Der SC Bern befindet sich im freien Fall und droht wie im letzten Jahr die Playoffs zu verpassen. Das Team des ehemaligen deutschen Nationalcoaches Toni Söderholm musste beim 2:3 nach Verlängerung gegen Ajoie die vierte Niederlage in Folge einstecken – und musste um den einen Punkt noch froh sein. Erst 30 Sekunden vor Schluss glich der Schwede Oscar Lindberg aus, doch 16 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung besiegelte T.J. Brennan den Sieg des Schlusslichts, für das der Teenager Lilian Garessus sein erstes NL-Tor erzielte (zum 1:1). Auch neben dem Eis scheint es beim Traditionsklub zu brodeln. Der Vertrag mit dem Topskorer Chris DiDomenico wird Ende Saison aufgelöst, wie der Klub mitteilt. Laut Spekulationen sollen Differenzen mit dem Trainer hinter der Vertragsauflösung stecken.
Bern - Ajoie 2:3 (1:0, 0:2, 1:0, 0:1) n.V.
15'006 Zuschauer. - SR Stricker/Hungerbühler, Wolf/Meusy.
Tore: 5. Scherwey (Bader) 1:0. 35. (34:42) Garessus (Arnold, Derungs) 1:1. 36. (35:40) Frossard (Schmutz) 1:2. 60. (59:30) Lindberg (Ennis, DiDomenico) 2:2 (ohne Torhüter). 65. (64:44) Brennan (Gauthier, Asselin) 2:3.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Ajoie.
PostFinance-Topskorer: DiDomenico; Asselin.
Bern: Wüthrich; Loeffel, Zgraggen; Teves, Colin Gerber; Pinana, Beat Gerber; Gelinas, Mika Henauer; Moser, Kahun, Ennis; DiDomenico, Lindberg, Baumgartner; Vermin, Bader, Scherwey; Fuss, Fahrni, Ritzmann.
Ajoie: Wolf; Pilet, Brennan; Rouiller, Romanenghi; Birbaum, Hauert; Thiry; Derungs; Sciaroni, Macquat, Vouillamoz; Hazen, Frossard, Schmutz; Asselin, Gauthier, Bakos; Huber, Garessus, Arnold.
Bemerkungen: Bern ohne Untersander (krank), Bärtschi, Goloubef, Lehmann, Sceviour (alle verletzt) und Karhunen (überzähliger Ausländer), Ajoie ohne Bozon, Devos, Fey, Gauthier-Leduc und Pouilly (alle verletzt). Bern von 58:00 bis 59:30 ohne Torhüter.
Der HC Davos bleibt der Verlängerungsspezialist, Lugano wird zum Könner im Penaltyschiessen. Nach einem 2:2 leisteten die Bündner zum 22. Mal in dieser Saison Überzeit. Am Ende war es aber Lugano, das zum zweiten Mal innert 24 Stunden im Penaltyschiessen gewann. Matchwinner war diesmal Kris Bennett.
Davos - Lugano 2:3 (2:0, 0:1, 0:1, 0:0) n.P.
6547 Zuschauer (ausverkauft). SR Stolc/Nord, Cattaneo/Gurtner.
Tore: 15. Stránský (Dominik Egli, Corvi/Powerplaytor) 1:0. 19. Dominik Egli (Corvi, Nordström/Powerplaytor) 2:0. 37. Granlund 2:1 (Penalty). 43. Morini 2:2.
Penaltyschiessen: Corvi -, Müller 0:1; Stránský 1:1, Fazzini 1:2; Ambühl -, Granlund -; Nordström 2:2, Carr -; Rasmussen -, Bennett 2:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Stránský; Granlund.
Davos: Aeschlimann; Fora, Dahlbeck; Dominik Egli, Irving; Barandun, Paschoud; Minder; Wieser, Corvi, Ambühl; Schmutz, Nordström, Bristedt; Stránský, Rasmussen, Knak; Frehner, Chris Egli, Nussbaumer; Sturny.
Lugano: Koskinen; Alatalo, Klok; Riva, Mirco Müller; Andersson, Guerra; Villa; Bennett, Marco Müller, Granlund; Carr, Thürkauf, Patry; Fazzini, Morini, Josephs; Walker, Herburger, Zanetti; Gerber.
Bemerkungen: Davos ohne Jung, Nygren, Prassl und Wellinger (alle verletzt), Lugano ohne Arcobello, Connolly und Wolf (alle verletzt).
Mit dem Qualifikationssieg vor Augen ist der Leader Genève-Servette in eine Baisse geraten. Das 3:4 gegen die ZSC Lions war die dritte Niederlage in Folge, eine Negativserie, wie sie den Genfer in dieser Saison erst zum zweiten Mal unterläuft. Während für Servette mit den Ausländern Teemu Hartikainen, Daniel Winnik und Henrik Tömmernes trafen, waren es bei den Zürchern die starken Schweizer, die für die Entscheidung sorgten. Simon Bodenmann schoss sieben Minuten vor Schluss das Siegtor, davor hatten im Schlussdrittel auch Yannick Weber und Chris Baltisberger geskort.
Genève-Servette - ZSC Lions 3:4 (1:0, 1:1, 1:3)
7135 Zuschauer (ausverkauft). SR Lemelin/Mollard, Steenstra/Duc.
Tore: 7. Hartikainen (Jooris) 1:0. 25. Texier (Lammikko) 1:1. 39. Winnik (Praplan) 2:1. 45. Weber (Marti) 2:2. 47. Chris Baltisberger (Azevedo, Kukan/Powerplaytor) 2:3. 52. Tömmernes (Filppula/Powerplaytor) 3:3. 54. Bodenmann 3:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Omark; Lammikko.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Vatanen, Winnik; Karrer, Chanton; Smons; Praplan, Filppula, Smirnovs; Miranda, Richard, Pouliot; Hartikainen, Jooris, Omark; Antonietti, Cavalleri, Bertaggia; Fiebiger.
ZSC Lions: Jeffrey Meier; Geering, Lehtonen; Weber, Marti; Kukan, Noah Meier; Trutmann, Ustinkov; Bodenmann, Wallmark, Riedi; Chris Baltisberger, Lammikko, Texier; Sigrist, Schäppi, Bachofner; Azevedo, Roe, Baechler.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon, Le Coultre, Maurer, Mayer, Rod, Völlmin (alle verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Andrighetto, Phil Baltisberger, Waeber (alle verletzt), Hrubec, Leone und Sopa (alle krank). Genève-Servette ab 58:53 ohne Torhüter.
Wenn die direkte Qualifikation Fribourg-Gottérons nochmals in Zweifel geraten ist, liegt das vor allem an der eklatanten Heimschwäche der Freiburger. Das 2:6 gegen die Rapperswil-Jona Lakers war die sechste Niederlage in der neuen Arena in Folge – das gabs letztmals zu Beginn der Saison 2006/07. Im Mitteldrittel brachen mit vier Toren vom 1:1 zum 1:5 alle Dämme. Bereits am Abend davor hatte «Rappi» gegen den SC Bern 6:2 gewonnen.
Fribourg-Gottéron - Rapperswil-Jona Lakers 2:6 (1:1, 0:4, 1:1)
9009 Zuschauer (ausverkauft).
SR Piechaczek/Kohlmüller, Obwegeser/Huguet.
Tore: 6. Schmid (De la Rose, Sörensen) 1:0. 8. Moy (Noreau, Cervenka/Powerplaytor) 1:1. 23. Cajka (Lammer) 1:2. 29. Noreau (Moy/Powerplaytor) 1:3. 31. Brüschweiler (Wetter, Aberg) 1:4. 34. Rowe (Djuse) 1:5. 51. Rask (Gunderson, Sörensen/Powerplaytor) 2:5. 60. (59:16) Cervenka 2:6 (ins leere Tor).
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Desharnais; Cervenka.Fribourg-Gottéron: Berra (29. Hughes); Gunderson, Vainio; Diaz, Dufner; Sutter, Jecker; Seiler; Sprunger, Desharnais, Mottet; Marchon, Walser, Jörg; Bykov, Rask, Bertschy; Schmid, De la Rose, Sörensen.
Rapperswil-Jona Lakers: Meyer; Noreau, Maier; Aebischer, Djuse; Profico, Jordan; Vouardoux; Aberg, Rowe, Cervenka; Moy, Albrecht, Wetter; Lammer, Cajka, Eggenberger; Wick, Dünner, Forrer; Brüschweiler.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Kuokkanen (überzähliger Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Elsener, Jensen, Schroeder und Zangger (alle verletzt). Fribourg-Gottéron von 54:27 bis 56:44 und 57:02 bis 59:16 ohne Torhüter.
Der EHC Biel will sich im Kampf um den Qualifikationssieg noch nicht geschlagen geben. Beim 6:3 in Zug gewannen die Seeländer zum siebten Mal in den letzten neun Spielen. Der kanadische Stürmer Riley Sheahan erzielte in seinem zehnten Spiel in der Schweiz seine ersten Tore - zum 2:0 und zum 4:2. Wie schon am Vorabend gegen Fribourg-Gottéron (3 Tore aus den ersten 5 Schüssen) zeigte sich das Team von Coach Antti Törmänen gnadenlos effizient: Aus den ersten zwölf Schüssen machte es vier Treffer. Der Meister Zug wurde hingegen nach zuletzt vier Siegen im Kampf um die Top 6 wieder eingebremst.
Zug - Biel 3:6 (1:2, 1:2, 1:2)
7200 Zuschauer (ausverkauft). SR Wiegand/Hürlimann, Stalder/Kehrli.
Tore: 14. (13:10) Tanner (Haas) 0:1. 14. (13:43) Sheahan 0:2. 19. Geisser (O'Neill) 1:2. 26. O'Neill (Klingberg) 2:2. 35. Rajala (Delémont) 2:3. 39. Sheahan (Delémont, Kessler) 2:4. 45. Olofsson (Delémont, Haas/Powerplaytor) 2:5. 56. Simion (Kovar, Djoos/Powerplaytor) 3:5. 59. Lööv 3:6 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Kovar; Olofsson.
Zug: Genoni; Gross, Djoos; Nussbaumer, Geisser; Kreis, Almquist; Vogel; Martschini, Kovar, Simion; Klingberg, O'Neill, Herzog; Zehnder, Senteler, Allenspach; Abdelkader, Leuenberger, Suri; Muggli.
Biel: van Pottelberghe; Schneeberger, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Christen, Forster; Delémont; Tanner, Haas, Olofsson; Kessler, Sallinen, Rajala; Brunner, Sheahan, Künzle; Froidevaux, Schläpfer, Stampfli; Reinhard.
Bemerkungen: Zug ohne Hansson, Hofmann, Schlumpf, Stadler (alle verletzt) und Camper (überzähliger Ausländer), Biel ohne Cunti, Hischier, Hofer, Rathgeb (alle verletzt) und Säteri (überzähliger Ausländer). Zug von 57:55 bis 58:22 ohne Torhüter.
Die SCL Tigers müssen sich vor dem Abstiegs-Playoff gegen das erstarkte Ajoie ernsthaft fürchten. Gegen den Aufsteiger Kloten verloren die Emmentaler 1:3 und damit zum 13. Mal im 18. Spiel seit dem Jahreswechsel. Die bisherigen drei Duelle der beiden Teams endeten mit Heimsiegen. Nun darf sich Kloten weiter Hoffnungen auf die überraschende Playoff-Qualifikation machen, die Tigers können das Duell gegen den Fall in die Ligaqualifikation kaum noch vermeiden.
SCL Tigers - Kloten 1:3 (0:1, 0:2, 1:0)
5704 Zuschauer. SR Hebeisen/Borga, Schlegel/Urfer.
Tore: 14. Marchon (Ang/Powerplaytor) 0:1. 32. Derungs (Ramel) 0:2. 35. Aaltonen (Ang, Ruotsalainen/Powerplaytor) 0:3. 59. Holmström (Lepistö) 1:3 (ohne Torhüter).
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 3mal 2 Minuten gegen Kloten.
PostFinance-Topskorer: Pesonen; Aaltonen.SCL Tigers: Boltshauser; Lepistö, Schilt; Saarijärvi, Erni; Zryd, Guggenheim; Cadonau; Rohrbach, Eakin, Pesonen; Rossi, Holmström, Schmutz; Lapinskis, Diem, Douay; Berger, Neuenschwander, Weibel; Salzgeber.
Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Nodari, Steiner; Kindschi, Peltonen; Randegger; Ruotsalainen, Aaltonen, Marchon; Ang, Faille, Meyer; Ramel, Ness, Derungs; Obrist, Lindemann, Loosli; Schreiber.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Aeschbach, Egle (beide krank), Michaelis, Saarela (beide verletzt) und Rautio (überzähliger Ausländer), Kloten ohne Bougro, Capaul, Dostoinov, Schmaltz, Simic, Zurkirchen (alle verletzt) und Ekestahl-Jonsson (krank). SCL Tigers von 56:50 bis 58:20 und ab 58:32 ohne Torhüter.
(nih/sda)
Wenn das Wahr ist verlange ich von Klaus Zaugg eine Polemik über Geld und Geist beim SCB 😁😂