Wollen wieder jubeln: Fribourgs Fans und Spieler. Bild: KEYSTONE
Das Warten auf den Nachfolger von Hans Kossmann bei Fribourg-Gottéron dauert an. Neben Topkandidat Gerd Zenhäusern sind noch zwei Mann im Rennen: Gil Montandon (49) und Benoit Laporte (54).
Alle drei kamen zu einer Sitzung mit Präsident Charles Phillot und Direktor Raphael Berger nach Fribourg: Zenhäusern, Montandon, Laporte.
Gerd Zenhäusern (42) war bereits zum zweiten Mal da. Er ist fachlich von den drei die Nummer 1. Nebst guter Kenntnisse der Kultur Gottérons (er war hier Spieler) ist der aktuelle Assistent von Kevin Schläpfer (in Biel) als Nothelfer nach der Entlassung von John van Boxmeer mit Lausanne in die NLA aufgestiegen (2013). Er ist sofort verfügbar und würde in Biel durch Dino Stecher ersetzt.
Zenhäusern ist (noch) Assistenztrainer in Biel. Bild: KEYSTONE
Gil Montandon (49) ist die Legende. Er hat von 1984 bis 1989 und von 2000 bis 2009 für Gottéron gespielt, dazwischen war er beim SC Bern. Zurzeit trainiert er den Erstligisten Neuenburg. Seit seinem Rückritt ist er immer, wenn bei Fribourg ein Trainer gesucht wird, ein Kandidat. Denn mit über 1'000 Spielen in der NLA ist er eine Legende. Mit seinem grossen Namen ist der politisch Kandidat Nummer 1. Die Frage ist, ob der kluge Gentleman für den Job nicht zu kultiviert ist.
Montandon ist in Fribourg legendär – hier wird er 2008 für sein 1'000. NLA-Spiel geehrt. Bild: KEYSTONE
Der französisch-kanadische Doppelbürger Benoit Laporte (54) hat am meisten Erfahrung als Trainer. Er ist seit 1996 im Trainergeschäft, mehrheitlich in Frankreich und Deutschland. In der Schweiz war er drei Jahre als Trainer in Lausanne (1997 bis 2000), weniger als einen Monat in Basel (1998) und etwas mehr als ein Jahr in Ambri (2009 bis 2010).
Die Referenzen der beiden letzten Abenteuer sind nicht gut. In Basel war er im Frühjahr 2008 für die Playouts gegen Biel als Nothelfer geholt worden. Er verlor gleich viermal hintereinander gegen Biel und Basel stieg ab.
Laporte als Hamburg-Trainer. Bild: Bongarts
Im Herbst 2009 übernahm Laporte Ambri als Trainer und Sportchef. Nach einem letzten Platz kam es in der zweiten Saison bald zum Eklat. Am 18. Oktober 2010 wurde er gefeuert und durch Kevin Constantine ersetzt. Ein erboster Zuschauer hatte in Ambri während eines Spiels einen Koffer aufs Eis geworfen und so gezeigt, dass es Zeit sei, den Trainer zu feuern. Daher die Bezeichnung «der Koffer-Mann». Anschliessend arbeitete Laporte mit recht gutem Erfolg in Hamburg in der DEL, wo er kürzlich entlassen worden ist.
Das Gepäckstück, das aus Laporte den «Koffer-Mann» machte. Bild: Teleclub