser/Progin.
Tore: 19. Omark 1:0. 58. (57:29) Forster (Hofer) 1:1. 58. (57:41) Rathgeb 1:2 (ohne Torhüter). 59. (58:04) Hofer 1:3. 59. (58:56) Kohler 1:4 (ins leere Tor). 60. (59:21) Moser (Komarek/Powerplaytor) 1:5.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Servette, 3mal 2 Minuten gegen Biel.
Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Völlmin, Smons; Guebey; Vouillamoz, Winnik, Omark; Patry, Richard, Vermin; Moy, Fehr, Miranda; Arnaud Montandon, Kast, Berthon; Smirnovs.
Biel: van Pottelberghe; Stampfli, Moser; Lindbohm, Rathgeb; Forster; Sartori, Jaquet; Brunner, Pouliot, Trettenes; Hofer, Komarek, Ulmer; Kessler, Cunti, Künzle; Kohler, Gustafsson, Augsburger.
Bemerkungen: Servette ohne Maurer, Mercier (beide verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer), Biel ohne Fuchs, Lindgren, Lüthi (alle verletzt) und Hischier (krank). Servette von 58:12 bis 58:56 ohne Torhüter. Biel von 57:33 bis 57:41 ohne Torhüter.
Im zweitletzten Heimspiel in der «Pista la Valascia» – 1959 erbaut und 1979 renoviert – besiegte der HC Ambri-Piotta den HC Davos mit 2:1. Davos, das am Ostermontag nicht mehr im Einsatz steht, beendet die Qualifikation auf Platz 8 und trifft in den Achtelfinals ab Mittwoch auf den SC Bern.
Wegen der fehlenden Bedeutung investierte Davos nicht mehr viel in die Partie. Ambri «knorzte» sich zum Sieg, wobei Dominic Zwerger das 1:0 und Marco Müller (mit einem Shorthander) in der 58. Minute das 2:1 erzielten. Für Davos glich Fabrice Herzog mit seinem 18. Saisontreffer ebenfalls in Unterzahl aus.
Ambri-Piotta - Davos 2:1 (0:0, 1:0, 1:1)
0 Zuschauer. - SR Tscherrig/Stolc, Fuchs/Gnemmi.
Tore: 35. Zwerger (Flynn) 1:0. 48. Herzog (Egli/Unterzahltor!) 1:1. 58. Müller (Kostner, Ngoy/Unterzahltor!) 2:1.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 4mal 2 plus 10 Minuten (Ritzmann) gegen Davos.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Isacco Dotti; Hächler, Fischer; Ngoy, Zaccheo Dotti; Pezzullo; Zwerger, Flynn, Perlini; Müller, Novotny, Nättinen; Grassi, Kostner, Mazzolini; Incir, Dal Pian, Kneubuehler; Goi.
Davos: Mayer (30. Croce); Sund, Jung; Stoop, Hänggi; Buchli, Guerra; Gärtner; Ritzmann, Egli, Herzog; Palushaj, Corvi, Ambühl; Holdener, Aeschlimann, Canova; Balzer, Parrée, Lutz.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini und Fohrler (alle verletzt). Davos ab 58:47 ohne Torhüter.
Die Rapperswil-Jona Lakers entschieden sich, über Ostern mit Blick auf die Achtelfinals, die schon am Mittwoch beginnen, Kräfte zu schonen. Entsprechend kam Lugano ohne grossen Aufwand zum 5:0-Erfolg am Obersee.
Die Tessiner gingen schon nach 104 Sekunden durch Julian Walker in Führung. Nach 17 Profijahren gelang Walker zum ersten Mal das erste Goal in einem Spiel. Im zweiten Abschnitt sorgten Luca Fazzini, Mark Arcobello, Sandro Zangger und Reto Suri früh für klare Verhältnisse (5:0), Arcobello traf sogar in Unterzahl.
Die Lakers schonten Roman Cervenka. An der Bande stand bei Rapperswil-Jona nicht Jeff Tomlinson, sondern Assistent Niklas Gällstedt. Tomlinson war krankgeschrieben.
Rapperswil-Jona Lakers - Lugano 0:5 (0:1, 0:4, 0:0)
1 Zuschauer. - SR Stricker/Mollard, Kehrli/Burgy.
Tore: 2. Walker 0:1. 21. (20:48) Fazzini (Josephs) 0:2. 23. Arcobello (Unterzahltor!) 0:3. 32. Zangger (Suri, Morini) 0:4. 39. Suri (Morini, Wellinger) 0:5.
Strafen: 3mal 2 plus 10 Minuten (Rowe) gegen Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 Minuten gegen Lugano.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler (41. Bader); Egli, Profico; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Randegger; Clark, Ness, Moses; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Schweri, Dünner, Wick; Forrer, Wetter, Loosli; Rehak.
Lugano: Schlegel; Heed, Wellinger; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Vedova, Riva; Bürgler, Arcobello, Bödker; Walker, Morini, Suri; Fazzini, Herburger, Josephs; Zangger, Sannitz, Bertaggia.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Cervenka, Dufner, Lhotak und Payr (alle verletzt), Lugano ohne Lajunen, Lammer, Traber (alle verletzt) und Brennan (überzähliger Ausländer).
Am Gründonnerstag in Lugano führten die SCL Tigers im Schlussabschnitt 3:1 und verloren noch 3:7. Zwei Tage später brachten die Langnauer gegen den überlegenen Leader Zug einen 5:3-Sieg über die Zeit.
Die Emmentaler überfuhren den EVZ, gegen den sie zuvor in dieser Saison fünfmal verloren und 26 Gegentreffer kassiert hatten, regelrecht. Sie gewannen dank zweieinhalb überragenden Minuten: Jules Sturny, Tom Andersons und Andrea Glauser stellten innerhalb von 153 Sekunden von 1:1 auf 4:1.
Bei Langnau glänzte der 19-jährige Nummer-3-Keeper Damian Stettler mit 39 Paraden. Die Tigers fuhren diesen Überraschungssieg ohne Torhüter Ivars Punnenovs und ohne einen ausländischen Spieler an.
SCL Tigers - Zug 5:3 (1:1, 3:0, 1:2)
0 Zuschauer. - SR Urban/Kristijan Nikolic, Cattaneo/Duarte.
Tore: 17. (16:33) Senteler (Gross) 0:1. 18. (17:38) Blaser (Flavio Schmutz, Julian Schmutz) 1:1. 36. (35:12) Sturny (Flavio Schmutz) 2:1. 37. (36:49) Andersons 3:1. 38. (37:45) Glauser (Sturny) 4:1. 47. (46:20) Diaz 4:2. 47. (47:00) Berger (Petrini) 5:2. 59. Kovar (Hofmann/Powerplaytor) 5:3.
Strafen: 2mal 2 plus 10 Minuten (Dostoinov) gegen SCL Tigers, 2mal 2 Minuten gegen Zug.
SCL Tigers: Stettler; Erni, Huguenin; Glauser, Leeger; Schilt, Grossniklaus; Lardi, Blaser; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Sturny; Berger, Weibel, Neukom; Andersons, Melnalksnis, Dostoinov; Petrini, In-Albon, Bircher.
Zug: Hollenstein; Schlumpf, Geisser; Cadonau, Gross; Diaz, Stadler; Zgraggen; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Simion, Kovar, Hofmann; Martschini, Senteler, Thorell; Langenegger, Leuenberger, Bachofner.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Diem, Earl, Kuonen, Nilsson, Rüegsegger, Salzgeber (alle verletzt), Maxwell und Punnenovs (beide krank), Zug ohne Thürkauf, Wüthrich (beide verletzt), Abdelkader, Alatalo und Shore (alle krank). Zug ab 59:07 ohne Torhüter.
(ram/sda)