Der Mittwoch war für Klotens Bürogeneräle einer der dramatischsten, wenn nicht der dramatischste Tag dieser Saison. Zuerst die Freude über die Heimkehr des verlorenen Sohnes Denis Hollenstein (24) nach einem Welschlandjahr bei Servette. Der WM-Silberheld hat in der abgelaufenen Saison in Genf die offfensive Wirkung eines Ausländers erzielt (53 Spiele/41 Punkte). Der Bub von Trainer Felix Hollenstein kann zusammen mit Peter Guggisberg (kommt von Davos) künftig die beste Flügelzange der Liga bilden.
Aber kaum hatte Sportchef André Rötheli am Mittwoch Hollensteins Rückkehr der Hockeywelt verkündet, bekam er eine Absage: Nationalverteidiger Eric Blum (27) liess die Klotener in einem letzten Gespräch wissen, dass weitere Diskussionen keinen Sinn mehr machen. Er werde nicht bleiben und wechsle zum Klub mit den vielen Zuschauern in Bern.
Die Klotener gehen zudem davon aus, dass sie neben Eric Blum auch Topskorer Peter Mueller (59 Spiele/49 Punkte) nicht halten können. Der 26-jährige Amerikaner hat Sportchef André Rötheli wissen lassen, dass er eine Rückkehr in die NHL anstrebt. Und noch ist nicht in Stein gemeisselt, dass Denis Hollenstein nächste Saison auch tatsächlich für Kloten stürmt.
Sollte er ein Angebot aus der NHL erhalten – und das ist im Falle einer bäumigen WM nicht auszuschliessen – würde er einen Versuch wagen. Zwischen 2007 und 2009 hat er sich ja bereits zwei Saisons in Guelph auf höchster kanadischer Juniorenstufe bewährt. Und seine Interessen vertritt nach wie vor Roly Thompson, einer der erfahrensten und einflussreichsten NHL-Agenten.
Was nun? Zurück zur Bescheidenheit? Gewährsleute melden, dass in Kloten, wie schon nach dem Schuldensommer von 2012, Planspiele für eine Saison mit lediglich drei Ausländern gemacht werden (Tommi Santala, Micki Dupont, Jim Vandermeer).
Als Regel gilt indes: Wer im Frühjahr davon spricht, die neue Saison nur mit drei statt vier Ausländern zu bestreiten, hat spätestens im nächsten Februar alle acht Ausländerlizenzen eingelöst. Das war auch bei Kloten in der Saison 2012/13 der Fall (Dupont, Santala, Fretter, Laich, Giroux, Kreps, Lundberg, Willsie).