Seit bald sechs Jahren ist Janick Steinmann als Sportchef bei den Rapperswil-Jona Lakers angestellt und mit seiner Anstellung kehrte auch der Erfolg am Zürichsee ein. 2021 erreichten die Lakers in den Playoffs das Halbfinale und in den zwei darauffolgenden Jahren konnte Rappi die Qualifikation jeweils unter den ersten vier beenden.
Nachdem bereits die vergangene Saison nicht nach Wunsch verlief und Rapperswil-Jona auch in der aktuellen Spielzeit schwierige Phasen erlebte, wurde Trainer Stefan Hedlund nach mehr als drei Jahren entlassen. Nun hat Johan Lundskog übernommen und seither läuft es bei den Lakers wieder.
Im CH-Media-Podcast «Hockey-Talk» sprach Steinmann nun ausführlich über die Trainerentlassung und auch über die positive Entwicklung, welche es in den letzten Jahren in Rapperswil gab.
Auf die starke Phase der letzten Jahre angesprochen erklärte Steinmann, dass oftmals darüber gesprochen wurde, dass die Lakers überperformt hätten. Für den ehemaligen Spieler ist allerdings klar: «Eine so lange Zeit kannst du nicht überperformen. Wenn alle Zahnränder ineinandergreifen und alle an das Ziel glauben, ist alles möglich.»
Durch den Erfolg haben sich die Lakers aus der Sicht von Steinmann auch einen gewissen Respekt erarbeitet. «Die Teams kommen nicht mehr zu uns und denken: ‹Das ist Rappi, da müssen wir gewinnen.›»
Für die Entlassung von Hedlund war auch die schwache letzte Saison ausschlaggebend. «Nach einem schwierigen letzten Jahr mit vielen Verletzten und der Teilnahme an der Champions Hockey League kamen wir in eine grosse Negativserie. Dadurch hatten wir diese Saison auch nicht mehr die gleiche Marge wie im letzten Jahr.»
Zu Hedlund habe er immer eine ehrliche Beziehung gehabt, betont Steinmann, aber manchmal brauche es eine neue Stimme in der Garderobe. Seit Johan Lundskog an der Bande steht, läuft es bei den Lakers wieder, in den letzten neun Spielen konnten sieben Siege eingefahren werden. Warum nach der Trainerentlassung plötzlich wieder so viele Siege eingefahren werden, kann sich Steinmann selbst auch nicht genau erklären:
Lundskog hat nun einen Vertrag bis Ende Saison. Eine Verlängerung wird vom General Manager bislang nicht ausgeschlossen: «Es gab noch keine Gespräche für eine längere Verpflichtung von Lundskog. Er weiss, dass er eine faire Chance erhält, wenn er einen guten Job macht. Auch in der Mannschaft kommt der Schwede sehr gut an», erzählte der 37-Jährige.
Steinmann betonte mehrmals, dass für ihn die Stimmung in der Garderobe von essenzieller Bedeutung ist. Auch beim Scouting achte er jeweils darauf, um welchen Typ Mensch es sich handle. Auch wenn er gestehen musste: «Mir wurde auch schon nachgesagt, dass ich mal ein ‹Arschloch› verpflichten sollte, welches dann auch wie ein solches auf dem Eis spielt.» Für Steinmann ist das nicht ganz ausgeschlossen: «In schwierigen Situationen ist eine gute Garderobe entscheidend, vielleicht würde es einen solchen Spielertypen im Team ertragen. Aber ich dürfte dann natürlich nicht sagen, wer es ist.»
Auch zum Wechsel von Roman Cervenka, welcher im Sommer trotz laufendem Vertrag zurück nach Tschechien ging, äusserte sich Steinmann:
Der Abgang habe natürlich geschmerzt, denn aus Sicht von Steinmann ist der Tscheche der beste Spieler, welcher die letzten fünfzehn Jahre in Europa gespielt hat, und er hatte als Captain und Leader auch viel Verantwortung. Doch für den General Manager ist auch klar: «Die ganze Mannschaft ist wichtiger als ein einzelner Spieler.»