Stefan Stéen lebt den Traum vieler junger Eishockey-Fans: Er ist Profi und verdient sein Geld als Goalie. Der Schwede begann seine Karriere in seiner Heimat und war auch schon in Finnland, Deutschland und zuletzt in Österreich bei den Vienna Capitals tätig.
Dieses Jahr sollte er seine Karriere in Grossbritannien beim schottischen Klub der Dundee Stars fortsetzen. Was die Freude im Hause Stéen noch vergrössert: Demnächst werden Stefan und Frau Emma erstmals Eltern, sie erwarten eine Tochter.
Doch daran hatte der neue Arbeitgeber offenbar gar keine Freude. Wie diverse Medien berichten, sagte Dundee dem schwedischen Torhüter wieder ab. «Leider habe ich schlechte Nachrichten. Es wird nichts passieren. Ich möchte keinen Goalie, dessen Frau schwanger ist – ich möchte diesen Stress nicht», soll Klubbesitzer Steve Ward die Absage begründet haben.
«So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich weiss nicht mehr, was sagen, es ist ein Schock», sagte der Goalie gegenüber 20 Minuten. Nach der Absage stellten die Dundee Stars jegliche Kommunikation ein. Anrufe, Mails oder andere Nachrichten von Stéen oder seinem Agenten Michael Latschenberger wurden ignoriert. Auch Anfragen von Journalisten beantwortete der Klub nicht. Latschenberger versucht derzeit, von den Schotten wenigstens noch eine finanzielle Entschädigung zu erhalten.
Es sei schwierig, da er mit dem Job auch sein Einkommen verloren habe, erklärt Stéen. Der Stress habe auch seiner Frau zugesetzt, aber es gehe ihr insgesamt gut. Die beiden warten nun in Schweden die Geburt ab, danach werden sich Stéen und sein Agent um einen Wechsel zu einem anderen Klub kümmern. (abu)