Der entscheidende Moment der Partie? Hiller prallt mit Robbie Earl zusammen, Scarioni trifft zum 2:0.Bild: KEYSTONE
Der Finalgegner des EV Zug heisst SC Bern. Der Qualifikationssieger bezwang den EHC Biel im entscheidenden siebten Spiel 5:1.
09.04.2019, 23:1509.04.2019, 23:45
In der 14. Minute führten die Berner bereits 3:0. Dennoch war es alles andere als ein Feuerwerk, das die Gastgeber hinlegten. Vielmehr profitierten sie von Strafen und einem Fehler.
Zwar vermochte der SCB eine 80 Sekunden dauernde doppelter Überzahl nicht zu nutzen, zehn Sekunden vor Ablauf der zweiten Strafe war Tristan Scherwey dann aber doch noch mit einem Ablenker zum 1:0 (6.) erfolgreich. Scherwey zeichnete in der 56. Minute mit einem Schuss ins leere Tor zum 5:1 auch für den Schlusspunkt verantwortlich.
«Heute ist alles für uns gelaufen, wir haben die Tore gemacht, die wir sonst nicht machen.»
Leonardo Genonisrf
Mehr als bitter war für die Seeländer das 0:2 (11.). Zunächst schoss Robbie Earl den Puck in die Beine von Scherwey, es kam zu einem Laufduell der beiden, worauf der Bieler Goalie Jonas Hiller aus dem Tor stürmte, um zu befreien. Hiller und Earl prallten zusammen, Gregory Sciaroni traf ins verwaiste Tor. Hiller verliess danach das Eis, kehrte aber nach der ersten Pause zurück. Dem 3:0 von Ramon Untersander, der am Samstag in der sechsten Partie das entscheidende 1:0 erzielt hatte, ging eine Bieler Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis voraus. Eine solche Undiszipliniertheit darf in einer solch wichtigen Partie nicht passieren.
Dass es bereits der achte Powerplay-Treffer der Berner in diesem Halbfinal war, verdeutlicht, wo bei den Gästen die Probleme lagen. Die Seeländer ihrerseits brachten bloss zwei Tore in Überzahl zu Stande. Zwar kehrte beim EHCB nach dem 1:3 von Marco Maurer 20 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels die Hoffnung zurück - der Verteidiger reüssierte erst zum zweiten Mal in der laufenden Meisterschaft. Nach nur 51 Sekunden im Mittelabschnitt stellte Thomas Rüfenacht mit einem Ablenker den Drei-Tore-Vorsprung aber wieder her. Damit war der Widerstand der Bieler gebrochen, war klar, dass sich auch im siebenten Spiel in dieser Serie jenes Team durchsetzen würde, welches das 1:0 erzielt hatte.
Für die Bieler ging die Saison zum zweiten Mal in Folge im Halbfinal zu Ende. Schon vor einem Jahr gegen Lugano hatten sie eine 2:0-Führung nach Siegen aus der Hand gegeben. Diesmal schafften sie es immerhin ins siebente Spiel, was aber ein schwacher Trost ist, umso mehr, als sie schon am Samstag vor heimischem Publikum die Chance hatten, den Sack zuzumachen.
«Ich bin stolz, dass wir dies durchgezogen haben. Wir sind hinten sicher gestanden, so war es sicher schwierig für Biel, um zurückzukommen.»
Leonardo Genonisrf
Für den SCB ist es der dritte Final in den letzten vier Jahren. 2017 war ebenfalls Zug der Gegner. Damals setzten sich sich die Berner mit 4:2 Siegen durch. Diesmal dürfen sich die Zentralschweizer mehr Chancen ausrechnen, da sie nach den klaren Siegen gegen Lugano (4:0) und Lausanne (4:1) deutlich frischer sind.
Die Stimmen
Telegramm
Bern - Biel 5:1 (3:1, 1:0, 1:0)
17'031 Zuschauer (ausverkauft). - SR Wiegand/Stricker, Wüst/Kovacs.
Tore: 6. Scherwey (Untersander, Mursak/Ausschluss Sataric) 1:0. 11. Sciaroni (Scherwey) 2:0. 14. Untersander (Ebbett/Ausschluss Fuchs) 3:0. 20. Maurer (Pedretti) 3:1. 21. Rüfenacht (Krueger, Mursak) 4:1. 56. Scherwey 5:1 (ins leere Tor).
Strafen: keine gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Biel. - PostFinance-Topskorer: Moser; Brunner.
Bern: Genoni; Burren, Almquist; Krueger, Blum; Untersander, Gerber; Marti; Rüfenacht, Arcobello, Simon Moser; Bieber, Mursak, Ebbett; Sciaroni, Heim, Scherwey; Grassi, Brügger, Berger; Kämpf.
Biel: Hiller/Saikkonen (11.- 20.); Maurer, Salmela; Janis Moser, Kreis; Fey, Forster; Sataric; Hügli, Pouliot, Rajala; Riat, Diem, Künzle; Brunner, Fuchs, Earl; Pedretti, Neuenschwander, Lüthi; Tschantré.
Bemerkungen: Bern ohne Boychuk (überzähliger Ausländer), Haas, Kamerzin und Andersson. Biel ohne Paupe, Egli (alle verletzt) und Kärki (überzähliger Ausländer). - Pfostenschüsse: 4. Arcobello, 34. Rüfenacht. - Biel von 54:04 bis 55:47 ohne Goalie.
(bal/sda)
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Der Liveticker zum Nachlesen
... und trifft dort auf den EV Zug! Der Qualifikationssieger erwartet den Quali-Zweiten am Donnerstag in Bern.
Für Biel geht damit eine wunderbare Saison zu Ende, der SCB zieht dank einer Leistungssteigerung verdient ins Final ein.
Die Partie ist aus! Drei Sekunden vor Schluss gibt's noch eine Strafe gegen Kreis.
Das Publikum feiert seinen SCB! Zu recht: Die Mutzen zeigten hier einen klasse Auftritt!
Das war's! Scherwey trifft ins leere Tor zum 5:1 und damit ist der Mist gekarrt.
Auch mit einem Mann mehr auf dem Eis bringt Biel kaum so etwas wie Torgefahr auf.
Sechs Minuten vor Ende nimmt Törmänen bereits seinen Torhüter vom Feld. Was soll er auch anderes tun? Sechs Bieler gegen fünf Berner jetzt also.
Acht Minuten noch. Der SCB kontrolliert die Partie, lässt hier nichts mehr anbrennen.
Bild: KEYSTONE
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Sie scheinen unbezwingbar! Die Mutzen stellen das Tor zu, spielen jetzt natürlich nicht mehr auf Teufel-komm-raus nach vorn. Brunner versucht's mit einem Griff in die Trickkiste, doch Untersander lässt sich auch so nicht überraschen. Genoni kommt kaum einmal in Bedrängnis, den Bielern läuft die Zeit davon.
Die Gäste bringen es noch immer nicht zu Stande, Druck auf das Tor von Leonardo Genoni aufzubauen. So wird das nichts.
Bieber hat das 5:1 auf dem Stock, doch irgendwie kriegen die Bieler die Scheibe da hinten raus. Eigentlich müssten es doch die Gäste sein, die hier nochmals für Furore sorgen?
Biel steht mit dem Rücken zur Wand. 3 Treffer, in der Belle, auswärts, innerhalb von 20 Minuten? Da gibt's wohl einfachere Aufgaben.
Der Schlussabschnitt läuft in Bern! Werden die letzen 20 Minuten nochmals spannend oder spielt der SCB die Führung souverän herunter?
Und ja, ist auch nicht von heute.
Jetzt braucht's wohl ein Hockeywunder! Das Mitteldrittel ist um und der SCB führt weiterhin komfortabel mit drei Toren.
Und auch dieser Abschnitt startete denkbar ungünstig für den EHCB! Kaum war Jonas Hiller zurück auf dem Eis, kaum hatte man den sicheren Rückhalt zurück, lenkte Thomas Rüfenacht den Abschluss von Justin Krueger unhaltbar für den Keeper ins Tor ab.
In der Folge suchten die Gäste das Tor, drückte phasenweise massiv auf das Tor von Leonardo Genoni, doch bis auf die Aktion von Toni Rajala mussten Genoni und Co. nie wirklich zittern.
Jetzt kann sich auch Hiller einmal auszeichnen! Almqvists Geschoss wird von Rüfenacht abgelenkt, doch der Bieler Keeper pariert mit der Fanghand.
Da war sie, die Topchance für Biel und Toni Rajala. Doch der Finne kann den Laser-Pass von Salmela nicht gut genug kontrollieren, so verspringt ihm die Scheibe.
Der EHCB ist wieder komplett. Fünf Minuten bleiben dem Team von Antti Törmänen noch, um nicht mit einer Mega-Hypothek in den Schlussabschnitt starten zu müssen.
Pfosten! Rüfenacht lenkt Untersanders Geschoss nur an die Torumrandung! Glück für Hiller und die Gäste.
Hiller kann die Scheibe nicht kontrollieren, Ebbett stochert etwas ungestüm nach. Das passt den Bielern überhaupt nicht und rächen sich für ihren Torhüter.
Nächstes Powerplay für den SCB! Der 19-jährige Moser trifft Ebbett unglücklich mit dem Stock im Gesicht.
Biel erzwingt jetzt immer deutlichere Torchancen, gibt sich nicht geschlagen. Der EHCB ist dem zweiten Tor näher, als Bern dem fünften. Noch hält Genoni jedoch stark.
Das gewohnte Bild am heutigen Abend: Die Scheibe liegt im Tor der Bieler, Bern jubelt.
Bild: KEYSTONE
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Biel hat sich erholt, drückt gewaltig auf das Tor von Leonardo Genoni. Echte Torchancen sind jedoch noch Mangelware.
Kann Biel auf den erneuten Rückschlag nochmals reagieren? Im Moment spricht nicht viel dafür.
Und gleich muss Jonas Hiller wieder hinter sich greifen. Doch an ihm lag's nicht, ein Bieler Verteidiger lenkt Kruegers Schuss unhaltbar ab.
Törmänen nimmt seine Coaches-Challenge, will ein Offside gesehen haben, doch die Schiedsrichter geben den Treffer gut. Der Drei-Tore-Vorsprung ist wiederhergestellt.
Weiter geht's in Bern! Die Bieler haben wieder ihren Stammgoalie im Kasten.
Bild: KEYSTONE
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Das Startdrittel ist vorbei! Für die Gäste ein Drittel zum Vergessen, zumindest die ersten 19 Minuten.
Gleich zu Beginn musste man in doppelter Unterzahl ein Boxplay bestreiten, dann der katastrophale Fehler von Robbie Earl, der nicht nur zum 2:0, sondern auch zum Ausfall Jonas Hillers führte. Schliesslich verlor man den Faden komplett und Untersander versenkte gar zum 3:0.
Umso wichtiger aus Sicht der Bieler, konnte man in den letzten 2 Minuten des Drittels noch einmal ein paar Angriffe fahren, was kurz vor der Sirene mit dem Tor belohnt wurde. Geht hier noch was?
Wichtig! Ganz wichtig! Die Gäste aus Biel treffen zum 3:1, 20 Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels!
Gleich zweimal tauchen die Gäste in den letzten Sekunden vor Genoni auf, doch der pariert stark.
Zweieinhalb Minuten noch, was liegt drin für den EHCB?
Die Bieler wirken jetzt etwas verunsichert, spielen Fehlpässe und vergeben Torchancen leichtfertig. Schaffen die Jungs von Antti Törmänen noch die Wende oder gibt's ein Schaulaufen des SCB?
War's das etwa schon? Untersander versenkt zum 3:0!
Hiller hätte diesen Schuss wohl gehalten, Saikkonen lässt den Versuch jedoch von seiner Schulter ins Tor prallen.
Auch das noch! Jetzt kommt zu allem Übel ein Wechselfehler dazu. Jason Fuchs wird die Strafe für sein Team absitzen.
Für Hiller geht's nicht mehr weiter. Der sichere Bieler Rückhalt muss nach dem kurzen Knock-out vom Eis, für ihn kommt Dennis Saikkonen.
Der Puck ist im Tor! Sciaroni versenkt zum 2:0!
Das Tor kommt auf kuriose Art und Weise zu Stande! Earl will als letzter Mann die Scheibe in den Slot spielen, doch der schiesst nur Tristan Scherwey ab, der kurz vor ihm steht. Dieser zieht sofort auf Hiller los, der aus dem Tor stürmt, unglücklich mit Earl zusammenprallt und bewusstlos liegen bliebt. Die Scheibe kommt zu Sciaroni, der ins verlassene Tor trifft.
Bild: KEYSTONE
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Die nächste Topchance für die Gäste! Riat wird wunderbar freigespielt, doch dessen Abschluss kommt direkt auf Genonis Bauchnabel. Da war mehr drin!
Im Gegenzug wird's ein erstes Mal gefährlich vor Leonardo Genoni. Rajala hat die beste aller Abschlusspositionen, doch Moser kriegt in Extremis noch den Stock dazwischen. Glück für die Gastgeber.
Salmela verliert die Scheibe an Rüfenacht, der kurzen Prozess macht, 10 Meter geht und sofort abschliesst. Doch Hiller klärt das Geschoss.
Lange sah es so aus, als dass der EHCB dieses Boxplay unbeschadet überstehen würde – vor allem, nachdem man 80 Sekunden doppelte Überzahl überlebt hatte.
Tor für den SCB – in einfacher Überzahl! Die Schiedsrichter sehen sich im Replay den Treffer noch einmal an, Diskussionspunkt war ein möglicher hoher Stock des Torschützen. Dies war dann jedoch nicht der Fall, der Treffer zählt!
Die Hausherren sind geduldig, warten auf die perfekte Möglichkeit. Plötzlich sieht Untersander Arcobello im Slot, doch Hiller pariert und Ebbett scheitert im Nachschuss am Pfosten!
Auch Sataric muss wegen Beinstellens in die Kühlbox! Das sind 80 Sekunden doppelte Überzahl für den SCB!
Sechs Tore in Überzahl hat der SCB bereits erzielt, das sind im Verhältnis 33% – eine starke Powerplay-Quote für die Hausherren.
Erste Strafe gegen den EHC Biel, er bringt Simon Moser zu Fall.
Auf geht's! Wer zieht in den Final ein? Die Schiedsrichter Marc Wiegand und Daniel Stricker geben die Partie frei.
Gegenüber SRF meint der Berner Coach:
«Jeder muss heute viel Mut haben, jeder muss dem System vertrauen, welches wir die ganze Saison über gespielt haben. Wir müssen 60 Minuten kämpfen, aber auch den Moment geniessen und alles was wir haben aufs Eis bringen!»
Das letzte Mal, als der SC Bern über 7 Spiele eine Playoff-Serie bestreiten musste, war 2015 im Viertelfinal gegen Lausanne. Damals setzte man sich zu Hause mit 2:1 durch.
Auch das letzte Spiel 7 des EHC Biel datiert aus dem Viertelfinal der Saison 2014/2015, damals scheiterte man in der entscheidenden Partie bei den ZSC Lions mit 2:5.
Nun geht's also in Spiel 7. Diese Wahnsinnsserie wird im Entscheidungsspiel den Finalgegner des EV Zug ermitteln. Der EHC Biel gab die 2:0-Führung in der Serie aus der Hand, breakte den SCB im 5. Spiel trotzdem noch, um sich dann zu Hause wieder selbst breaken zu lassen.
Kampfgeist, Mut, Leidenschaft – heute werden bestimmt noch andere Faktoren den Ausschlag geben. Die Mutzen sind wohl leicht im Vorteil, haben sie doch das Publikum in der Postfinance-Arena auf ihrer Seite.
NLA-Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden
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NLA-Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden
HC Davos: 5 - Marc Gianola.
quelle: keystone / fabrice coffrini
Das Büro steht Kopf, wir sind im Playoff-Fieber
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* wenn ich dafür hätte bezahlen müssen
Am Mittwoch vergab die FIFA die Fussball-WM 2034 an Saudi-Arabien und ich ass im Stadion des VfB Stuttgart mit vergoldetem Besteck Rindsfilet mit schwarzem Trüffel.
Die Tasten des Eismeisters werden glühen... ;)
Gratulation an den SCB.
Die Zuger hätten wohl liieber uns Bieler im Final gehabt.
Hey, und danke Biel. War eine geile Saison.