Ambris Sportchef Paolo Duca hat es wahrlich nicht leicht. Einen Spieler davon zu überzeugen, dass ein Wechsel zu Ambri der Karriere förderlich sein kann, ist mit viel Arbeit verbunden. Primär aus geografischen, nicht aus sportlichen Gründen. Wer in Ambri spielt, verabschiedet sich aus den urbanen (Party)-Zentren der alemannischen Schweiz. Was der Konzentration auf den Sport nützen kann.
Nun verabschiedet sich Nando Eggenberger Ende Saison von den Lakers und wechselt für zwei Jahre nach Ambri. Der Powerflügel ist eine enorme Verstärkung für Ambri. Mit seiner NHL-Postur (188 cm/92 kg) passt er perfekt zum leidenschaftlichen, geradlinigen Offensivhockey von Trainer Luca Cereda und wird die Produktivität erhöhen: Zweimal hintereinander hat der ehemalige HCD-Junior für die Lakers 12 Tore pro Saison beigesteuert und auch diese Saison hat er schon sechs Treffer erzielt.
Warum Ambri? Warum keine Verlängerung bei den Lakers? Das Spiel der Lakers ist eine Spur technischer (boshaft können wir auch sagen: höher entwickelt) als jenes von Ambri. Mehr taktisch, kompliziertere Laufwege, anspruchsvolleres Defensivsystem. Ambris Stil ist – auch aufgrund des vorhandenen Talentpools – einfacher gestrickt, geradliniger und basiert mehr auf Kraft, Hartnäckigkeit, Leidenschaft und Einschüchterung. Hier wird sich Nando Eggenberger besser entfalten können. Bei den Lakers ist er mit einer Eiszeit von 10,45 Minuten pro Match bloss die Nummer 12 der Stürmer und im Powerplay durfte er diese Saison durchschnittlich nur 39 Sekunden pro Partie mitmachen. In Ambri kann er mit 15 bis 18 Minuten Eiszeit und mehr Präsenz im Powerplay rechnen.
Was Paolo Duca sicherlich geholfen hat: Nando Eggenberger und seinem Agenten Sandro Bertaggia dürfte nicht entgangen sein, wie sich André Heim (24) in Ambri vom vergessenen SCB-Junior zu einem der besten Schweizer Center der Liga entwickelt hat. Auch Yanik Burren (25) hat sich in Ambri vom vergessenen SCB-Junior zu einem soliden Verteidiger entwickelt. Aber er hat sich nach zwei Jahren in Ambri dazu entschieden, seine Karriere ab nächster Saison in Biel fortzusetzen. Der Transfer von Nando Eggenberger ist daher auch ein wichtiges Signal: Yanik Burren geht zwar, aber Nando Eggenberger kommt – Ambri lebt!
Mal schauen ob er in Ambri mehr Torglück hat.
Ich wünsche ihm viel Erfolg!