Sport
Eishockey

Frauen-Eishockey-WM: Erstes Schweizer Ziel der Ligaerhalt

Switzerland's Lara Stalder, Florence Schelling, and Sabrina Zollinger, from left, rejoice after winning against Czech Republic and qualifying for the Pyeongchang Winter Olympics, during the women ...
Jubel nach der Olympia-Qualifikation im Februar: Lara Stalder, Florence Schelling und Sabrina Zollinger (von links).Bild: KEYSTONE

Ligaerhalt als Ziel, aber die Schweizer Frauen-Nati träumt von mehr

In den USA beginnt für die Schweizer Eishockey-Nati der Frauen heute Abend die WM. Das offizielle Minimalziel heisst Ligaerhalt. Mehr scheint aber durchaus möglich.
31.03.2017, 10:0531.03.2017, 10:25
Mehr «Sport»

Nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation im Februar in Arosa befindet sich das Team von Nationaltrainerin Daniela Diaz mental zwar im Hoch. In Plymouth im Bundesstaat Michigan ist der Blick aber zuerst nach hinten gerichtet. Denn der spezielle Modus mit einer «Medaillengruppe» mit Titelverteidiger USA, Olympiasieger Kanada, Finnland und Russland sowie einer «Promotionsgruppe» mit der Schweiz, Tschechien, Schweden und Deutschland mahnt zur Vorsicht.

Diaz spricht von einer «Gruppe, in der Details entscheiden werden». Die Tür für eine Viertelfinal-Qualifikation, welche die Schweiz in den letzten fünf Jahren viermal (mit dem Höhepunkt der Bronzemedaille 2012) erreicht hat, bleibt allerdings weit offen. Ein Platz unter den Top zwei in der Schweizer Gruppe, der zum Vorstoss in die Viertelfinals berechtigt, würde den Ansprüchen der Spielerinnen und des Verbandes entsprechen.

The Swiss head coach Daniela Diaz during the women's ice hockey qualification game between Switzerland and Denmark at the Olympic Qualification Tournament for the 2018 PyeongChang Winter Olympics ...
Headcoach Daniela Diaz ist die Schwester des EVZ-Verteidigers Raphael Diaz.Bild: KEYSTONE

2017 erstaunlich abgeklärt

Diaz' Zurückhaltung ist angebracht, denn Siege gegen die drei Gruppengegner sind alles andere als selbstverständlich. Andererseits trat das Frauen-Nationalteam vor allem 2017 erstaunlich abgeklärt und souverän auf. In Arosa gewann die Schweiz alle drei Partien. Das Team erspielte sich damit die Möglichkeit, in einem Jahr erneut um olympische Medaillen zu spielen – unter anderen auf Kosten Tschechiens, heute um 18 Uhr erster Schweizer Gegner.

Die Tschechinnen sinnen nach der Niederlage in Arosa und der verpassten Olympia-Qualifikation auf Revanche. Gegen Schweden gab es in den letzten Jahren – trotz des sensationellen Erfolges im Spiel um Bronze in Sotschi – mehr Niederlagen als Siege. Die Spiele gegen den wiedererstarkten Nachbarn Deutschland sind erfahrungsgemäss eng und weisen stets Derby-Charakter auf.

Sollte sie sich auf den Plätzen 3 oder 4 der Gruppe klassieren, würde die Schweiz in einer Best-of-3-Serie gegen den Abstieg spielen. Im Vorjahr in Kanada hatte die Schweiz die Japanerinnen dank zwei Siegen in der Relegation in die B-Gruppe verwiesen.

The Swiss team cheering about their 6.1 victory over Denmark after the women's ice hockey qualification game between Switzerland and Denmark at the Olympic Qualification Tournament for the 2018 P ...
Kann die Nati auch beim zweiten wichtigen Turnier des Winters brillieren?Bild: KEYSTONE

Zwei 16-jährige WM-Neulinge

Daniela Diaz vertraut bei ihrer ersten WM als vollamtliche Nationaltrainerin weitgehend auf jenen Stamm, der die Geschichte des Schweizer Frauenhockeys in den letzten Jahren geprägt haben. Für Nina Waidacher, die sich in der Vorbereitung ohne gegnerische Einwirkung an der Schulter verletzt hat, nominierte Diaz Luganos Verteidigerin Céline Abgottspon nach.

Mit den 16-jährigen Stürmerinnen Lisa Rüedi und Rahel Enzler sind zwei WM-Neulinge dabei. Beide haben sich in den letzten drei Jahren zu wichtigen Stützen des U18-Nationalteams entwickelt. «Ich habe das zurzeit bestmögliche Team aufgeboten», so Diaz zu ihrer Auswahl von 20 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen. Ein Sextett (Florence Schelling, Janine Alder, Livia Altmann, Phoebe Staenz, Lara Stalder und Anja Stiefel) ist in Schweden oder in Übersee tätig. Acht Spielerinnen stammen aus dem Meisterteam der ZSC Lions. (ram/sda)

So kreativ kann ein Hockeypaar Nachwuchs ankündigen

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Artur Jorge feiert einzigen Sieg als Nati-Trainer – es ist der Anfang vom schnellen Ende
24. April 1996: In der Schweiz herrscht kollektives Aufatmen. Nach dem 1:1 gegen Luxemburg und dem 0:1 gegen Österreich gewinnt die Schweiz zum ersten Mal unter dem neuen Nati-Trainer Artur Jorge. Doch es sollte das einzige Erfolgserlebnis für den unbeliebten Portugiesen bleiben.

Artur Jorges Nati-Debüt geht gründlich in die Hose. Nach dem blamablen 1:1 in Luxemburg titelt die grösste Schweizer Boulevard-Zeitung: «Senhor Jorge, so wird unsere Nati morsch!» Auch das zweite Testspiel unter dem Portugiesen geht in die Hose. Nach dem nicht weniger blamablen 0:1 in Österreich muss am 24. April 1996 im dritten Test vor der EM 1996 unbedingt ein Sieg her.

Zur Story