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Christian Wohlwend nach HCD-Aus: «Der Hockey-Gott hatte andere Pläne»

Der Davoser Head Coach Christian Wohlwend gratuliert dem Zuger PostFinance Top Scorer Jan Kovar (CZE) nach Spielende zum Sieg, in Spiel 4 des Playoff 1/2 Final Eishockeyspiels der National League beim ...
HCD-Trainer Christian Wohlwend gratuliert EVZ-Topskorer Jan Kovar zum Finaleinzug.Bild: keystone

Wohlwend nach dem HCD-Aus: «Der Hockey-Gott hatte andere Pläne»

Zwar scheidet der HC Davos im Halbfinal gegen Titelverteidiger Zug auf schnellstmöglichem Weg aus, dennoch ist Trainer Christian Wohlwend stolz auf sein Team.
15.04.2022, 08:5015.04.2022, 13:54
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19,8 Sekunden fehlten den Davosern, um in der Serie gegen den EVZ auf 1:3 zu verkürzen. Der Rekordmeister kämpfte aufopferungsvoll, wovon 31 geblockte Schüsse zeugen, dennoch verlor er am Ende 1:2 nach Verlängerung. «Wenigstens einmal zu Hause zu gewinnen, wäre mega cool gewesen, aber der Hockey-Gott hatte andere Pläne», sagte Wohlwend. Dabei dachte er auch an die 1:2-Niederlage im ersten Heimspiel im Halbfinal, als der Siegtreffer der Gäste 15 Sekunden vor dem Ende nach einer hart gepfiffenen Strafe gegen den Davoser Verteidiger Jesse Zgraggen fiel.

Die besten Szenen der Partie.Video: YouTube/MySports

Auf die Frage, ob er trotz des klaren Verdikts stolz auf seine Spieler sei, antwortete er: «Definitiv, das ist sonnenklar. Wir zeigten gegen Rapperswil viel Charakter, drehten ein 0:3 (nach Siegen). In Zug lagen wir in beiden Begegnungen nach 40 Minuten nur 0:1 hinten und gaben uns so eine Chance zu gewinnen. Defensiv spielten wir ebenfalls hervorragend. Offensiv waren sie etwas besser.»

Christian Wohlwend: «Haben nie aufgegeben.»Video: YouTube/MySports

Letztere Aussage ist allerdings schöngefärbt. In Tat und Wahrheit waren die Zentralschweizer in allen vier Partien spielbestimmend und wenig effizient, während es den Davosern zu wenig gelang, EVZ-Keeper Leonardo Genoni zu fordern – dieser musste sich bloss zweimal geschlagen geben. Im Powerplay brachte der HCD während 18 Minuten nichts Zählbares zu Stande.

Starker Aeschlimann

Die Bündner verdankten es in erster Linie Goalie Sandro Aeschlimann, dass sie in jedem Spiel resultatmässig mithielten. Dieser brachte es im Halbfinal auf eine Abwehrquote von 94,44 Prozent und zeigte mehrere spektakuläre Paraden. Der 27-Jährige hat sich in dieser Saison zu einem der besten Torhüter hierzulande entwickelt, weshalb es nicht erstaunen würde, wenn er nach den Olympischen Spielen in Peking auch an den Weltmeisterschaften in Helsinki und Tampere (13. bis 29. Mai) zum Schweizer Kader gehören würde.

Sandro Aeschlimann: «Es tut sehr weh.»Video: YouTube/MySports

Wie blickt Wohlwend allgemein auf die Playoffs zurück? «Für die Jungen war es eine riesige Erfahrung. Für die Ausländer und die älteren Spieler gilt es mitzunehmen, dass wir in den entscheidenden Momenten als ganze Mannschaft verteidigen und wir mehr Verkehr vor dem gegnerischen Tor entwickeln müssen.»

«Gewisse Journalisten schreiben, dass ich die Spieler aufhetze, Checks zu machen. Wenn ich solche Dinge höre, empfinde ich das fast als Hexenjagd.»
HCD-Trainer Chrstian Wohlwend

Der Davoser Captain Andres Ambühl verspürte nach der Partie verständlicherweise eine Leere. Um stolz zu sein, war es für ihn noch zu früh. Die Niederlage tat ihm umso mehr weh, als das Stadion zum ersten Mal in dieser Meisterschaft ausverkauft war. «Wir müssen nun schauen, dass wir nächste Saison wieder eine solche Stimmung hinbekommen», sagte der 38-Jährige.

Andres Ambühl: «Hatten keine Konstanz.»Video: YouTube/MySports

Ambühl anerkannte die Stärke der Zuger: «Sie spielen konstant ihr Spiel, haben Geduld, verfügen über viel Qualität. Diese Konstanz hinzubekommen, das müssen wir noch lernen. Das sind die kleinen, feinen Nuancen, die am Ende den Unterschied ausmachen. 0:4 sieht brutal aus.» Was war aus seiner Sicht in der Offensive das Problem? «Wir waren phasenweise zu wenig kompakt. Oft war einer von uns alleine gegen zwei oder drei Zuger, dann ist es schwierig, Chancen zu kreieren. Das gelang uns bloss zwischendurch.» (pre/sda)

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quelle: keystone / ennio leanza
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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PHILIBERT
15.04.2022 09:09registriert Januar 2021
Hey, was soll's... wer hätte anfangs Saison gedacht, dass der HCD überhaupt in die Playoffs kommt, geschweige denn bis in den Halbfinal.... darauf lässt sich auf nächste Saison aufbauen, wenn nicht gleich die ganze Mannschaft neu zusammengestellt wird...
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Herr Hans Müller
15.04.2022 09:56registriert Juni 2018
Einfach peinlich wie Herr Wohlwend die Brutalo-Checks seiner Spieler auch noch schön redet..
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