Der HC Davos schlägt auch den «neuen» SC Bern und festigt seine Leaderposition
Davos – Bern 2:1
Der SC Bern hat erstmals unter dem neuen Trainer Heinz Ehlers verloren. Beim 1:2 gegen Leader Davos erwachten die Berner zu spät.
Am Ende flogen die Schüsse beinahe im Sekundentakt in Richtung Tor des HC Davos. Die Berner drückten auf einen Ausgleich, der im Landwassertal lange eine Utopie zu sein schien. Doch nachdem Emil Bemström den SCB sieben Minuten vor dem Ende wieder herangebracht hatte, sahen die Mutzen plötzlich die Möglichkeit, beim souveränen Leader der National League doch noch mindestens einen Punkt zu entführen.
Mit sechs gegen vier Feldspieler rannten die Berner also an. Der HCD schien sich mit späten, unnötigen Strafen noch unnötig in die Bredouille zu bringen. Nach dem Restausschluss von Simon Knak, der für einen unerlaubten Körperangriff unter die Dusche geschickt worden war und so das Eis frei machte für den ersten Berner Treffer, war es eine gute Minute vor dem Ende Klas Dahlbeck, der die Bündner abermals in eine Unterzahlsituation beförderte.
Doch Luca Hollenstein im Gehäuse der Davoser liess sich nicht mehr bezwingen und konnte mit seinem Team den 13. Sieg im 14. Spiel bejubeln. Dass die Mannschaft von Josh Holden an diesem Sonntagnachmittag überhaupt einmal um den Sieg zittern müsste – darauf deutete in den Startminuten wenig hin. Nach Toren von Filip Zadina und Simon Knak hatte es schon nach sechs Minuten 2:0 für den HCD gestanden.
Davos – Bern 2:1 (2:0, 0:0, 0:1)
6547 Zuschauer. - SR Wiegand/Staudenmann, Altmann/Bürgy.
Tore: 4. Zadina (Knak, Frick) 1:0. 6. Knak (Zadina) 2:0. 54. Bemström (Häman Aktell/bei 5 gegen 3) 2:1.
Strafen: 2mal 2 plus 5 Minuten (Knak) plus Spieldauer (Knak) gegen Davos, 4mal 2 Minuten plus Spieldauer (Schild) gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Stransky; Merelä.
Davos: Hollenstein; Minder, Frick; Gross, Dahlbeck; Barandun, Jung; Guebey; Stransky, Corvi, Nussbaumer; Zadina, Asplund, Knak; Kessler, Ryfors, Tambellini; Frehner, Egli, Gredig; Parrée.
Bern: Reideborn; Häman Aktell, Lindholm; Untersander, Füllemann; Vermin, Kindschi; Rhyn; Merelä, Marco Müller, Alge; Bemström, Aaltonen, Scherwey; Schild, Baumgartner, Lehmann; Levin Moser, Graf, Ritzmann.
Bemerkungen: Davos ohne Andersson, Fora, Simon Müller (alle verletzt) und Lemieux (überzähliger Ausländer), Bern ohne Kreis, Loeffel, Marchon, Simon Moser (alle verletzt), Zürcher, Iakovenko (krank) und Ejdsell (überzähliger Ausländer). Bern ab 58:34 ohne Torhüter.
Servette – Lausanne 5:3
Es war eine Schmach, die Servette Mitte September über sich ergehen lassen musste. Gleich mit 0:11 mussten sich die Genfer damals dem Lausanne HC geschlagen geben. Es war ein erster Nagel im Sarg des mittlerweile entlassenen Yorick Treille an der Bande.
Unter dessen Nachfolger Ville Peltonen läuft es den Grenat bisher deutlich besser. Mit 5:3 setzten sich die Genfer am Sonntagnachmittag in einer abermals spektakulären Partie durch und feierten unter dem finnischen Coach den zweiten Sieg in Folge.
Théo Rochette gelangen zwar wie beim Lausanner Schützenfest abermals drei Treffer, nach dessen zwischenzeitlichem Führungstor zum 3:2 (30.) wussten die Genfer aber diesmal zu reagieren. Josh Jooris und Simas Ignatavicius wendeten die Partie innert sieben Minuten noch vor der zweiten Pause wieder zu Gunsten des Heimteams. Und der erste Treffer des jungen Letten mit Schweizer Lizenz, der in zehn Tagen seinen 18. Geburtstag feiert, sollte der siegbringende sein.
Servette – Lausanne 5:3 (1:1, 3:2, 1:0)
7135 Zuschauer. - SR Borga/Ströbel, Francey/Humair.
Tore: 5. Puljujärvi (Manninen) 1:0. 18. Rochette (Oksanen, Riat) 1:1. 23. Berni (Puljujärvi, Vesey) 2:1. 25. Rochette (Brännström, Oksanen) 2:2. 30. Rochette (Czarnik, Caggiula/Powerplaytor) 2:3. 37. (36:10) Jooris (Sutter) 3:3. 38. (37:21) Ignatavicius (Bozon, Pouliot) 4:3. 60. (59:39) Granlund 5:3 (ins leere Tor).
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Servette, 5mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Manninen; Czarnik.
Servette: Charlin; Sutter, Chanton; Saarijärvi, Berni; Schneller, Le Coultre; Karrer; Praplan, Manninen, Granlund; Puljujärvi, Jooris, Vesey; Bozon, Pouliot, Ignatavicius; Miranda, Verboon, Rod.
Lausanne: Pasche; Brännström, Marti; Niku, Sansonnens; Vouardoux, Fiedler; Haas; Zehnder, Czarnik, Caggiula; Riat, Rochette, Oksanen; Fuchs, Jäger, Kahun; Hügli, Bougro, Prassl; Holdener.
Bemerkungen: Servette ohne Beck, Hischier, Richard, Rutta (alle verletzt) und Akeson (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Baragano, Douay, Heldner und Suomela (alle verletzt). Lausanne von 58:05 bis 59:39 ohne Torhüter.
Ajoie – Lugano 1:2
Die Hoffnungen bei Ajoie, der triste Alltag in der National League möge sich irgendwann mit ein paar Erfolgserlebnissen aufhellen, sind eng verknüpft mit der Rückkehr von Jerry Turkulainen. Der Finne hatte sich im vergangenen Dezember als Topskorer der gesamten Liga eine schwere Beinverletzung zugezogen und musste den langen Weg der Rehabilitation gehen.
Am Sonntag stand er zum zweiten Mal seit seiner Rückkehr für Ajoie auf dem Eis. Und zeigte gegen Lugano gleich seine Qualitäten. Turkulainen brachte das Team von Greg Ireland kurz vor der ersten Pause im Powerplay in Führung. Er verwertete einen Pass seines Landsmannes Julius Nättinen.
Die Tessiner rannten dem Rückstand lange hinterher. Erst Mike Sgarbossa konnte die Luganesi wieder auf Augenhöhe schiessen (35.). Und als sich in der 52. Minute eigentlich eine gute Möglichkeit für das abgeschlagene Schlusslicht der Liga bot, erneut in Führung zu gehen, brach stattdessen das Ungemach über die Jurassier herein. Statt im Powerplay erneut zu jubeln, entwischte Lorenzo Canonica und erzielte für Lugano das erlösende 2:1.
Ajoie – Lugano 1:2 (1:0, 0:1, 0:1)
4720 Zuschauer. - SR Hebeisen/Gerber, Obwegeser/Muggli.
Tore: 19. Turkulainen (Nättinen, Bellemare/Powerplaytor) 1:0. 35. Sgarbossa (Bertaggia) 1:1. 54. Canonica (Aebischer/Unterzahltor!) 1:2.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Ajoie, 7mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Honka; Thürkauf.
Ajoie: Patenaude; Christe, Honka; Fischer, Pouilly; Berthoud, Pilet; Turkulainen, Bellemare, Nättinen; Hazen, Devos, Mottet; Robin, Wick, Pedretti; Sopa, Romanenghi, Veckaktins; Schläpfer, Schmutz.
Lugano: Schlegel; Carrick, Jesper Peltonen; Brian Zanetti, Müller; Aebischer, Dahlström; Meile; Simion, Thürkauf, Omark; Bertaggia, Sgarbossa, Sekac; Fazzini, Sanford, Canonica; Marco Zanetti, Morini, Aleksi Peltonen; Tanner.
Bemerkungen: Ajoie ohne Bozon, Cavalleri, Fey, Garessus, Gauthier, Nussbaumer, Thiry (alle verletzt) und Friman (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Alatalo, Kupari (beide verletzt) und Perlini (überzähliger Ausländer). Ajoie ab 58:44 ohne Torhüter.
Die Tabelle
(ram/sda)
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
-
Er ist
-
Er kann
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