Die Nashville Predators sind derzeit kaum zu schlagen. In den letzten 13 Spielen haben sie immer gepunktet, nur drei Mal nach Verlängerung verloren. Die «Preds» haben nun auch Tampa Bay überholt und grüssen vom Ligathron. Mit einem weiteren Sieg gegen Colorado in der Nacht auf morgen Samstag können sie sich bereits die Playoff-Teilnahme definitiv sichern.
The Nashville Predators extended their road point streak to 13 games (10-0-3) and matched the longest such run in franchise history, a mark set in 2015-16.
— FansFrenzy (@fans_frenzy) 16. März 2018
Doch was macht das Team um Captain Roman Josi derart stark? Da ist natürlich die talentierte Offensive mit Ryan Johansen, Filip Forsberg, Kyle Turris oder Kevin Fiala, doch das Prunkstück der Franchise aus dem US-Bundestaat Tennessee ist die Verteidigung. Und was genau diese Defensive so stark macht, lässt sich anhand von drei Punkten aufzeigen.
Die Defensive der Nashville Predators ist die produktivste der ganzen Liga. Von 596 gesammelten Skorerpunkten haben die Verteidiger bei Nashville beinahe einen Drittel (29,87 Prozent) selbst erzielt. Die San Jose Sharks kommen ihnen zwar ziemlich nahe (29,74 Prozent), der NHL-Durchschnitt liegt allerdings deutlich tiefer bei rund 22 Prozent.
Noch deutlicher wird es, wenn man nur die Top-4-Verteidiger jeder Teams anschaut. In den bislang 70 Spielen dieser Saison haben Roman Josi, Mattias Ekholm, P.K. Subban und Ryan Ellis kombiniert 151 Skorerpunkte auf dem Konto – davon 42 Tore. Bei keiner anderen Mannschaft haben die besten «Blueliner» einen grösseren Output. Die nächstbeste Mannschaft ist hier Minnesota mit 138 Punkten von seinen besten Verteidigern.
Die Predators-Defensive war schon im Herbst Ligaspitze, obwohl Ryan Ellis damals noch verletzt war. Seit Januar ist er zurück und hat den Predators nochmals mehr Klasse und Tiefe verliehen (24 Punkte in 32 Spielen). Mit dem Kanadier im Kader hat Nashville in 31 Spielen nur vier Mal nicht gepunktet.
#Preds are 22-4-4 since Ryan Ellis returned to the lineup in January. Extrapolated over 82 games, that's a staggering 131-point pace.
— Ryan Porth (@PorthGame) 14. März 2018
Natürlich muss ein Verteidiger nicht nur skoren können, sondern auch das Geschehen auf dem Eis von dem eigenen Kasten fernhalten. Das gelingt den Hintermännern Nashvilles äusserst gut.
Josi und Co. verfügen alle über einen persönliche Corsi-Wert von über 52% Prozent. Das heisst, wenn sie auf dem Eis stehen, kontrolliert Nashville die Mehrheit der Schussversuche. Da haben andere Top-Verteidiger wie John Carlsson (Washington, 49,09 Prozent) oder Erik Karlsson (Ottawa, 50,43 Prozent) schon mehr Mühe.
Und alle vier Top-Verteidiger bei den Predators beeinflussen Schussversuche ihres Teams positiv (Corsi For Relative). Das heisst, Nashville kontrolliert die Schussversuche eher, wenn einer, respektive zwei dieser vier Verteidiger auf dem Eis steht. Dabei hat Mattias Ekholm mit 5,57 Prozent den besten Corsi-Relativ-Wert, obwohl er mehr Einsätze in der defensiven Zone startet als im Offensivdrittel.
Die vier Defensiv-Stars von Nashville sind sich auch nicht zu schade, ihren Körper einzusetzen. Ryan Ellis blockt pro Spiel mehr als fünf Schüsse – ein absoluter Top-Wert unter den Spitzenverteidigern der Liga. Zudem sind die Preds auch sehr scheibensicher. Josi, Ekholm und Ellis verzeichnen allesamt weniger Scheibenverluste als die Top-Verteidiger anderer Teams. Einzig P.K. Subban kann hier nicht ganz mit seinen Teamkollegen mithalten.
Dass Nashville gleich über vier derart gute Verteidiger verfügt, dürfte ihnen auch in einem langen Playoff-Lauf zu gute kommen. Josi und Co. erhalten zwar auch gut über 20 Minuten Eiszeit pro Spiel. Da die Last bei der Franchise aus Tennessee aber auf vier, statt wie bei den meisten Teams üblich nur auf zwei Schultern verteilt werden kann, dürfen die Nashville-«Blueliner» eher mal durchschnaufen.
Zudem hat die Mannschaft von Coach Peter Laviolette mit Yanick Weber, Matt Irwin oder auch Alexei Emelin drei weitere Verteidiger, die die Rolle im dritten Verteidigungspaar perfekt ausfüllen. Bleiben die Predators von Verletzungen verschont, sind sie dieses Jahr wieder ein heisser Anwärter auf den Stanley Cup.