An den Olympischen Spielen 2014 und 2018 scheiterten die Schweizer jeweils im Achtelfinal. Den Druck noch grösser machte die Tatsache, dass sämtliche drei Partien in der Vorrunde verloren gingen. Mit vier Niederlagen auszuscheiden, wäre für Fischer ein Skandal gewesen. Insofern war es ein Charaktertest, den die Mannschaft mit Bravour bestand.
Dabei begann auch diese Begegnung schlecht für die Schweizer. Sie gerieten wie schon im Gruppenspiel gegen die Tschechen in Rückstand – Verteidiger Lukas Klok traf in der 11. Minute mit einem Schuss von der blauen Linie. Vier Minuten später glich Andres Ambühl im ersten Schweizer Powerplay in dieser Partie aus. Es war für den bald 39-jährigen Stürmer bei seiner fünften Olympia-Teilnahme der erste Treffer.
Damit endeten aber die Parallelen zum ersten Duell dieser beiden Teams in Peking, als in der Folge keine Tore mehr gefallen waren und die Osteuropäer im Penaltyschiessen gesiegt hatten. Diesmal nahmen die Schweizer den Schwung mit und gingen nur 13 Sekunden später durch Killian Mottet in Führung. Kurz vor Spielhälfte erhöhte Denis Malgin im zweiten Überzahlspiel auf 3:1. Damit gewannen die Schweizer den Mittelabschnitt trotz 5:16 Torschüssen.
Im letzten Drittel liessen sich die Eisgenossen nicht mehr vom Erfolgsweg abbringen. Captain Raphael Diaz gelang in der 55. Minute das 4:1, nachdem Fabrice Herzog dem tschechischen Keeper Simon Hrubec gut die Sicht genommen hatte.
Dieser Treffer war symptomatisch für den Auftritt der Schweizer, die viel besser vor dem gegnerischen Gehäuse arbeiteten und deshalb auch deutlich effizienter waren – vier Tore aus 18 Abschlüssen. In den ersten drei Spielen hatte die Schusseffizienz unterirdische 4,49 Prozent betragen.
Zudem konnten sich die Schweizer einmal mehr auf Leonardo Genoni verlassen. Der Zuger Goalie, der seit der WM 2018 in jedem K.o.-Spiel das Vertrauen von Fischer erhalten hat, zeigte einige wichtige Paraden, beispielsweise während der Druckphase der Tschechen nach dem 1:3. Er musste sich dabei nur noch einmal geschlagen geben, von dem bei den Rapperswil-Jona Lakers tätigen Roman Cervenka (56.) – als die Osteuropäer während eines Powerplays ohne Goalie agierten.
Viel Zeit zur Erholung haben die Schweizer nicht, da der Viertelfinal gegen Finnland bereits am Mittwochmorgen (09:40 Uhr Schweizer Zeit) im Programm steht. Die Nordländer beendeten die Vorrunde mit drei Siegen. Letztmals trafen die Schweizer an der WM 2018 in einer K.o.-Partie auf die Finnen, und zwar ebenfalls im Viertelfinal. Sie gewannen 3:2 und stürmten danach in den Final, der gegen Schweden im Penaltyschiessen verloren ging. Ein gutes Omen?
Tschechien - Schweiz 2:4 (1:2, 0:1, 1:1)
National Indoor Stadium. - 990 Zuschauer. - SR Gofman/Kaukokari (RUS/FIN), Lundgren/Malmqvist (SWE). -
Tore: 11. Klok (Knot, Cervenka) 1:0. 15. (14:59) Ambühl (Thürkauf, Corvi/Ausschluss Kovar) 1:1. 16. (15:12) Mottet (Hollenstein, Diaz) 1:2. 30. Malgin (Alatalo, Andrighetto/Ausschluss Jerabek) 1:3. 55. Diaz (Andrighetto, Herzog) 1:4. 56. Cervenka (Krejci, Kovar/Ausschluss Müller) 2:4 (ohne Goalie). -
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Tschechien, 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Tschechien: Hrubec; Mozik, Sulak; Kundratek, Jerabek; Knot, Klok; Sklenicka; Hyka, Krejci, Sedlak; Sobotka, Kovar, Cervenka; Repik, Spacek, Stransky; Hynek Zohorna, Tomas Zohorna, Smejka; Lenc.
Schweiz: Genoni; Diaz, Müller; Weber, Loeffel; Fora, Frick; Alatalo; Moser, Haas, Hofmann; Andrighetto, Malgin, Herzog; Ambühl, Corvi, Thürkauf; Hollenstein, Bertschy, Mottet; Vermin.
Bemerkungen: Schweiz ohne Untersander (verletzt), Simion (erst am Montag aus Isolation entlassen), Genoni (Ersatztorhüter) und Aeschlimann (überzähliger Goalie). - Tschechien von 55:55 bis 55:59 und ab 56:49 ohne Torhüter. - Schüsse: Tschechien 33 (5-16-12); Schweiz 18 (9-5-4). - Powerplay-Ausbeute: Tschechien 1/2; Schweiz 2/3.
(zap/sda)
Was für ein Doppelschlag.
Jetzt weiter hart arbeiten und es kann weitergehen.
Jetzt nur nicht wieder vermasseln. 😬