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Start im Schweizer Frauen-Eishockey: Favoritinnen und Probleme in Lugano

Die ZSC Lions Frauen feiern den Meistertitel mit Zuerichs Dominique Scheurer, mit Pokal, nach der 5. Partie des Playoff-Finals der Women?s League zwischen den ZSC Lions und dem EV Bomo Thun, am Sonnta ...
Die ZSC Lions sind auch dieses Jahr wieder die Topfavoritinnen auf den Meistertitel.Bild: keystone

Aufbruchstimmung in der Frauenliga – aber auch grosse Unsicherheit bei Lugano

Parallel zur National League beginnt am Wochenende auch die Meisterschaft der Women's League – mit weiteren Grossklubs und einem altbekannten Favoriten.
16.09.2023, 11:1516.09.2023, 16:48
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Seit mehr als 40 Jahren prägt das Frauenteam der ZSC Lions die Eishockey-Landschaft der Schweiz. Im vergangenen Frühjahr feierte die Vorzeigeorganisation aus Zürich den elften Meistertitel, den achten in den letzten zwölf Jahren. In den letzten 15 Jahren teilten sich die ZSC Lions, die auch in dieser Saison in der Favoritenrolle sind, und die Ladies Lugano die Titel unter sich auf.

Doch nun könnte in die höchste Schweizer Frauen-Liga etwas Bewegung kommen. Andere Grossklubs haben die Chance erkannt und gewichten das Frauen-Eishockey höher. So tauchen in der Women's League neu zwei Teams auf, die in die Organisation des SC Bern und HC Davos integriert wurden. Der SCB hat den Playoff-Finalisten Bomo Thun übernommen, der HCD die Thurgau Indien Ladies.

Mit Ambri-Piotta und Aufsteiger Fribourg-Gottéron sind zwei weitere Klubs aus der National League vertreten. Dazu kommen Langenthal, die Neuchâtel Hockey Academy sowie die Ladies Lugano, sofern diese sich nicht doch noch kurzfristig zurückziehen.

Ungewissheit im Südtessin

Den achtfachen Schweizer Meister Lugano plagen finanzielle Sorgen. Der Tessiner Klub, der sich vor fünf Jahren vom HC Lugano abgespalten hatte, stand im Frühling vor dem Aus, als der langjährige Teamchef und Besitzer Sidney Piaget seinen Ausstieg verkündete. Das Team löste sich auf, zahlreiche Spielerinnen zogen nach Ambri weiter.

Wochen später schien eine Lösung gefunden zu sein, mit neuen Geldgebern und einem neu formierten Team. Nun aber droht das erneute und endgültige Aus, nachdem die Investoren ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind und der neue Präsident Ende August sogar verhaftet worden ist.

So stand zwei Tage vor dem Saisonstart noch nicht fest, ob die Meisterschaft mit neu acht oder wie bisher sieben Teams durchgeführt wird. Geplant sind ab Samstag 28 Runden, verteilt bis Ende Februar. Danach stehen für die Top 4 die Playoffs an, die anderen vier Teams bestreiten eine Klassierungsrunde mit Hin- und Rückspielen.

Auch in der 2. Liga tut sich einiges:

Der Letzte muss seine Platz in der höchsten Liga gegen den B-Meister verteidigen, und da dürfte kein Weg am neu gegründeten Team des EV Zug vorbeiführen. Die von der früheren Nationaltrainerin Daniela Diaz gecoachten Zentralschweizerinnen vereinen in ihrem Kader für die zweithöchsten Spielklasse fünf aktuelle Schweizer Nationalspielerinnen - unter ihnen Captain Lara Stalder, eine der weltbesten Stürmerinnen.

Topskorerin mit Flammen-Helm

Mit dem Commitment diverser Traditionsklubs steht das Schweizer Frauen-Eishockey möglicherweise am Anfang einer Entwicklung, die gestiegenen, finanziellen Möglichkeiten könnten die Professionalisierung der Liga vorantreiben. Mehr Geld fliesst künftig auch von der PostFinance, der langjährigen Hauptpartnerin im Schweizer Eishockey und seit letztem Dezember Namensgeberin der «PostFinance Women’s League».

Ab dieser Saison werden analog zu den Männern die fleissigsten Punktesammlerinnen als «PostFinance Topscorers» auflaufen – im Flammen-Trikot und dem dazugehörigen gelben Helm. Anders als in der National League, wo pro Skorerpunkt 300 Franken in die Nachwuchskassen der Vereine fliesst, wird ein Pauschalbetrag von 150'000 Franken unter den acht Klubs gleichwertig aufgeteilt. (abu/sda)

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