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Schweizer Junioren verpassen Medaille

Switzerland goalie Luca Hollenstein and teammates Simon Le Coultre (4), Sandro Schmid (14) and Matthew Verboon (15) react after Russia's Kirill Slepets scores during the first period of the bronz ...
Den Schweizern unterliefen zu viele Fehler im «kleinen Final».Bild: AP/Pool The Canadian Press/HOF-IIHF Images

Grosse Enttäuschung: Schweizer Junioren verpassen Medaille

06.01.2019, 01:2306.01.2019, 03:56
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Die Schweizer Junioren verpassen an der U20-Weltmeisterschaft eine Medaille. Das Team von Trainer Christian Wohlwend verliert in Vancouver den «kleinen» Final gegen Russland 2:5.

Wohlwend hatte im Vorfeld der Partie gesagt, dass seine Mannschaft über sich hinauswachsen müsse, um eine Chance zu haben. Das war nicht der Fall. Zwar zeigten die Schweizer eine starke Leistung, sie machten aber den einen oder anderen Fehler zu viel, was die Russen eiskalt ausnutzten.

Das 0:2 von Nikita Schaschkow (14.) fiel zwei Sekunden nach Ablauf einer Strafe gegen die Osteuropäer nach einem Konter, der nicht hätte passieren dürfen. Beim 1:3 von Klim Kostin (33.) standen die Schweizer ebenfalls zu wenig kompakt, kamen die Russen zu einfach zu einer Überzahlsituation. Und auch das 2:4 (47.) des dreifachen Torschützen Kirill Slepez, der den Schweizern davonfuhr, war ärgerlich. Es war der erste Torschuss der Russen im letzten Drittel. Das 2:5, ein Schuss ins leere Gehäuse, kassierte die Wohlwend-Equipe im Powerplay.

Wie bereits beim 1:6 im Halbfinal gegen Finnland hatten die Schweizer Startschwierigkeiten bekundet. Die Folge war ein frühes 0:1 durch Slepez (5.), der Goalie Luca Hollenstein dank einer cleveren Bewegung zwischen den Schonern erwischte. Bis zum ersten Torschuss der Schweizer dauerte es mehr als acht Minuten. Der Anschlusstreffer von Valentin Nussbaumer zum 1:2 (25.) machte dann aber Energie frei. Von da an war der Aussenseiter spielbestimmend. Das Schussverhältnis in den letzten 40 Minuten lautete 30:12 zu Gunsten der Schweizer, was einiges aussagt.

Allerdings konnte einzig Yannick Brüschweiler, der den Puck mit einer Direktabnahme in der Luft zum 2:3 (36.) ins Tor beförderte, den starken russischen Keeper Pjotr Kotschetkow noch bezwingen. Im letzten Abschnitt brachten die Schweizer trotz acht Minuten Powerplay kein Tor zu Stande.

Allerdings hatten sie auch Pech. Das 0:1 hätte nicht zählen dürfen, da der Russe Alexander Romanow klar im Offside stand. Die Schweizer verpassten es aber eine «Coaches Challenge» zu nehmen, was an Kommunikationsproblemen gelegen haben soll. Ausserdem übersahen die Schiedsrichter beim Stand von 2:3 einen Stockwurf der Osteuropäer in deren Defensivzone, was gemäss Reglement einen Penalty zur Folge gehabt hätte. Dem nicht genug war Philipp Kuraschew in der 34. Minute am Pfosten gescheitert. Deshalb mussten sich die Schweizer zum dritten Mal nach 2002 und 2010 an diesem Anlass mit dem 4. Platz begnügen. Die bislang einzige Medaille an einer U20-WM hatten sie 1998 geholt, als sie Bronze gewannen.

Russland - Schweiz 5:2 (2:0, 1:2, 2:0)
Vancouver – 12'025 Zuschauer
SR Alarie/Björk (CAN/SWE), Hynek/Oliver (CZE/USA)
Tore: 5. Slepez (Iwan Morossow, Ilja Morossow) 1:0. 14. Schaschkow (Podkolsin) 2:0. 25. Nussbaumer (Le Coultre, Sigrist) 2:1. 33. Kostin (Denisenko, Romanow) 3:1. 36. Brüschweiler (Sigrist, Gross) 3:2. 47. Slepez 4:2. 58. Slepez (Galimow, Kotschetkow/Ausschluss Kostin!) 5:2 (ohne Goalie).
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Russland, 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweiz: Hollenstein; Gross, Le Coultre; Aebischer, Berni; Burger, Moser; Barandun; Lehmann, Tanner, Leuenberger; Brüschweiler, Sigrist, Nussbaumer; Müller, Kuraschew, Eggenberger; Wyss, Sandro Schmid, Verboon; Gerber.
Bemerkungen: Schweiz ohne Geisser (verletzt), Zaetta (überzähliger Goalie) und Akira Schmid (Ersatztorhüter). (sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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feuseltier
06.01.2019 01:40registriert April 2015
Ihr seit trotzdem Helden!
Bitte behaltet diese Leidenschaft und den Kampfgeist! War ein geiles Turnier. Danke ich bin Fan der U20
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Nur einer erhält die Bestnote – so gut waren die NHL-Schweizer diese Saison
Die Regular Season 2023/24 in der NHL ist vorbei – und die Bilanz der Schweizer durchzogen. Während Roman Josi überragte, gab es einige Enttäuschungen.

Wenn wir auf die aktuelle NHL-Saison zurückblicken, wird da immer der Tolggen in New Jersey bleiben, der die Schweizer Wahrnehmung beeinträchtigt. Mit vier Schweizern und grossen Hoffnungen waren die «Swiss Devils» in die Saison gestartet. Am Ende blieben Nico Hischier, Timo Meier, Jonas Siegenthaler und Akira Schmid nur die verpasste Playoff-Qualifikation und eine grosse Enttäuschung. Andere Schweizer überzeugten in der besten Eishockey-Liga der Welt deutlich mehr.

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