Sport
Eishockey

Die Fans vom EHC Kloten haben den Support im Schluefweg eingestellt

Kloten Fans feiern ein Tor ihres Teams waehrend dem Eishockey-Meisterschaftsspiel der National League zwischen den Teams EHC Kloten und HC Ambri-Piotta am Samstag, 21. Dezember 2024, in Kloten. (KEYST ...
Für unbestimmte Zeit stellen die Fans vom EHC Kloten bei Heimspielen den Support ein. Bild: keystone

Kloten-Fans im Streit mit dem Verein: Nun wird im Schluefweg der Support eingestellt

Der EHC Kloten blickt nach zwei Siegen aus sechs Spielen auf einen mässigen Saisonstart zurück. Neben dem Eis sieht die Situation nicht besser aus: Die Fans kritisieren die Klubführung öffentlich und stellen an Heimspielen den Support ein.
22.09.2025, 14:3222.09.2025, 14:41

Beim EHC Kloten liegt aktuell einiges im Argen. Nur sechs Punkte haben die Zürcher Unterländer nach sechs Spielen auf dem Konto, doch bereits vor der Saison kam es aufgrund der eigenen Fans zu negativen Schlagzeilen. Bei einem Vorbereitungsturnier in Bozen attackierten etwa 60 vermummte Fans des EHCK einheimische Anhänger. Laut verschiedenen Berichten randalierten die Klotener Anhänger im Hotel weiter und wurden von einer Sondereinheit der Polizei zur Schweizer Grenze eskortiert.

Der Verein reagierte daraufhin mit einem Statement. In diesem wurden auch Massnahmen angekündigt: «Unter anderem erhöhen wir die Kontrollen im Stadion und verfolgen eine konsequente Nulltoleranzstrategie bei Vermummung. Für die ersten beiden Heimspiele der neuen Saison wird die Fanszene mit einem sogenannten ‹Verbot von Choreografien, Fanmaterial und -utensilien aller Art› belegt.»

Das Tifo der Kloten Fans im vierten Playoff Viertelfinalspiel der Eishockey National League zwischen dem EHC Kloten und der Swiss Arena in Kloten. (KEYSTONE/Til Buergy)
Choreos wie diese verbot der Klub Anfang Saison.Bild: keystone

Die aktive Fanzene «Stehplätz Schluefweg» meldete sich daraufhin ebenfalls zu Wort. Sie kritisierte den eigenen Verein in einer ersten Stellungnahme scharf: «Über die unverhältnismässigen Massnahmen sind wir nicht überrascht, denn die fanfeindliche Entwicklung in Kloten ist seit längerer Zeit spürbar.»

Weiter wurden eine schlechte Behandlung der Gästefans und aus ihrer Sicht willkürlich erteilte Stadionverbote kritisiert, zudem gestalte sich die Kommunikation mit dem Verein schwierig. Sie habe sich «in der letzten Saison so stark verschlechtert, dass wir diesen Frühling aus diversen Gründen entschieden haben, das erste Mal seit zehn Jahren keine Fandelegierten mehr zu stellen».

Vor wenigen Tagen meldeten sich die Fans nochmals und kündigten an, dass sie künftig auf organisierten Support bei den Heimspielen verzichten werden. Bereits bei den ersten zwei Partien im Schluefweg herrschte im Heimblock eine triste Stimmung. Nun wird das weitergezogen.

In naher Zukunft werden die Fans auswärts ihren Verein weiterhin unterstützen, doch bei den Heimspielen wird der Blick nicht mehr auf die erste Mannschaft geworfen: «Wir bleiben Teil des EHCK. Unser Support gehört fortan dort hin, wo er derzeit besser passt: nämlich zu den Junioren. Also dort, wo das Publikum grundsätzlich willkommen und familiäres Kloten-Gefühl spürbar ist.» Am kommenden Sonntag werden die Fans das U18-Spiel von Kloten gegen die SCL Tigers besuchen und dort für Stimmung sorgen.

Die Fans schliessen zukünftige Gespräche nicht aus: «Wir sind bereit, dereinst wieder einen Dialog zu führen, auf Augenhöhe und mit dem gemeinsamen Ziel, den EHC Kloten zu dem zu machen, was er sein sollte: ein Verein, von dem man ein Teil sein will.»

Am letzten Freitag gab es beim Heimspiel Pfiffe von den Sitzplätzen gegen die Fans auf den Stehplätzen und auch auf Instagram äusserten Anhänger ihre Wut. Das letzte Kapitel in dieser Geschichte ist wohl noch lange nicht geschrieben. (riz)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aya
22.09.2025 15:00registriert August 2019
Emdlich mal einClub der klare Kante gegen Fanagression zeigt! Bravo Kloten!
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pigrone
22.09.2025 15:14registriert Juli 2025
wenn sie lieber randalierer decken als sich die spiele anzusehen sollten sie zu hause bleiben… möglichst für immer.
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chrimark
22.09.2025 15:08registriert November 2016
Ob Kloten, YB oder FCZ. Immer das gleiche Gejammer wenn nach Ausschreitungen Massnahmen verhängt werden. Klare Statements oder aktive Mitthilfe die fehlbaren Tröten mal unter Kontrolle zu behalten, Fehlanzeige.
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